Das Bündnis für Arbeit hat sich am Donnerstag, 14. November 2024, im wewole FORUM zum turnusmäßigen Austausch getroffen. Wichtigste Erkenntnis der Runde: In Herne ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von 50.080 Personen im Dezember 2023 auf 50.415 im März 2024 angestiegen.
Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda zeigte sich bei der Begrüßung der circa 30 Teilnehmenden aus Verwaltung, Unternehmen und Institutionen erfreut über diese Entwicklung. „Wir haben fast 400 Arbeitsplätze mehr und das als einzige Kommune im Ruhrgebiet. Das ist eine ungewöhnliche Zahl, vor allem mit Blick auf die veritable Wirtschaftskrise, in der Deutschland steckt“, erklärte er.
Für Herne ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten damit auf einem neuen Allzeithoch. Dabei sind das Gesundheitswesen, der Handel und der Bereich Heime und Sozialwesen die drei Top-Branchen in der Stadt. Sie haben einen Anteil von 37,3 Prozent an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Herne.
Der Oberbürgermeister betonte aber auch, dass der Arbeitsmarkt in Herne weiterhin eine große Herausforderung bleibt. „Wir können uns nicht entkoppeln von der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Das sehen wir an unserem Arbeitsmarkt, da fehlt es grundsätzlich an Bewegung“, so Dr. Dudda. Die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 11,7 Prozent und damit auf einem recht hohen Niveau. Die Agentur für Arbeit meldet gleichzeitig einen Anstieg der offenen Stellen auf 1.120.
Sebastian Brimberg, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit in Herne, stellte der Runde eine aktuelle Analyse zum Arbeitsmarkt in Herne vor. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen ist in Herne mit 38,6 Prozent besser als im Ruhrgebiet, wo er bei 44 Prozent liegt. „Das ist eine gute Entwicklung, die hier stattgefunden hat“, so Brimberg. Erfreulich ist auch die Integration von Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in den Arbeitsmarkt: Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in diesem Bereich wuchs zwischen 2019 und 2024 um 46,6 Prozent.
Auffällig ist ein höherer Anteil an Arbeitslosen unter 25 Jahren. Dieser beträgt in Herne 10,2 Prozent, im Ruhrgebiet 8,5 Prozent. Ein Großteil, nämlich 84,9 Prozent der arbeitslosen Jugendlichen in Herne verfügt über keinen Berufsabschluss. „Das größte Risiko, arbeitslos zu werden, haben Menschen ohne Berufsabschluss. Das trifft auch auf Jugendliche zu“, verdeutlichte Sebastian Brimberg.
Und Christopher Meier, Leiter der Agentur für Arbeit Bochum, fügte hinzu: „Nichts schützt besser vor Arbeitslosigkeit als eine Ausbildung.“ Dr. Frank Dudda bekräftigte mit Blick auf diese Zahlen: „Das Thema werden wir weiter in den Fokus nehmen. Wir müssen darüber nachdenken, wie wir die beruflichen Perspektiven dieser Jugendlichen entwickeln können.“