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Meldung vom 22. Oktober 2024

Qualifizierungsangebot „Vertrauen macht Schule“: Stadt Herne zieht positives Fazit

Kinder und Jugendliche wachsen vermehrt unter schwierigen Umständen auf, welches nicht selten zu überwältigenden Emotionen und herausforderndem Verhalten führt – damit wachsen auch die Anforderungen an die pädagogischen Fachkräfte. Der Fachbereich Integration der Stadt Herne hat deshalb in Kooperation mit der Björn Steiger Stiftung sowie der RAG-Stiftung die Veranstaltungsreihe „Vertrauen macht Schule“ durchgeführt.

Das Qualifizierungsangebot fand von November 2023 bis Oktober 2024 statt und richtete sich an Fachkräfte in Schulen und Kitas. Es wurde speziell der Umgang mit psychosozial belasteten Kindern und Jugendlichen aus geografischen und biografischen Krisen- und Kriegsgebieten geschult. Im Fokus standen verschiedene Aspekte zum Erkennen und zur Unterstützung von psychosozial belasteten Kindern sowie hilfreiche Impulse und Methoden zum Empowerment der Fachkräfte.

„Der Schulsozialindex zeigt eindrücklich, dass ein hoher Prozentsatz der Kinder und Jugendlichen in Herne in schwierigen Lebenslagen aufwächst. Diese beziehen sich unter anderem auf Flucht, Migration, Sprachblockaden und Armutsbetroffenheit“, erläuterte Claudia Heinrich, Fachbereichsleiterin Integration. Schwierige Lebenslagen hätten oft eine nachteilige Wirkung auf die psychosoziale Gesundheit und damit auch auf die Lernfähigkeit von Kindern und Jugendlichen, so Heinrich. Und sie führte weiter aus: „Um diesen negativen Folgen entgegenzuwirken, bedürfen pädagogische Fachkräfte an Kita und Schule ein erweitertes Repertoire an fachlichen und Resilienz fördernden Kompetenzen.“

Die Veranstaltungsreihe wurde initiiert von der Björn Steiger Stiftung. Hauptförderer war die RAG-Stiftung. Teilgenommen haben sechs Schulen und drei Kitas. Weiterhin wurden vier zentrale Veranstaltungsreihen vom Fachbereich Integration angeboten.

Insgesamt haben rund 195 Fachkräfte von der Qualifizierung profitiert. Beim Bilanz-Pressegespräch am Dienstag, 22. Oktober 2024, zogen alle Beteiligten ein positives Fazit.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit der großzügigen finanziellen Unterstützung der Björn Steiger Stiftung und der RAG-Stiftung ein stärkendes Format für unsere pädagogischen Fachkräfte in Herne anbieten konnten“, sagte Fachbereichsleiterin Claudia Heinrich.

Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied des Vorstands der RAG-Stiftung und Mitglied des Präsidialrats der Björn Steiger Stiftung, unterstreicht: „Leider ist es traurige Realität: Gerade an Kitas und Schulen in herausfordernder Lage, an denen es jeden Tag eine Vielzahl von Herausforderungen zu bewältigen gibt, ist die Zahl der Fachkräfte überdurchschnittlich hoch, die aufgrund der hohen Belastung erkranken oder die Institutionen ganz verlassen. Doch gerade Kinder und Jugendliche an diesen Schulen profitieren besonders davon, wenn ihre Bezugspersonen sie dauerhaft und zugewandt begleiten und fördern. Mit dem Projekt ‚Vertrauen macht Schule‘ wollen wir dazu beitragen, dass Fachkräfte auch an den ‚schwierigen‘ Schulen bleiben und ihre so wertvolle Tätigkeit fortsetzen können.“

Dr. Markus Köhl, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Björn Steiger Stiftung, betont: „Mit der Realisierung des Projektes ‚Vertrauen macht Schule‘ ist es uns gelungen, ein modulares Programm zu realisieren, das auf die Bedarfe der Lehrkräfte trifft. Das positive Feedback der Teilnehmer zeigt uns, dass wir hiermit eine Lücke schließen und den pädagogischen Fachkräften individuelle Wege aufzeigen konnten, wie sie resilienter werden und Übungen in den Schulalltag integrieren können. Das hilft nicht nur Fachkräften, sondern kommt indirekt auch den Kindern und Jugendlichen zugute. Den Ansatz der Stadt Herne, ein Regelangebot zu formulieren, unterstützen wir ausdrücklich.“

Der Fachbereich Integration will das Qualifizierungsangebot „Vertrauen macht Schule“ gemeinsam mit dem „International Institute for Subjective Experience and Research“ (I.S.E.R.) weiterentwickeln. „Wir möchten es als stärkendes Angebot nachhaltig ins Herner Bildungssystem implementieren“, legte Claudia Heinrich die weiteren Pläne dar.

Details der Meldungen
2017-04-26