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Finanzielle Auswirkungen in €
Teilergebnisplan (konsumtiv)
Produkt | Kontengruppe | Ertrag/Aufwand (-) |
Nr.: Bez.: --- | Nr.: Bez.: --- |
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Teilfinanzplan (investiv)
Maßnahme | Kontengruppe | Einzahlung/Auszahlung (-) |
Nr.: Bez.: --- | Nr.: Bez.: --- |
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Beschlussvorschlag:
Der Schulausschuss nimmt den Erfahrungsbericht zum Pilotprojekt „Ganztagszug Grundschule Claudiusstraße“ zustimmend zur Kenntnis und unterstützt die weitere Einrichtung von Ganztagsklassen. Die Verwaltung wird beauftragt, über die Entwicklung weiter zu berichten.
Sachverhalt:
Am 21.02.2013 wurde im Schulausschuss der Bericht über die weitere Entwicklung der Offenen Ganztagsschule im Primarbereich und das geplante Projekt „Ganztagszug an der Grundschule Claudiusstraße“ vorgestellt. Der vorliegende Bericht zeigt die bisherige Entwicklung und Erfahrungen zum Pilotprojekt „Ganztagszug Grundschule Claudiusstraße“ seit dem Projektstart zum Schuljahr 2013/2014 auf.
1. Situation in Herne / aktuelle Zahlen
Die Offene Ganztagsschule hat im Schuljahr 2013/2014 insgesamt 2047 TeilnehmerInnen an 24 Grund- und 3 Förderschulen zu verzeichnen.
Hier ein Überblick über die Entwicklung ab dem Schuljahr 2011/2012:
Schuljahr | OGS-Schulen | Anzahl der TeilnehmerInnen | SchülerInnen | Quote |
2011/2012 | 25 Grundschulen 4 Förderschulen |
1893 GS 114 FS 2007 | 5365 GS 431 FS | 35,28% 26,45%
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2012/2013 | 25 Grundschulen 4 Förderschulen |
1951 GS 100 FS 2051 | 5117 GS 379 FS | 38,13% 26,38% |
2013/2014 | 24 Grundschulen 3 Förderschulen*
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1960 GS 87 FS 2047 | 5037 GS 306 FS | 38,91% 28,43% |
*Schließung der FS Viktor-Reuter-Straße
Gesamtstädtisch konnte auch im Schuljahr 2013/2014, wie in den vergangenen Jahren, die Nachfrage nach OGS-Plätzen nicht vollständig gedeckt werden; an einzelnen Grundschulstandorten (z. B. für 2013/2014: GS Schillerschule, GS James-Krüss, GS Süd, Kath. GS Bergstraße) überstieg die Nachfrage das Angebot, so dass dort Ablehnungen ausgesprochen werden mussten. Im Anmeldeverfahren für das Schuljahr 2014/2015 bestanden ebenfalls Anmeldeüberhänge (bei GS James-Krüss, GS Vellwigstraße, GS Josefschule, GS Süd, Kath. GS Bergstraße). In diesen Fällen werden Wartelisten angelegt, so dass bei Nichtinanspruchnahme eines Platzes einem anderen Kind der Platz angeboten werden kann.
Die Bedarfe sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Trotz Ausweitung der OGS-Plätze an einigen Standorten (wie z. B. OGS Schillerschule auf 150 Plätze, OGS Vellwigstraße auf 135 Plätze, OGS Horstschule auf 100 Plätze, OGS Forellstraße auf 120 Plätze) ist die Nachfrage höher als das Angebot. An anderen Standorten stehen noch OGS-Plätze zur Verfügung.
Eine Ausweitung des Angebotes ist an vielen Schulen wegen der fehlenden räumlichen Ressourcen nicht mehr möglich. Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, wurde ab dem Schuljahr 2013/2014 an der GS Claudiusstraße anhand eines Pilotprojektes erprobt, ob durch sog. Ganztagsklassen die Ausweitung des Angebotes möglich ist, da durch Mehrfachnutzung der räumlichen Ressourcen bedarfsgerecht mehr OGS-Plätze angeboten werden können. Die bisherigen Erfahrungen haben die Arbeiterwohlfahrt als Träger und die GS Claudiusstraße nun in einem gemeinsamen Bericht dargestellt (Anlage).
2. Personaleinsatz / Finanzierung
Der erforderliche Personaleinsatz erfolgt gemäß dem für alle OGS-Standorte vereinbarten Stufenplan, der sich nach Anzahl der OGS-Kinder richtet. Der Personaleinsatz für die Ganztagsklassen und die OGS-Kinder aus den Halbtagsklassen erfolgt in enger Abstimmung zwischen Schulleitung und Träger.
Wie in dem Bericht von Träger und Schule unter Punkt 2.6 ausgeführt, werden von der Arbeiterwohlfahrt im laufenden Schuljahr - über die im Kooperationsvertrag vereinbarten Wochenarbeitsstunden - zusätzlich 4 Wochenstunden eingesetzt, um der Pilotphase Rechnung zu tragen. Zusätzlich wird als flankierendes Personal ein FSJ’ler sowie eine Person in Arbeitsgelegenheit eingesetzt, um die Personaldecke zu verstärken. Hier ist das Engagement des Trägers positiv herauszuheben, da diese zusätzlichen 4 Wochenstunden nicht durch die Kooperationsvereinbarung abgedeckt und somit keine zusätzlichen Kosten für die Stadt entstanden sind. Ab dem Schuljahr 2014/2015 entfällt diese zusätzliche Personalausstattung. Seitens der Arbeiterwohlfahrt wird davon ausgegangen, dass die im Rahmen des Stufenplanes vereinbarten Stunden ausreichen werden.
Für eine qualitativ noch bessere Zusammenarbeit zwischen Lehrkraft und pädagogischer Fachkraft wird seitens des Trägers und der Schule eine zusätzliche wöchentliche Besprechungsstunde als zwingend notwendige Grundvoraussetzung für die Fortführung des Projektes angesehen. Die Forderung nach einer zusätzlichen wöchentlichen Besprechungsstunde wird seitens der Schulverwaltung als sinnvoll und erforderlich angesehen. Ab dem Schuljahr 2014/2015 werden diese Kosten über die Kooperationsvereinbarung hinaus als zusätzliche Unterstützung des Projektes an den Träger gezahlt. Die Mehraufwendungen für die Stadt, berechnet auf der Grundlage von 9 Schulmonaten (40 Schulwochen), sind aus der folgenden Aufstellung ersichtlich:
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Schuljahr | Anzahl Gruppen | Betrag/Jahr |
2014/15 | 2 | 2.401,92 € |
2015/16 | 3 | 3.674,49 € |
2016/17 | 4 | 5.004,20 € |
Pro Ganztagsklasse ist somit mit Mehraufwendungen von rd. 1.200,00 € jährlich zu rechnen.
3. Räume/Raumausstattung
Für eine Ganztagsklasse sollte ein Klassenraum sowie ein Neben-/ Ruheraum, der den Kindern als Rückzugsbereich dient, vorhanden sein.
Zum Schuljahr 2013/2014 wurden der Klassenraum und ein Nebenraum der Ganztagsklasse mit flexiblen Möbeln ausgestattet, die aus den vorhandenen Ausstattungsmitteln finanziert wurden. In der Praxis hat sich nun für die Schule herausgestellt, dass sich die Ausstattung nur teilweise bewährt hat. Der Klassenraum konnte nicht in eine Spiellandschaft umgewandelt werden, da einige Möbel, wie z. B. die Dreieckstische, zu viel Platz beanspruchen und die mit Rollen ausgestatteten Tische und Schränke ebenfalls aus Platzgründen nicht so eingesetzt werden konnten, wie angedacht.
Aus den gewonnenen Erfahrungen werden diefür die neue Ganztagsklasse anzuschaffenden Einrichtungsgegenstände angepasst. Hierzu zählen höhenverstellbare Einzel-/ Doppeltische und Stühle (jedoch ohne Rollen) sowie eine Couch für die Leseecke.
4. Resümee und Perspektive
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Projekt „Ganztagsklasse“ von allen Beteiligten sehr gut aufgenommen wurde. Für die 2. Ganztagsklasse sind bereits 27 Kinder zum Schuljahr 2014/2015 angemeldet. Aufgrund dieser positiven Erfahrungen möchte die Schule das Projekt gerne weiter fortführen.
Die Stadt wird das Modell Ganztagsklassen im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel bei der räumlichen und personellen Ausstattung nach Möglichkeit finanziell unterstützen.
Durch die Einrichtung weiterer Ganztagsklassen erhöht sich die Zahl der OGS-Plätze an der GS Claudiusstraße von 110 im Schuljahr 2013/2014 auf 150 Plätze im Schuljahr 2016/2017. Die zusätzlichen Plätze verteilen sich wie folgt auf die kommenden Schuljahre:
2014/2015 125 Plätze, davon 2 Ganztagsklassen mit ca. 52 SchülerInnen, weitere OGS-Plätze für 73 Schülerinnen
2015/2016 140 Plätze, davon 3 Ganztagsklassen mit ca. 78 SchülerInnen, weitere OGS-Plätze für 62 SchülerInnen
2016/2017 150 Plätze, davon 4 Ganztagsklassen mit ca. 104 SchülerInnen, weitere OGS-Plätze für 46 SchülerInnen
5. Empfehlungen
Offene Ganztagsschulen können in eigener Verantwortung Ganztagsklassen bilden und bedürfen nicht der Genehmigung durch die Schulaufsichtsbehörden. Die Bildung von Ganztagsklassen erscheint jedoch nur an den Schulen sinnvoll, wo ein erheblicher Bedarf an Betreuungsplätzen besteht. Ausgehend von einer Schülerzahl mit 4x27 SchülerInnen für einen Ganztagszug sollte eine Aufnahmemöglichkeit für über 100 SchülerInnen an der Schule vorhanden sein und die erforderlichen räumlichen Bedingungen vorliegen.
Die GS Michaelschule beabsichtigt zum Schuljahr 2014/2015 ebenfalls mit einer Ganztagsklasse zu starten.
Sofern sich noch weitere Schulen für das Projekt „Ganztagszug“ entscheiden, wird die Schulverwaltung auch diese im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten unterstützen.
Die Verwaltung wird die weitere Entwicklung der Ganztagsklassen beobachten und dem Schulausschuss zu gegebener Zeit einen weiteren Bericht vorlegen.
Der Oberbürgermeister
In Vertretung
Thierhoff
(Stadträtin)
Anlage:
Erfahrungsbericht zum Pilotprojekt „Ganztagszug Grundschule Claudiusstraße“
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Anlagen: | ||||||
Nr. | Status | Name | ![]() |
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1 | öffentlich | Anlage - Erfahrungsbericht zum Pilotprojekt Ganztagszug an der GS Claudiusstraße (3459 KB) |