Mit Catcalling ist die verbale, also nicht körperliche, sexuelle Belästigung einer Person im öffentlichen Raum gemeint. Häufig handelt es sich um übergriffige, sexuell aufgeladene Kommentare, die auf das Aussehen und den Körper von Frauen anspielen. Catcalling kann überall passieren, zum Beispiel auf der Straße, im Club oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Meist geht diese Form der sexuellen Belästigung von Männern aus. Betroffen sind vor allem Frauen, Mädchen und LSBTIQ-Personen. Catcalling ist kein Kompliment und hat nichts mit Flirten zu tun. Ein Kompliment sollte der anderen Person schließlich eine Freude machen und ein Flirt beruht immer auf Gegenseitigkeit. Vielmehr ist es eine Herabwertung des Gegenübers und Ausdruck von Macht und Dominanz. Betroffene empfinden Catcalling als verletzend und entwürdigend, teilweise sogar als bedrohlich.
Beispiele für Catcalling sind:
Die Folgen von Catcalling können gravierend sein. Catcalling verursacht bei den Betroffenen unangenehme Gefühle wie Scham, Unwohlsein, Angst, Ekel oder Ohnmacht. Betroffene berichten unter anderem von Schlafstörungen, Atembeschwerden, Schwindel und Übelkeit. Oft geben sie sich selbst die Schuld an dem Vorfall und fragen sich, ob sie die Situation durch ihre Kleidung oder ihr Verhalten provoziert haben. Einige Betroffene fühlen sich im öffentlichen Raum nicht mehr sicher und meiden bestimmte Orte. Catcalling schadet somit dem Selbstwertgefühl der Betroffenen und schränkt ihre Bewegungsfreiheit ein.
Für Betroffene von Catcalling bestehen verschiedene Handlungsmöglichkeiten:
Ob oder was Betroffene tun, ist ihnen selbst überlassen. Es gibt kein richtig oder falsch. Wichtig ist, sich selbst nicht in Gefahr zu begeben!
Aktuell kann in Deutschland Catcalling nicht strafrechtlich verfolgt werden. Bisher ist nur sexuelle Belästigung mit Körperkontakt strafbar. Unter Umständen kann Catcalling aber als Beleidigung geahndet werden.
Betroffene von Catcalling können sich an folgende Hilfsangebote wenden:
Personen, die Catcalling mitbekommen, können folgendes tun:
Wichtig ist, sich selbst nicht in Gefahr zu begeben. Auch sollte man respektieren, wenn die betroffene Person keine Hilfe in Anspruch nehmen möchte.
Der zweite Freitag im Juni ist der Anti-Catcalling-Tag. An diesem Datum finden deutschlandweit verschiedene Veranstaltungen und Kampagnen statt, die für Catcalling sensibilisieren und darüber aufklären. Auch in Herne findet eine Aktion an der Bahnhofstraße statt. Auf dem Vorplatz des City-Centers werden anzügliche und übergriffige Sprüche mit Kreide auf den Boden geschrieben. Organisiert wird die Aktion vom Herner Mädchenarbeitskreis.
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