Am Mittwoch, 22. Januar 2025, fand im Veranstaltungszentrum Gysenberg in Herne von 10 bis 15 Uhr eine interkommunale Fachtagung zum Thema „Die Rolle von Migrantenorganisationen für den Berufseinstieg“ statt. Dabei ging es vor allem darum, welche Zugänge und Unterstützungsmöglichkeiten Migrantenorganisationen haben und über welche Netzwerke sie verfügen und wie man sie aktiviert.
Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda hielt die Begrüßungsrede und lobte das Thema des Fachtags. „Vielfalt schafft unsere Zukunft – das ist gut gewählt. Wir leben im Ruhrgebiet seit Generationen Vielfalt und wir brauchen weiter Zuwanderung.“ Der Oberbürgermeister betonte, wie wichtig dabei auch der Blick auf den Berufseinstieg und den Arbeitsmarkt ist. „Ich bin der festen Überzeugung, dass die Zugänge zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt eine entscheidende Rolle für die Integration spielen. Das ist die Brücke zur Sprachkompetenz und zum Austausch.“
Organisiert wurde der Fachtag mit über 100 Gästen von der Städtekooperation „Integration.Interkommunal“, die seit 2008 existiert. Mitglieder sind die Kommunen Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen, Hagen und Herne. Die Städtekooperation vereint diese Ruhrgebietsstädte mit dem Ziel, gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln. Diese interkommunale Zusammenarbeit ermöglicht, Erfahrungen auszutauschen, Ressourcen zu bündeln und innovative Ansätze zu erarbeiten. Der Fachtag wurde im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes organisiert.
David A. Lüngen, Sprecher der Städtekooperation und Stadtdirektor in Mülheim an der Ruhr, erklärte: „Wir freuen uns, heute in der Stadt Herne zu Gast sein zu dürfen, um gemeinsam über ein Thema zu diskutieren, das für unsere Kommunen von großer Bedeutung ist. In einer Zeit, in der der Fachkräftemangel viele Branchen betrifft, sind innovative Ansätze zur Nachwuchskräftegewinnung von großer Bedeutung. Migrantenorganisationen können hier eine Schlüsselrolle spielen, indem sie Talente identifizieren und fördern, die oft übersehen werden. Diese Organisationen bringen wertvolle Expertise und ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse ihrer Zielgruppen mit.“
Unterhaltsam moderiert wurde der Fachtag von Kabarettist und Autor Fatih Çevikkollu.
Die Teilnehmenden hörten unter anderem einen Redebeitrag von Aslý Sevindim, Abteilungsleiterin Integration im Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW. „Meine Rolle heute hier ist, ihnen darzustellen, was das Land NRW im Feld der Arbeitsmarktintegration allgemein aber vor allem bei der Arbeitsmarktintegration von Menschen unternimmt, die eine internationale Familiengeschichte haben oder eben auch einen Fluchthintergrund. Da passiert gerade sehr viel. Unser Haus hat das Thema Arbeitsmarktintegration zu einem Schwerpunktthema gemacht.“
Es folgten zwei wissenschaftliche Vorträge von Prof. Dr. Ulrich Weiß von der Kolping Hochschule für Gesundheit und Soziales und von Dr. Thorsten Schlee von der Universität Duisburg-Essen.
Nach der Mittagspause verteilten sich die Teilnehmenden an vier Thementische, um dort gemeinsam Ergebnisse zu erarbeiten. Dabei ging es unter anderem darum, welche Rolle Eltern mit Einwanderungsgeschichte spielen können, wenn es um die Berufswahl ihrer Kinder geht. Oder um die richtige Ansprache von Migrantenorganisationen und wie es gelingen kann, mit ihnen zu kooperieren.
Stadtrat Andreas Merkendorf, bei der Stadt Herne unter anderem für den Fachbereich Integration zuständig und stellvertretender Sprecher der Städtekooperation, fasste die Bedeutung des Fachtags für Herne zusammen. „Wir sind stark im Austausch mit den Migrantenselbstorganisationen und die zentrale Frage ist, wie können sie beim Thema Zugang zum Arbeitsmarkt helfen, jungen Menschen ein Packende zu geben. Wir wollen miteinander verknüpfen, Hürden aus dem Weg räumen und die Wege aufzeigen, die möglich sind, um einen positiven Berufseinstieg zu gewährleisten.“