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Städtische Dienststellen vom 24. Dezember bis einschließlich 1. Januar für Publikumsverkehr geschlossen. Notdienste sind eingerichtet. Wahlbüro zu bestimmten Zeiten geöffnet.

Starkregenkarte

Die Stadt Herne will mit einem Klimaanpassungskonzept den Folgen des Klimawandels begegnen. Als Auswirkungen werden vor allem steigende Temperaturen und zunehmende Starkregenereignisse erwartet.

Um die Auswirkungen von Starkregenereignissen im gesamten Stadtgebiet beurteilen zu können, wurden flächendeckende Starkregengefahrenkarten erstellt.

Was zeigen die Karten?

Mithilfe der Starkregengefahrenkarte ist zu erkennen, wo im Herner Stadtgebiet Gefahren durch Sturzfluten und Starkregen bestehen. Überflutungen infolge von Starkregenereignissen können grundsätzlich im gesamten Stadtgebiet auftreten.

Die Karten zeigen, in welchen Bereichen eine besondere Überflutungsgefährdung zu erwarten ist. Die flächenhafte Darstellung von Ausdehnung und Überflutungstiefe erfolgt durch unterschiedliche Blautöne.

Was sind Starkregenereignisse?

Treten in kurzer Zeit besonders hohe Niederschlagsmengen auf, spricht man von Starkregen. Im Gegensatz zu Dauerregen tritt Starkregen meist räumlich begrenzt auf. Starkregen entsteht vor allem in den warmen Sommermonaten. Je wärmer die Luftmasse ist, umso mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Treffen warme auf kalte Luftmassen, kondensiert die Feuchtigkeit und entlädt sich in starken, plötzlichen Regenfällen. In wenigen Minuten oder Stunden kann mitunter so viel Regen fallen wie normalerweise in einem Monat.

Starkregen tritt räumlich begrenzt auf, Vorhersagen wo der Starkregen niedergeht sind deshalb sehr schwierig. Zwar lässt es sich prognostizieren, dass das Wetter zu einer bestimmten Tageszeit in einer bestimmten Region zu Unwettern neigt. Wo genau der Starkregen niedergeht, zeigt sich jedoch erst unmittelbar kurz vor dem Regenereignis.

Welche Schäden außergewöhnliche Starkregenereignisse im urbanen Raum verursachen, lässt sich an dem am 28. Juli 2014 in Münster aufgetretenem Extremereignis ersehen. An der dortigen LANUV Wetterstation sind binnen sieben Stunden 292 Liter pro Quadratmeter Niederschlag registriert worden. Unter anderem kam es am 20. Juni 2013 im Raum Herne zu einem Starkregenereignis, dabei wurden vor allem im Stadtbezirk Sodingen zahlreiche Keller überflutet.

Wie werden die Karten erstellt?

Die Karten wurden auf der Grundlage dynamischer modelltechnischer Computersimulationen erstellt. Die aus den Modellrechnungen abgeleiteten Karten versuchen dabei nicht, ein reales Ereignis abzubilden, sondern sie zeigen die Gefahren auf, die bei verschiedenen Starkregenereignissen auftreten können. Die Berechnungen basieren auf einem digitalen Geländemodell und berücksichtigen Topografie und Siedlungsstrukturen.

Bei einer hier vorliegenden, stadtgebietsweiten und somit großräumigen Betrachtung von Starkregenereignissen werden das Kanalnetz sowie die Faktoren Versickerung und Verdunstung bei den Berechnungen standardmäßig nicht berücksichtigt. Es wird davon ausgegangen, dass der gesamte Niederschlag abflusswirksam wird.

Welche Ereignisse werden betrachtet?

Die Berechnung erfolgte für drei Szenarien. Die Szenarien unterscheiden wie groß die Gefahr der Überflutung für zwei mittlere statistische Ereignisse und für ein Extremereignis ist. Auf der Grundlage eines 1-stündigen Ereignisses erfolgte die Berechnung für:

  • Seltener Starkregen: statistisch 30-jährliches Ereignis (42 Liter pro Quadratmeter)
  • Außergewöhnlicher Starkregen: statistisch 100-jährliches Ereignis (51 Liter pro Quadratmeter)
  • Extremregen: statistisch >> 1000-jährliches Ereignis (90 Liter pro Quadratmeter)

(Niederschlagsmengen in Litern pro Quadratmeter sind gleichbedeutend mit Angaben in Millimetern.)

Für wen sind die Starkregengefahrenkarten wichtig?

Die Stadt Herne erarbeitet zurzeit ein Klimaanpassungskonzept, das sich auch mit den Folgen und den notwendigen Maßnahmenplanung von Starkregenereignissen befassen wird.

Die Karten sind eine entscheidende Arbeitsgrundlage für die spätere Maßnahmenplanung und somit für alle wichtig, die für Nutzungen in den Gefahrenbereichen zuständig oder dort planend tätig sind. Sie bieten wichtige Informationen für Bauleitplanung, Raumplanung, Ver- und Entsorgung, Denkmalschutz und Katastrophenschutz.

Auch Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie Kulturinstitute und Hausbesitzer können die Karten nutzen, um die Risiken für ihr Eigentum oder ihre Schutzgüter zu ersehen und zu minimieren.

Die tatsächliche Gefährdungssituation ist zuerst stark von der topographischen Beschaffenheit des betroffenen Gebietes abhängig. Daneben spielt auch die örtliche Bebauungssituation eine große Rolle. Besonders gefährdet sind:

  • besonders dicht besiedelte Stadtteile mit hoher Bodenversiegelung,
  • tief liegende Räume in Gebäuden ohne Rückstausicherung,
  • Tiefgaragen, Souterrain- und Kellerräume,
  • Straßenunterführungen,
  • Grundstücke in Senken und am Hang.

Das öffentliche Entwässerungssystem leistet einen wesentlichen Grundbeitrag zum Überflutungsschutz. Seltene und außergewöhnliche Regenfälle sind trotz aller öffentlichen Vorsorgemaßnahmen nicht allein durch die städtische Infrastruktur zu beherrschen. Bei Eintritt dieser Starkregenereignisse erreicht die Leistungsfähigkeit der Kanalisation in kürzester Zeit ihre Grenze.

Wo findet man weitergehende Informationen?