Am Montag, 25. November 2024, ist der „Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen“. Zu diesem Anlass finden auch in Herne wieder verschiedene Aktionen statt, um für das Thema zu sensibilisieren und auf Hilfsangebote für Betroffene hinzuweisen. Start für die Kampagne „Orange your City“ ist an diesem Tag um 17 Uhr am Kugelbrunnen an der Bahnhofstraße.
„Wir wollen das Thema in die Öffentlichkeit rücken“, erläuterte Cordelia Neige, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Herne, zur Vorstellung der geplanten Aktionen. „In Deutschland ist jede dritte Frau von Gewalt betroffen. Im Jahr 2023 gab es in Herne 379 Anzeigen von häuslicher Gewalt, von denen in 309 Fällen Frauen betroffen waren. In 321 Fällen waren die Täter männlich“, so Neige, die auf großen Zuspruch bei der geplanten Öffentlichkeitsaktion hofft: „Das Thema Gewalt gegen Frauen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“ Alle Herner*innen sind herzlich eingeladen, sich an der Aktion zu beteiligen.
Die Veranstaltung startet am Montag, 25. November 2024, um 17 Uhr am Kugelbrunnen auf der Bahnhofstraße mit Ansprachen von Bürgermeisterin Andrea Oehler und der Gleichstellungsbeauftragen Cordelia Neige. Es soll eine Menschen- und Lichterkette gebildet werden. Gegen 17:45 Uhr setzt sich der Zug dann zu den neuen Räumen des Büros für Gleichstellung und Vielfalt am Berliner Platz 9 (Eingang Museumsstraße) in Bewegung. Diese sind im Rahmen der Kampagne „Orange your City“ in orangenes Licht getaucht.
„Von innen nach außen wird die gesamte Fensterfront beleuchtet“, beschreibt es Alexandra Menzel vom Büro für Gleichstellung und Vielfalt. „Wir wollen das sichtbar machen, was im häuslichen Bereich oft nicht sichtbar ist“, so Menzel weiter. In diesem Rahmen wird außerdem die Ausstellung „Gemeinsam gegen Sexismus“ eröffnet, die auf zwölf Plakaten Zahlen, Daten und Fakten zum Thema liefert.
Zu dem Online-Vortrag „Femizide: Wenn ‚Liebe‘ tödlich endet“ von Julia Habermann lädt das Büro für Gleichstellung und Vielfalt am Dienstag, 26. November 2024, von 17 bis 19 Uhr ein. Habermann gibt Einblicke in ihre ausgezeichneten Forschungsergebnisse zu Partnerinnentötungen und erklärt, was sich hinter dem Begriff Femizid verbirgt, wie sie entstehen und wie die Täter verurteilt werden.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Es wird um eine Anmeldung bis 24. November 2024 unter der E-Mail gleichstellung-vielfalt@herne.de gebeten. Der Zoom-Link wird nach der Anmeldung verschickt.
Seit vielen Jahren bringt der „Runde Tisch gegen häusliche Gewalt in Herne“ viele Kooperationspartner*innen zusammen, die mit gewaltbetroffenen Frauen zusammenarbeiten. Für das Hilfsangebot werben auch in diesem Jahr wieder Busse der HCR. Sie machen auf dem Heck auf die Webseite www.haeusliche-gewalt-herne.de aufmerksam. „Das ist superwichtig, damit wir möglichst viele Leute erreichen“, so die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Herne Melanie Kampa. Dazu dienen auch die Vorträge einer Rechtsanwältin, die von häuslicher Gewalt Betroffene berät und bereits in einigen Familienzentren und bei Integrationskursen zu Gast war.