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Beschlussvorschlag:
Der Rat der Stadt beschließt, den Wochenmarkt mittwochs räumlich vom Wanner Markt zum Buschmannshof zu verlegen.
Sachverhalt:
Im Rahmen der Umsetzung des Stadtumbauprogramms „Jetzt Wanne“ war vor allem die umfassende Neugestaltung des Buschmannshofes eine der auffälligsten Veränderungen im Zentrum von Wanne.
Ziel des ambitionierten Stadtumbauprogramms war es, den Einkaufs- und Wohnstandort Wanne-Mitte zukünftig zu gestalten und als attraktiven Mittelpunkt der Stadt zu erhalten.
Gleichzeitig ergibt sich Handlungsbedarf beim Mittwochsmarkt in Wanne-Nord, da dieser für die Händler immer unrentabler wird.
Bei einer Versammlung der dortigen Markthändler/-innen (unter Beteiligung der Werbegemeinschaften und des Bezirksbürgermeisters) wurde der überwiegende Wunsch geäußert, den Markt räumlich nach Wanne-Mitte (Buschmannshof) zu verlegen.
Der Mittwochsmarkt sei für die Händler/-innen nicht mehr rentabel. Es wurde von den Beschicker/-innen deutlich formuliert, dass die verbleibenden Händler/-innen ihre Dauerverkaufsstände in absehbarer Zeit kündigen würden und der Markt sich von alleine auflöst.
Von der Verlegung zum Buschmannshof versprechen sich die Markthändler/-innen eine Umsatzsteigerung durch die dort stärker vorhandene Laufkundschaft.
Die Verlegung bedeutet tendenziell eine Versorgungseinschränkung für den Stadtteil Wanne-Nord. Die Versorgungseinschränkung wird jedoch dadurch relativiert, dass der Wochenmarkt freitags bestehen bleibt und bei einer Kündigung der Markthändler/-innen diese Einschränkung in absehbarer Zeit auch ohne die Verlegung des Marktes eintreten würde.
Der Platz am Buschmannhof ist für die Veranstaltung eines Wochenmarktes bedingt geeignet.
Es sind Stromanschlüsse vorhanden, jedoch keine getrennten Zähler für jeden Händler. Zunächst würde eine pauschalierte Abrechnung erfolgen.
Wasseranschlüsse sind vorhanden, diese müssten jedoch durch Standrohre nutzbar gemacht werden. Abflüsse sind am Rande des Platzes vorhanden.
Einschränkungen herrschen für Fischverkaufsbetriebe. Durch das in diesen Betrieben vorhandene Fischöl kommt es immer wieder zu Verunreinigungen von Bodenbelägen. Am Buschmannshof können Fischverkaufsbetriebe nur gebaut werden, wenn sie über einen Betrieb mit Auffangwanne verfügen oder wenn die Fläche abgedeckt wird. Eine solche Bewerbung liegt vor.
Der Fachbereich Öffentliche Ordnung sieht sich also in der Lage, einen Markt dort technisch durchzuführen.
Die Entwicklung des neuen Standortes müsste im Rahmen einer Probephase abgewartet werden. Bei einem Erfolg ist zu erwarten, dass sich weitere Händler/-innen mit Frischwaren für diesen Markt interessieren.
Eine Verlegung des Marktes wird zunächst Probeweise ab 01.Juni 2014 für ein Jahr angestrebt. Diese würde werbe- und pressetechnisch begleitet.
Unabhängig von der Umverlegung wird von der Verwaltung geprüft, ob die Möglichkeit besteht einen reinen Frischemarkt auf dem Buschmanshof zu etablieren.
Um keine Konkurrenzsituation zu den bereits vorhandenen Wochenmarktstandorten zu erzeugen wird eine Alternative unter den Gesichtspunkten
- Öffnungszeiten (insbesondere in den Nachmittagsstunden),
- Gestaltung (ansprechende und möglicherweise einheitliche Marktstände),
- Warenabgebot (Schwerpunkt auf Lebensmittel bzw. ausschließlich Lebensmittel und Blumen),
- Gastronomieangebot (Imbiss und Ausschank)
angestrebt.
Ein solches ergänzendes Projekt ist mit den vorhandenen Markthändlern unter Organisation des Fachbereiches Öffentliche Ordnung nur schwer durchführbar.
Dabei ist auch zu beachten, dass unter dem Gesichtspunkt der angespannten Haushaltslage der Stadt Herne und der schwierigen Finanzsituation auch im Gebührenhaushalt „Märkte“ eine „Anschubfinanzierung“ für solche Veranstaltungen nicht möglich ist.
Vielmehr erscheint es sinnvoll, ein Unternehmen mit Erfahrungen in anderen Städten mit der Prüfung der Möglichkeiten zu beauftragen.
Der Fachbereich Öffentliche Ordnung hat hierzu erste Gespräche geführt.
Unstrittig ist dabei, dass trotz der umfangreichen Investitionen in den Platz die Ausgangssituation in Bezug auf Frequentierung und Kaufkraft nicht mit Citylagen in größeren Städten oder Zentrumsfunktionen in ländlichen Bereichen vergleichbar ist.
Ein Veranstalter muss daher bereit sein den Standort für ein gehobenes Warenangebot auch mit einer gewissen Geduld zu entwickeln.