Im kommenden Jahr ist es 50 Jahre her, dass sich die beiden Städte Herne und Wanne-Eickel das Ja-Wort gegeben haben und zur neuen Stadt Herne verschmolzen, wie sie seitdem besteht. Das goldene Jubiläum der Städteehe wird nun gefeiert.
Am Dienstag, 17. Dezember 2024, hat Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda gemeinsam mit Marvin Boettcher, dem Theaterdirektor des Mondpalasts, die Eckdaten vorgestellt. Wo hätte dies passender geschehen können, als im Trausaal des Herner Rathauses?
„Anlässlich der ,Goldenen Hochzeitʼ (50 Jahre Städteehe Herne und Wanne-Eickel) wird es am 13. Februar 2025 einen Festakt im Mondpalast geben“, gab Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda bei dem Pressegespräch bekannt. Neben geladenen Gästen können auch Bürger*innen an diesem teilnehmen. Bewerbungen sind unter stadtehe2025@herne.de noch bis Freitag, 10. Januar 2025, möglich.
„Der Festakt wird drei wesentliche Programmpunkte haben. Anstelle von Festreden gibt es eine Gesprächsrunde mit den beiden Zeitzeugen Frank Sichau und Heinz Drenseck, dem Arnsberger Regierungspräsidenten Heinrich Böckelühr und Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda“, beschrieb Sabine Marek aus dem Büro des Oberbürgermeisters die Planungen.
Dem Talk folgt die Premiere des Stücks „Wanner-Eck – Was lange währt, wird endlich gut“ – eine Inszenierung des Ensembles vom Mondpalast zur Städteehe. Im Anschluss klingt der Abend bei Gesprächen und einem Imbiss aus.
„Die neue Mondpalast-Komödie ‚Wanner Eck‘ bringt all das auf die Bühne, was diese Städteehe so einzigartig macht: charmante Zankereien, dickköpfige Nachbarschaften und jede Menge typischen Ruhrgebietshumor! Feiern wir 50 Jahre Zusammenhalt – ob freiwillig oder nicht. Denn wenn Herne und Wanne-Eickel eines können, dann zusammen lachen“, sagte Marvin Boettcher, der sich beim Pressegespräch noch nicht allzu tief in die Textbücher schauen lassen wollte. Sicher ist jedoch: Das Stück wird auch nach der Festaufführung weiter auf dem Spielplan des Mondpalasts erscheinen.
Nicht nur im Heimatmuseum Unser Fritz weiß man, dass zu einer guten Familienfeier nicht nur eitel Sonnenschein gehört, sondern auch lang gehegter Groll und nie verheilte Wunden. Die Ausstellung wird sich also nicht nur den historischen Hintergründen des Städtezusammenschlusses widmen, sondern auch Befindlichkeiten benennen, gerade was das verletzte Heimatgefühl von Wanne-Eickel angeht. Kurator Ralf Piorr legt aber auch Wert darauf, Zukunftsperspektiven zu eröffnen und das Gemeinsame aufzuzeigen, ganz gemäß dem Leitsatz „Anderssein im Gemeinsamsein“.
Als weitere Schau ist von Seiten des Stadtarchivars Jürgen Hagen eine Hommage an den während der Corona-Pandemie verstorbenen Gerd Biedermann unter dem Titel „Herne von damals bis heute - eine Hommage an Gerd Biedermann“ geplant. Biedermann hatte sich mit anderen lokalgeschichtlich interessierten zur Geschichtsgruppe „Die Vier“ zusammengeschlossen und zur Herner Historie geforscht. Auch der Foto- und Filmclub Wanne-Eickel plant eine Ausstellung zum Thema Städteehe. Diese beiden Ausstellungen werden sowohl im Rathaus Herne als auch in der vhs Galerie in Wanne gezeigt.
Das Team der Stadtbibliothek Wanne-Eickel wird im kommenden Jahr Gruppen von bis zu fünf Personen in dem fantasievoll gestalteten Escape-Room mitten in der Bibliothek empfangen. Darum geht es: Dezember 1974, in wenigen Wochen ist es soweit – der Zusammenschluss von Herne und Wanne-Eickel soll glatt über die Bühne gehen. Doch dazu wird dringend die Gründungsurkunde der Stadtbibliothek Wanne-Eickel gebraucht. Wie sonst sollten die Bibliotheken beider Städte zusammengelegt werden? Gelingt es den findigen Ermittler*innen, das kritische Dokument rechtzeitig zu beschaffen? Termine müssen im Vorfeld abgesprochen werden.
Die Santa Monika kommt aus Anlass des Goldjubiläums zurück auf den Rhein-Herne-Kanal. Der schwimmende Party-Keller mit 80er-Flair wird zweimal zu Ehren der Goldenen Hochzeit vom Anleger an der Künstlerzeche ablegen. Ein Abend ist dabei für den Comedy-Fachmann Helmut Sanftenschneider und dessen „N8schnittchen“ reserviert. Zur zweiten Tour laden das Kulturbüro und der Stadtarchivar Hans-Jürgen Hagen ein. Gäste erwartet eine Kombination aus interessanten historischen Anekdoten über die Städteehe und einer handfesten 70er-Schlager-Party. Details dazu folgen noch.
Die Städtische Musikschule wird der 50-jährigen Einheit Konzerte widmen, während es im Hof des Heimatmuseums Unser Fritz erstmals ein Open-Air-Kindertheater bei freiem Eintritt geben wird.
In den beiden Stadtbibliotheken laufen außerdem die Planungen für einen literarischen Spaziergang entlang der ehemaligen Stadtgrenze. Zusätzlich soll es einen Schreibwettbewerb geben, bei dem Herner Autor*innen ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Die besten Erzählungen zur Städteehe werden zum Ende des Jahres in einer Anthologie veröffentlicht.