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Catcalling

Was ist Catcalling?

Mit Catcalling ist die verbale, also nicht körperliche, sexuelle Belästigung einer Person im öffentlichen Raum gemeint. Häufig handelt es sich um übergriffige, sexuell aufgeladene Kommentare, die auf das Aussehen und den Körper von Frauen anspielen. Catcalling kann überall passieren, zum Beispiel auf der Straße, im Club oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Meist geht diese Form der sexuellen Belästigung von Männern aus. Betroffen sind vor allem Frauen, Mädchen und LSBTIQ-Personen. Catcalling ist kein Kompliment und hat nichts mit Flirten zu tun. Ein Kompliment sollte der anderen Person schließlich eine Freude machen und ein Flirt beruht immer auf Gegenseitigkeit. Vielmehr ist es eine Herabwertung des Gegenübers und Ausdruck von Macht und Dominanz. Betroffene empfinden Catcalling als verletzend und entwürdigend, teilweise sogar als bedrohlich.

Beispiele für Catcalling

Beispiele für Catcalling sind:

  • Kussgeräusche
  • Hinterherpfeifen
  • Hinterherlaufen
  • Hinterherfahren und Anhupen
  • Anzügliche Bemerkungen, zum Beispiel "Geiler A*sch!", "Geile T*tten!", "Ey Süße, Bock zu f*cken?"
  • Anzügliche Blicke und aufdringliches Starren
  • Obszöne Gesten

Folgen für die Betroffenen

Die Folgen von Catcalling können gravierend sein. Catcalling verursacht bei den Betroffenen unangenehme Gefühle wie Scham, Unwohlsein, Angst, Ekel oder Ohnmacht. Betroffene berichten unter anderem von Schlafstörungen, Atembeschwerden, Schwindel und Übelkeit. Oft geben sie sich selbst die Schuld an dem Vorfall und fragen sich, ob sie die Situation durch ihre Kleidung oder ihr Verhalten provoziert haben. Einige Betroffene fühlen sich im öffentlichen Raum nicht mehr sicher und meiden bestimmte Orte. Catcalling schadet somit dem Selbstwertgefühl der Betroffenen und schränkt ihre Bewegungsfreiheit ein.

Was kann ich als Betroffene*r tun?

Für Betroffene von Catcalling bestehen verschiedene Handlungsmöglichkeiten:

  • Ignorieren: Die Situation kommentarlos verlassen und dem Catcaller keine Aufmerksamkeit schenken.
  • Konfrontieren: Den Catcaller ansprechen und auf sein Fehlverhalten aufmerksam machen. Deutlich machen, dass er eine Grenze überschritten hat und man sich belästigt fühlt. Wichtig ist dabei, die Person zu siezen, um Distanz zu schaffen.
  • Kontern: Den Catcaller aus dem Konzept bringen, indem man zum Beispiel selbst anfängt zu pfeifen.
  • Zeug*innen suchen: Umstehende Personen direkt ansprechen und um Hilfe bitten. Sie können den Vorfall später auch bei der Polizei bezeugen.
  • Anrufen: Freund*innen oder Familie anrufen. Das kann Sicherheit geben. In akuter Gefahrensituation den Polizei-Notruf (110) wählen.
  • Dokumentieren: Vorsichtig und unauffällig versuchen, eine Foto-, Video- oder Tonaufnahme der Situation zu machen. Alle wichtigen Informationen im Zusammenhang mit dem Vorfall notieren, zum Beispiel Ort, Uhrzeit und Namen. Das Material kann später bei der Polizei als Dokumentation der Belästigung dienen.

Ob oder was Betroffene tun, ist ihnen selbst überlassen. Es gibt kein richtig oder falsch. Wichtig ist, sich selbst nicht in Gefahr zu begeben!

Aktuell kann in Deutschland Catcalling nicht strafrechtlich verfolgt werden. Bisher ist nur sexuelle Belästigung mit Körperkontakt strafbar. Unter Umständen kann Catcalling aber als Beleidigung geahndet werden.

Hilfsangebote

Betroffene von Catcalling können sich an folgende Hilfsangebote wenden:

  • Beratungsstelle Schattenlicht: 0 23 23 / 98 11 98; info@beratungsstelle-schattenlicht.de
  • Heimwegtelefon: 0 30 / 12 07 41 82
  • Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 11 60 16
  • Hilfetelefon Gewalt an Männern: 08 00 / 1 23 99 00
  • Nummer gegen Kummer: 11 61 11
  • Telefonseelsorge: 08 00 / 1 11 01 11
  • Weißer Ring: 11 60 06

Was kann ich als Beobachter*in tun?

Personen, die Catcalling mitbekommen, können folgendes tun:

  • Situation genau beobachten und einschätzen
  • sich als Beobachter*in bemerkbar machen
  • Blickkontakt mit der betroffenen Person aufnehmen
  • Catcaller ansprechen und auf Fehlverhalten hinweisen
  • der betroffenen Person aus der Situation helfen, zum Beispiel indem man sie nach dem Weg fragt oder sich als Freund*in ausgibt
  • Situation dokumentieren, zum Beispiel mit Handy filmen
  • andere umstehende Personen auf Vorfall aufmerksam machen und um Hilfe bitten
  • der betroffenen Person Hilfe anbieten, zum Beispiel jemanden für sie anzurufen
  • sich nach dem Vorfall als Zeug*in anbieten

Wichtig ist, sich selbst nicht in Gefahr zu begeben. Auch sollte man respektieren, wenn die betroffene Person keine Hilfe in Anspruch nehmen möchte.

Anti-Catcalling-Tag

Der zweite Freitag im Juni ist der Anti-Catcalling-Tag. An diesem Datum finden deutschlandweit verschiedene Veranstaltungen und Kampagnen statt, die für Catcalling sensibilisieren und darüber aufklären. Auch in Herne findet eine Aktion an der Bahnhofstraße statt. Auf dem Vorplatz des City-Centers werden anzügliche und übergriffige Sprüche mit Kreide auf den Boden geschrieben. Organisiert wird die Aktion vom Herner Mädchenarbeitskreis.

Bild Adobe Stock

2024-05-27