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Finanzielle Auswirkungen: Ausgaben/Einnahmen in €: |
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Beschlussvorschlag:
Der Rat der Stadt Herne beschließt die Übergabe der Trägerschaft des städtischen Jugendtreffs Pantringshof an die SJD – ‚Die Falken’ und beauftragt die Verwaltung mit dem Abschluss des in der Anlage vorgelegten Nutzungsvertrages.
Sachverhalt:
Die
Übergabe vor dem Hintergrund der Umstrukturierung der städtischen Jugendförderung:
Im Zusammenhang mit den Beschlussfassungen zur sozialraumorientierten Umstrukturierung der Abteilung Jugendförderung hat die Verwaltung den Verwaltungsvorstand und den Jugendhilfeausschuss auch über die Absicht informiert, den städtischen Jugendtreff Pantringshof an einen Freien Träger abzugeben.
Im Zusammenhang mit der Umstrukturierung der städtischen Jugendförderung war es Ziel, durch die Übergabe des städtischen Jugendtreffs Pantringshof an einen Freien Träger, die personellen Ressourcen (eine Erzieherstelle) und den pädagogischen Etat der Einrichtung Pantringshof (7200 € jährlich) zur Etablierung der städtischen Kinder- und Jugendarbeit in den vier Herner Stadtbezirken und zur Verstärkung der mobilen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einzusetzen. Ende 2007 erfolgten in der Abteilung Jugendförderung die personellen Entscheidungen zur Besetzung der Stadtbezirksteams entsprechend des neu aufgestellten Stellenplans (jeweils 6 Vollzeitstellen für Wanne, Mitte und Sodingen; 4 Vollzeitstellen für Eickel). Im Laufe des Januars werden die Teams nun die neue praktische Arbeit aufnehmen. Der städtische Leiter des Jugendtreffs Pantringshof ist zum 31.12.07 in Altersteilzeit gegangen. Die Stelle wurde in die Stadtbezirksteams verlagert und neu besetzt.
Im Zusammenhang mit der Erarbeitung des ersten Herner Kinder- und Jugendförderplans im Jahr 2007 wurden auch die Bedarfe der Kinder- und Jugendarbeit im Stadtgebiet neu bewertet. Dabei wurde deutlich, dass der statistische Bezirk Pantringshof bei den untersuchten Kriterien:
Arbeitslosigkeit,
Kinder- und Jugendquoten,
Ausländeranteil,
Armutsfaktoren und
Jugendkriminalität
im Vergleich zu anderen statistischen Bezirken keine besondere Auffälligkeit zeigt. Zahlenmäßig aber sind die Kinder und Jugendlichen im Umfeld des Jugendtreffs gut vertreten. Insbesondere die Randlage im Stadtgebiet lässt hier ein wohnumfeldorientiertes Angebot wünschenswert erscheinen, insbesondere für Kinder und Teenies, deren Aktionsradius noch eingeschränkter ist. Deshalb wurde seitens der Verwaltung im Zusammenhang mit der Aufgabe des städtischen Jugendtreffs auch weiterhin eine Nutzung im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit angestrebt.
Die
Übergabe als Lösung des Raumproblems der Falken:
Die Verwaltung empfiehlt dem Rat die Übergabe der Trägerschaft an den Jugendverband der Falken. Dieser ist seit mehr als einem Jahr auf der Suche nach einer Ersatzeinrichtung für seinen Jugendtreff Gleis 7. Das Mietverhältnis für diese Einrichtung auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs in Herne-Mitte wurde dem Jugendverband bereits Ende 2006 gekündigt. Als Zwischenlösung erhielten die Falken die Möglichkeit, die Räume der AWO in der Breddestraße bis einschließlich Dezember 2007 mitzunutzen. Da die Falken trotz erheblicher Bemühungen und auch unterstützt durch Recherchen der Verwaltung in Herne-Mitte bei der Suche einer Ersatzeinrichtung für einen neuen Jugendtreff erfolglos blieben, ist dem Verband, vorbehaltlich der Zustimmung des Rates, die Übernahme des Jugendtreffs Pantringshof als eine mögliche Lösung signalisiert worden. Dies nicht zuletzt auch deshalb, weil es nach Rücksprache mit dem Stadtjugendring aus den Reihen des Stadtjugendringes kein konkurrierendes Interesse an dem Standort Pantringshof gab.
Bis zur Klärung der Zukunft der Einrichtung wird die städtische Kinderarbeit im Pantringshof als Dependance des JZs „Die Wache“ an 2 Tagen pro Woche durch eine Honorarkraft weitergeführt. Auch die Arbeit der Kinderanwältin an einem weiteren Nachmittag wird zurzeit fortgesetzt. Darüber hinaus wurde mit den Falken ein befristeter Raumnutzungsvertrag abgeschlossen. Dieser ermöglicht den Falken seit Ende der Weihnachtsferien an zwei Tagen in der Woche die Nutzung von Räumen für verbandliche Treffen. Damit ist der Jugendtreff zurzeit nicht völlig verweist, jedoch das offene Angebot heruntergefahren. Sollte der Rat die Trägerschaft durch die Falken beschließen, kann die offene Arbeit der Falken vor Ort unmittelbar danach, d.h. bereits zum März 2008, beginnen.
Konzeptionelle
Ausrichtung der Arbeit der Falken im Pantringshof:
Im Jugendtreff Pantringshof werden die
Falken zukünftig wesentliche Elemente ihrer Arbeit aus Gleis 7 fortsetzen. Die
Falken erreichten im offenen Treff Gleis 7 Kinder- und Jugendliche aus dem
umliegenden Wohnumfeld. Gleichzeitig diente der Jugendtreff als Treffpunkt für
verbandliche Jugendgruppen. Außerdem wurden die offenen Angebote der
Einrichtung von zahlreichen Jugendlichen aus dem gesamten Herner Stadtgebiet
besucht, die den Jugendverband der Falken als TeilnehmerInnen der
Sommerzeltlager kennengelernt haben.
Bei einer Verlagerung ihrer Tätigkeiten an den Standort im Pantringshof sehen die Falken gute Chancen, ihre verbandlichen Gruppen aus Herne-Mitte mitzunehmen und auch weiterhin die ehemaligen TeilnehmerInnen ihrer Zeltlager zu erreichen. Zielgruppe der offenen Arbeit der Falken werden allerdings Kinder und Jugendliche aus dem Wohngebiet Pantringshof sein. Mit der Übergabe der städtischen Jugendeinrichtung an die Falken ist somit einerseits einem Teil der ehemaligen BesucherInnen aus dem Jugendtreff Gleis 7 geholfen und andererseits auch den jetzigen Besuchern des städtischen Jugendtreffs im Pantringshof eine Perspektive gegeben.
Eine Ausgestaltung der pädagogischen Arbeit der Falken ist in der beigefügten Konzeption für den Jugendtreff Pantringshof dargelegt. Die Arbeit wird von ehrenamtlichen Kräften getragen, die sich seit Jahren insbesondere in der medienpädagogischen Arbeit durch ein besonderes Know-How auszeichnen. Bei der gesellschaftlich wachsenden Bedeutung von Medien für die Lebenswelt der heranwachsenden Generation liegen die Falken mit diesem Themenschwerpunkt voll im fachlichen Trend moderner Kinder- und Jugendarbeit und greifen damit auch einen nach dem Kinder- und Jugendfördergesetz (§10) empfohlenen Arbeitsschwerpunkt auf.
Ergänzt werden die Angebote durch ein wöchentliches Angebot der Kinderanwältin für die Kinder aus dem Pantringshof. Dabei handelt es sich um ein Gruppenangebot der Stadtteildetektive mit verbindlichem Teilnahmecharakter, das jedoch aber prinzipiell für alle interessierten Kinder offen ist.
Zur detaillierteren Betrachtung der Konzeption der Falken wird auf die beigefügte Anlage verwiesen.
Die
Finanzierung des Jugendtreffs Pantringshof in Trägerschaft der Falken:
Die Finanzgrundlage für die zukünftige
Förderung des Jugendtreffs Pantringshof in Trägerschaft der Falken bildet die
Verlagerung der bisherigen Einrichtungsförderung für den Jugendtreff Gleis 7,
den die Falken aus den o. g. Gründen aufgeben mussten. Außerdem trägt der
Fachbereich 42 für den Jugendtreff Pantringshof weiterhin die Betriebskosten
wie Gas, Strom und Wasser. Die Falken übernehmen die Reinigung der Einrichtung
und entlasten die Stadt damit um rund 13.000 € jährlich.
Als Einrichtungsförderung stehen durch
die Aufgabe des Jugendtreffs Gleis 7 insgesamt 12.500€ zur Verfügung (1.724,35 €
Landesförderung / 10.775,65 € kommunaler Zuschuss). Dieser Betrag wird den
Falken zukünftig für den Betrieb des Jugendtreffs Pantringshof zur Verfügung
gestellt. Durch die Entlastung bei den Betriebskosten kann dieser Betrag überwiegend
direkt in die pädagogische Arbeit fließen. Die Regelung ermöglicht es den
Falken außerdem, zusätzlich zu der rein ehrenamtlichen Arbeit, wie
beispielsweise im Gleis 7, eine pädagogisch qualifizierte Honorarkraft
einzustellen und die in der vorgelegten Konzeption zugesagten Öffnungszeiten
verlässlich abzusichern. Damit bestehen gute Chancen für ein
bedarfsorientiertes Angebot im Pantringshof und die Realisierung der inhaltlich
anspruchsvollen Konzeption.
Die Falken übernehmen mit dem Jugendtreff
Pantringshof eine im Vergleich zum Gleis 7 gut ausgestattete und räumlich
attraktive Einrichtung. Die Falken übernehmen mit der zugesagten Förderung die
Aufgabe, den Zustand durch regelmäßige Schönheitsreparaturen und Ersatzbeschaffung
von Einrichtungs- und Ausstattungsgegenständen zu erhalten, damit die
Einrichtung für ein breites Besucherspektrum attraktiv bleibt.
Mit der vorgesehenen Laufzeit von 7 Jahren empfiehlt die Verwaltung, die Gültigkeit des Nutzungsvertrages an den Rhythmus des Herner Kinder- und Jugendförderplans zu koppeln. Dieser ist jeweils für eine kommunale Legislaturperiode gültig. Mit der im Entwurf des Nutzungsvertrages vorgeschlagenen Gültigkeit bis Ende 2014 ist die begonnene Legislaturperiode und die dann folgende erfasst. Damit ist der Rhythmus des Förderplans berücksichtigt aber auch das Trägerbedürfnis nach Planungsperspektive für die Arbeit im neuen Jugendtreff.
Der Vertrag soll zum 01.03.08 in Kraft treten.
Die Verwaltung bittet den Jugendhilfeausschuss um Zustimmung zur Übertragung der Trägerschaft auf der Grundlage des in der Anlage beigefügten Nutzungsvertrages. (Bestandteil des Nutzungsvertrages ist unter anderem eine Inventarliste. Diese liegt bei Interesse im Fachbereich 42/3 im Original vor).
Der Oberbürgermeister
Im Auftrag
Thierhoff
Anlagen:
Konzeption der Falken
Entwurf Nutzungsvertrag, einschließlich Lageplan
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Anlagen: | ||||||
Nr. | Status | Name | ![]() |
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1 | öffentlich | Deckblatt Konzeption Falken (23 KB) | ![]() |
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2 | öffentlich | Konzeption Falken (67 KB) | ![]() |
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3 | öffentlich | pantrigshof (287 KB) | |||
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4 | öffentlich | Vertrag22.01.2008 (64 KB) | ![]() |