Ein halbes Jahrhundert nach der Fusion, die Herne und Wanne-Eickel zusammenführte, wird die komplexe Beziehung zwischen den beiden Städten in einer neuen Ausstellung beleuchtet. „This is Not a Love Song“ eröffnet am Donnerstag, 3. April 2025, im Heimatmuseum Unser Fritz und lädt dazu ein, die Höhen und Tiefen dieser Städteehe zu erkunden.
Der Name der Ausstellung basiert auf dem gleichnamigen Lied der englischen Band Public Image Limited um Sänger John Lydon von den Sex Pistols. „Das ist kein Liebeslied“, so die deutsche Übersetzung.
Kurator Ralf Piorr stellte zusammen mit dem Leiter des Emschertal-Museums, Oliver Doetzer-Berweger, die Ausstellung bei einem Pressegespräch am Mittwoch, 2. April 2025, vor. „Kurz nach dem Zusammenschluss von Herne und Wanne-Eickel begann die Legendenbildung“, so Piorr. „Hat Herne das damals wohlhabende Wanne-Eickel annektiert, um sich an der gut gefüllten Stadtkasse zu bedienen?“, stellt der Kurator eine der Fragen in den Raum, die in Wanne-Eickel auch nach Jahren noch gestellt wird. Legenden und Fake News und auch einige Wahrheiten, das erwartet die Besuchenden in der Ausstellung „This is Not a Love Song“.
Die Ausstellung thematisiert die historischen und emotionalen Dimensionen der Fusion. Kurator Piorr erklärte: „Diese Ausstellung ist eine Einladung, die Emotionen und Konflikte der letzten fünf Jahrzehnte zu reflektieren. Es ist wichtig, die kritischen Stimmen ernst zu nehmen, während wir gleichzeitig die Entwicklung unserer Städte feiern.“ Dr. Oliver Doetzer-Berweger ergänzte: „Wir möchten den Gästen die Möglichkeit bieten, sowohl die historischen als auch die emotionalen Dimensionen dieser Städteehe zu erleben.“
Es werden viele „Relikte“ aus der Stadtgeschichte gezeigt, ob sie echt sind oder nicht liegt, wie so oft, im Auge der Betrachtenden. Die Ausstellung spielt offen mit „Fake-News“: So dominiert ein Stapel alter Akten den Ausstellungsraum im Erdgeschoss. „Es handelt sich hier um das Werk ‚Wall of Paper No. 9‘ des Wanne-Eickeler Künstlers Coon, der sich von der Städteehe dazu hat inspirieren lassen. „Es ist eine Leihgabe des Museums of Modern Art aus New York City“, so Piorr augenzwinkernd.
Die Karikaturen in der Ausstellung kommen von dem in Herne geborenen Künstler Oli Hilbring. Er gestaltete auch das Plakat zur Ausstellung. Seine Bilder setzen Akzente in der Ausstellung und zeigen humorvolle Erläuterungen zur Stadtgeschichte. „This is Not a Love Song“ wird bis zum 31. August 2025 zu sehen sein.
Die Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Freitag jeweils von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr. Am Samstag ist die Einrichtung von 14 bis 17 Uhr geöffnet. An Sonn- und Feiertagen ist sie durchgehend von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Der Eintrittspreis für Erwachsene beträgt 1,50 Euro. Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 17 Jahren sowie Schüler*innen zahlen nur 50 Cent.