Wie gelingt der Spagat zwischen grüner Transformation und Industrievergangenheit im Ruhrgebiet? Das ist nur eine der Fragen, die am Dienstag, 29. April 2025, zwischen dem Schauspieler Peter Lohmeyer und Tekin Nasikkol, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der thyssenkrupp Steel Europe AG, diskutiert werden wird
Eingeladen zu dieser spannenden Veranstaltung in der Christuskirche, Hauptstraße 245, hat die Brost-Stiftung. Der Abend verspricht eine einzigartige Mischung aus abendlicher Gesprächsrunde und kreativem Kunstprozess. Marcus Kiel, ein bildender Künstler aus Bochum, wird die Veranstaltung mit seinem Projekt „Heimat Ruhr – Arbeit und Identität“ bereichern. Seit über 25 Jahren verwendet er Relikte aus stillgelegten Stahlwerken und Zechen des Ruhrgebiets für seine Installationen. Peter Lohmeyer und Tekin Nasikkol unterhalten sich über die Arbeit, ihren Wandel und die Identität des Ruhrgebiets. Denn Arbeit und Identität sind traditionell nirgends so eng verwoben wie im Ruhrgebiet. Doch welche Auswirkungen hat der Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft für die Region und das Zusammengehörigkeitsgefühl? Was bedeutet es für die Menschen, wenn die identitätsstiftende Arbeit zunehmend in Gefahr gerät? Tekin Nasikkol, den man heute vor allem als Fürsprecher der Arbeiter*innen von thyssenkrupp Steel wahrnimmt, bringt selbst eine ganz typische Ruhrgebiets-Vita mit. Der Vater kam als Gastarbeiter in die Region. Nasikkol selbst machte eine Ausbildung zum Schmelzschweißer und studierte erst im Erwachsenenalter BWL. Es folgte die Karriere zu einem der mächtigsten Arbeitnehmendenvertreter der Bundesrepublik. Peter Lohmeyer möchte mit ihm über seinen Werdegang und typische Eigenschaften der Arbeiter*innen zwischen Duisburg und Dortmund, Herne und Hagen sprechen. Aber auch darüber, wie die Region mit der Zeit gehen kann.
„Ich freue mich, dass die Brost-Stiftung für diese wichtige Veranstaltung mit der Christuskirche einen spannenden Ort in unserer Stadt ausgewählt hat. Die hochkarätigen Gäste werden unter anderem darüber diskutieren, wie das Ruhrgebiet den Spagat zwischen grüner Transformation und Industrievergangenheit hinbekommen kann. Nach dem Kohle-Aus vor einigen Jahren droht der Region jetzt das Schrumpfen der Stahlindustrie“, so Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. Das stelle das Ruhrgebiet als Ganzes, aber auch die einzelnen Städte erneut vor große Herausforderungen, führte das Stadtoberhaupt weiter aus.
„Der Wandel ist und bleibt ein fordernder Prozess, der sich bis in einzelne Stadtteile zieht. Wir stellen uns dieser Herausforderung und wollen den Stadtbezirk Wanne zum Urban Arts District weiterentwickeln. Zu diesem zukünftigen Kreativquartier passt gut, dass die Brost-Stiftung es schon als Veranstaltungsort für herausragende Kulturveranstaltungen entdeckt hat. Diese Entwicklung werden wir weiter nutzen und mit modernen Mobilitätsangeboten unterstützen“, so Dr. Dudda.
Alle Interessierten sich herzlich eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen. Der Eintritt ist kostenlos, um vorherige Anmeldung wird gebeten. Weitere Informationen unter: https://broststiftung.ruhr/2025/03/17/heimat-ruhr-vor-ort-mit-peter-lohmeyer-4/