Theaterpädagogin Asli Beyer schlägt auf eine kleine Klangschale. Sofort werden zehn Mädchen und ein Junge aus dem dritten Jahrgang der Grundschule am Eickeler Park ruhig und hören gespannt zu, was in der heutigen Stunde auf sie zukommt. Die Kinder nehmen an „gut:gehen“ teil, einem Programm der Walter-Blüchert-Stiftung.
In der Stunde erzählen die Schüler*innen, was nötig ist, damit es ihnen gut geht und was ihnen Freude bereitet. „Ich brauche Liebe und Zuneigung“, sagt ein Kind. Ein anderes fügt hinzu: „Ich freue mich, dass meine Freunde hier sind und wir Theater machen.“ Spielerisch geht es weiter: Die Kinder stehen sich in zwei Reihen gegenüber und spiegeln die Bewegungen ihres Gegenübers wider. Zuerst stellen sie Tiere dar, dann Zahlen. „Ich fühle mich wie eine Sieben“, erklärt ein Mädchen und verbiegt ihren Körper zur Form der Zahl.
Es ist offensichtlich, dass nicht nur die Kinder Spaß haben. Theaterpädagogin Asli Beyer ist hoch motiviert und betont: „Wir arbeiten mit theaterpädagogischen Methoden, um das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken. Zudem fördern wir die Selbstregulation und sorgen dafür, dass die Kinder eine gute Zeit verbringen. Unser Ziel ist es, dass alle Beteiligten gut miteinander umgehen.“
Sonja Willink, die Schulleiterin der Grundschule am Eickeler Park, bestätigt diese Eindrücke: „Unsere Erfahrung zeigt, dass die Kinder viel Spaß an den Stunden haben und sich darauf freuen. Besonders die Klassenleitungen der dritten Jahrgänge sind begeistert. Insgesamt haben die Kinder an zwölf Einheiten teilgenommen. Wir freuen uns, dass das Projekt fortgesetzt wird und der vierte Jahrgang im nächsten Jahr starten kann.“ Insgesamt nehmen in Herne fünf Grundschulen an dem Programm teil: die Grundschule am Eickeler Park, die Max-Wiethoff-Schule, und die Grundschulen Freiherr-vom-Stein, Jürgens Hof und Ohmstraße.
Dr. Jasmin Schwanenberg vom Bildungsbüro der Stadt Herne äußert sich ebenfalls positiv über das Projekt: „Im Bildungsbüro haben wir uns sehr über die Anfrage zur Teilnahme an ‚gut:gehen‘ gefreut. Das Programm stärkt durch spielerische Elemente das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl der Kinder. Sie können außerhalb des Unterrichts neue Erfahrungen sammeln und durch den theaterpädagogischen Ansatz auch ihre Resilienz trainieren. Aus meiner Sicht ist das ein absoluter Gewinn für die teilnehmenden Schüler*innen.“
Stefan Ludwigs, Vorstandsbeauftragter der Walter-Blüchert-Stiftung, berichtet über den breiten Einfluss des Projekts: „Das Programm ist an über 60 Schulen in NRW und einigen in Berlin aktiv. Es wird insgesamt sehr positiv aufgenommen. Die Stiftung plant, präsenter in den Schulen zu sein und Weiterbildungen für Lehrkräfte und pädagogisches Fachpersonal anzubieten, um die Schule als Resonanzraum stärker einzubeziehen.“