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Total E-Quality: Auszeichnung für die Stadt Herne

Seit 1997 zeichnet TOTAL E-QUALITY Deutschland e. V. jährlich Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung sowie Verbände aus, die sich nachhaltig für Chancengleichheit engagieren. Die Stadt Herne hat das Prädikat am 5. November 2019 als eine von 60 Organisationen bei einer bundesweiten Veranstaltung in der Bayerischen Akademie der Wissenschaft in München für ihre zukunftsorientierte, erfolgreiche und nachhaltige Personalpolitik erhalten. Besonders hervorgehoben wurde das von der Gleichstellungsstelle angebotene Mentoring Projekt für Frauen und das Coaching für weibliche Führungskräfte. Das Prädikat TOTAL E-QUALITY wird jährlich vergeben. Die Auszeichnung gilt für jeweils drei Jahre und ist das Ergebnis eines umfangreichen Bewerbungsprozesses.

Bereits zum zweiten Mal wurde die Stadt Herne mit dem „Total E-Quality“-Prädikat ausgezeichnet. Eine unabhängige Jury hat die freiwilligen Aktivitäten zur Verbesserung der Chancengleichheit von Frauen und Männern, die über die im Gesetz verankerten Maßnahmen hinausgehen, bewertet. In einem 25-seitigen Antrag musste das Büro für Gleichstellung und Vielfalt der Stadtverwaltung ihre Maßnahmen nachweisen. Die Begründung der Jury attestiert der Stadt Herne nun systematische Gleichstellungsarbeit, die bereits seit 1991 betrieben werde.

Zu den Maßnahmen gehören interne sowie externe Aktivitäten. Ein Mentoringprogramm für Frauen und Workshops zum Thema Chancengleichheit für Azubis sowie verschiedene Fortbildungs- und Beratungsangebote für die Mitarbeitenden der Stadt Herne sind nur Beispiele der Maßnahmen. Aber auch für die Herner Bürger*innen bietet die Stadt Herne eine Anlaufstelle. Wir haben ein umfassendes Beratungsangebot für unterschiedliche Zielgruppen. Beispielsweise Angebote für Alleinerziehende, für Migrantinnen sowie für Mütter, die wieder in den Beruf einsteigen wollen. Auf der Internetseite www.frau-und-beruf-herne.de gibt es Informationen für Frauen, die vor beruflichen Veränderungen stehen.

Weitere Informationen unter: www.total-e-quality.de .

Stadt Herne

TOTAL E-QUALITY Prädikat 2022
- zweite Auszeichnung -

JURYBEGRÜNDUNG

Die Stadt Herne wird in diesem Jahr zum zweiten Mal mit dem TOTAL E-QUALITY Prädikat für die Jahre 2022 bis 2024 ausgezeichnet.

Die Stadt Herne liegt im Zentrum des Ruhrgebietes. Mit rund 160.000 Einwohner*innen zählt sie zu den Großstädten des Reviers und verfügt, neben einer verkehrsgünstigen Lage, über ein vielfältiges Freizeit- und Kulturangebot bis hin zu Industriekultur und beeindruckender Architektur. Die Stadtverwaltung Herne definiert sich als moderne Arbeitgeberin, die die Chancengleichheit und Vielfalt ihrer Mitarbeitenden fördert und dadurch Perspektiven schafft. Von den 3.113 (2019: 2.984) Beschäftigen sind 59 (2019: 58) Prozent Frauen. Bei Führungspositionen liegen die Anteile Männer : Frauen bei 143 : 81 (2019: 130 : 67). Der Frauenanteil liegt damit bei 36 (2019: 34) Prozent. Vier (2019: 4) Männer und 21 (2019: 15) Frauen führen in Teilzeit.

Die Stadt Herne hat Chancengleichheit sehr gut strukturell wie strategisch in Planungs- und Steuerungselemente zur Organisationsentwicklung verankert. Es gibt verschiedene Dienstvereinbarungen unter anderem zum partnerschaftlichen Verhalten (seit 2020) und zur Gleitzeit (seit 2011). Ein Leitfaden unterstützt bei der Verwendung geschlechtergerechter und -sensibler Sprache. In den Kompetenzprofilen der Führungskräfte sind Diversity-Kompetenzen enthalten und auch in den Schulungsprogrammen für Aus- und Fortzubildende ist Chancengleichheit integriert.

Das gesellschaftspolitische Bekenntnis zu Chancengleichheit ist klar sichtbar. Die Herner Frauenwoche bietet die Möglichkeit, sich mit einem vielfältigen Themenspektrum rund um die Gleichstellung der Geschlechter auseinander zu setzen. Die Kampagne „Herne mit Respekt“ ruft seit 2019 zu einem respektvollen Umgang miteinander auf und richtet sich dabei intern an alle Mitarbeitende sowie nach außen. Hierzu ist auch das Kommunale Reaktionsmanagement (KRM) installiert, welches bei jeglicher Form von Übergriffen (verbal und körperlich) gegenüber den Mitarbeitenden der Stadt Herne die rechtliche Würdigung der Vorfälle vornimmt und gegebenenfalls eine strafrechtliche Verfolgung veranlasst.

Die Stadt Herne strebt eine Unternehmenskultur an, die auf Wertschätzung basiert. In einem Arbeitsumfeld, das von gegenseitigem Respekt geprägt ist und die Gleichbehandlung aller Beschäftigten sicherstellt, wird die Motivation der Mitarbeitenden, sich engagiert und kompetent für die Aufgaben und ihre Arbeitgeberin einzusetzen, erhöht. Entsprechend ist Chancengleichheit sehr gut in der Personalarbeit integriert, alle Maßnahmen für unterschiedlichste Zielgruppen sind darauf ausgerichtet. Dem Wissenstransfer zwischen älteren Beschäftigten und Nachwuchskräften kommt eine große Bedeutung zu.

Die Stadt Herne hat eine Vielzahl an Maßnahmen zur Vereinbarkeit von beruflichem Engagement und familiären Aufgaben implementiert: zum Beispiel Beurlaubung und vorübergehende Arbeitszeitreduzierung, Führung in Teilzeit, gleitende Arbeitszeit, Nutzung von Homeoffice, Beratungs- und Unterstützungsangebote. Weitere sind in Planung, zum Beispiel das On- und Re-Boarding für neue oder nach Familienpausen wiederkehrende Mitarbeitende.

Auch im Aktionsfeld „Förderung von wertschätzendem, vorurteilsfreiem Verhalten / Aktivitäten gegen Machtmissbrauch, sexualisierte/geschlechtsbezogene Diskriminierung, Belästigung und Gewalt“ ist die Stadt Herne sehr gut aufgestellt. Bereits 2006 hat sie sich zu den Grundsätzen des Gender Mainstreaming bekannt. Die Dienstvereinbarung "Partnerschaftliches Verhalten bei der Stadt Herne" bildet die formale Grundlage für ein respektvolles Miteinander. Konfliktlots*innen unterstützen die Mitarbeitenden bei der Lösung von Problemen. Im Themenkomplex „Belästigung und Gewalt“ wird sowohl intern wie extern beraten. Der von der Stadt verantwortete Runde Tisch gegen häusliche Gewalt vernetzt unterschiedliche Herner Beratungsinstitutionen sowie Akteur*innen.

Der Blickwinkel der Stadt Herne liegt nicht auf einer problemzentrierten Sicht auf Zielgruppen, sondern auf einem ressourcenorientierten Verständnis von Vielfalt – ein intersektionaler und inklusiver Ansatz, ganz wie ihn das TOTAL E-QUALITY Prädikat fokussiert.

Die Stadt Herne nimmt aufgrund der schwierigen Haushaltssituation am Stärkungspakt II des Landes NRW teil. Unter diesen Bedingungen wünschen wir der Stadt weiterhin viel Erfolg in ihrem Engagement für Chancengleichheit und Vielfalt.

Wir freuen uns, wenn im Jahr 2025 eine erneute Bewerbung erfolgt, die weitere Fortschritte und Nachhaltigkeit auf dem Weg zu Chancengleichheit und Vielfalt deutlich macht. Damit kann das Prädikat für weitere drei Jahre erworben werden.

Bad Bocklet, 6. Juli 2022

Im Auftrag der Jury:

Udo Noack
Vorstandsvorsitzender TOTAL E-QUALITY Deutschland e. V.

Dr.in Ulla WeberVorstandsvorsitzende
TOTAL E-QUALITY Deutschland e. V.

Stadt Herne

TOTAL E-QUALITY Prädikat 2019
- erste Auszeichnung -

JURYBEGRÜNDUNG


Die Stadt Herne wird in diesem Jahr zum ersten Mal mit dem TOTAL E-QUALITY Prädikat für die Jahre 2019 bis 2021 ausgezeichnet.

Herne ist mit über 160.000 Einwohnern eine Großstadt im Ruhrgebiet und in der Metropolregion Rhein-Ruhr in Nordrhein-Westfalen.

Die Verwaltung hat 2.984 Mitarbeitende, darunter 58 Prozent Frauen. In Führungspositionen arbeiten 130 Männer und 67 Frauen, der Frauenanteil liegt damit bei 34 Prozent. Vier Männer und 15 Frauen sind Führungskräfte in Teilzeit.

Erste Maßnahmen zur Chancengleichheit gibt es seit 1987, systematisch verfolgt wird sie seit 1991. Neben den weit verbreiteten Schwerpunktthemen wie der gleichberechtigten Teilhabe im Beruf, Vereinbarkeit von Beruf und Familie und der Steigerung des Frauenanteils in Führungspositionen bemüht sich die Stadt Herne auch um die Verbesserung der Erwerbssituation von Frauen, um Maßnahmen zum Thema „Häusliche Gewalt“ und Beratung in schwierigen Familiensituationen rund um Trennung. Geplant ist die Aufwertung der Gleichstellungsstelle in ein Büro für Vielfalt und Chancengleichheit.

Neben Coaching für Frauen in Führungspositionen und einem Mentoringprogramm für Frauen gibt es ein Qualifizierungsprogramm für die erste Führungsebene, das einen Diversity-Baustein enthält und einen Workshop „Chancengleichheit“ für Auszubildende. Laut Gleichstellungsplan der Stadt soll das Manko, dass der Anteil der Frauen an Führungspositionen (Fachbereichsleitungen und stellvertretende Fachbereichsleitungen) insgesamt immer noch bei nur 34 Prozent liegt, obwohl 52 Prozent der Mitarbeiterschaft Frauen sind, bald überwunden werden.

Flexible Arbeitszeitmodelle, Unterstützung bei der Kinderbetreuung sowie ein Eltern-Kind-Tag runden das Angebot im Bereich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ab.

Wir freuen uns, wenn im Jahr 2022 eine erneute Bewerbung erfolgt, die weitere Fortschritte und Nachhaltigkeit auf dem Weg zur Chancengleichheit deutlich macht. Damit kann das Prädikat dann erneut für drei Jahre erworben werden.

Köln, 4. Juli 2019

Im Auftrag der Jury:
Eva Maria Roer
Vorstandsvorsitzende

2022-11-16