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Sachverhalt:
Umsetzung der Schulsozialarbeit im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepaketes (BuT)
Ausgangslage
Im Rahmen der Einführung des Bildungs- und Teilhabepaketes einigten sich Bund und Länder darauf, dass vom Bund für die Jahre 2011 bis 2013 Gelder für Schulsozialarbeit zur Verfügung gestellt werden. Die Mittelbereitstellung erfolgt im Wege der erhöhten Bundesbeteiligung an den Kosten der Unterkunft (KdU).
Eine Rechtsgrundlage gibt es weder im Bundes- noch im Landesrecht, eine gesetzlich festgeschriebene Zweckbindung der Bundesmittel existiert ebenfalls nicht.
Finanzieller Rahmen
Die zur Verfügung stehenden Mittel (KdU) werden zur Finanzierung der entstandenen Kosten für
- das Personal / die Einrichtung von Stellen an den Schulen
- Sachkosten und Investitionen (EDV-Ausstattung etc.)
- Verwaltungskosten/Overhead
- Projekte an Schulen
- Kommunale Koordinierung
genutzt.
Die kooperierenden Träger „Gesellschaft freie Sozialarbeit e.V.“ und „Gem. Beschäftigungsgesellschaft Herne mbH“ erhalten im Rahmen einer Zuwendung Mittel für das Personal, Sachkosten/Investitionen sowie Verwaltungskosten.
In 2012 wurden an die Träger insgesamt 1.072.022,25 € ausgezahlt.
Die Bewilligung und Bewirtschaftung der Projekte an Schulen wird durch die kommunale Koordinierungsstelle vorgenommen, hier wurden in 2011/2012 insgesamt ca. 72.000,00 € verausgabt.
Aktueller Umsetzungsstand
Die Stadt Herne hat im Januar 2012 mit der Umsetzung des Projektes an den Schulen begonnen.
Zunächst sind 17 Fachkräfte eingestellt worden, die an unterschiedlichen Schulen (Grund-, Haupt-, Real-, Gesamt-, Förderschulen, Berufskolleg und Gymnasien) eingesetzt sind, aktuell sind 21 Fachkräfte an 29 Schulen tätig.
Die Einstellung der Fachkräfte erfolgte bei zwei gemeinnützigen Trägern (Gem. Beschäftigungsgesellschaft Herne mbH und Gesellschaft freie Sozialarbeit e.V.), die bereits Erfahrungen in der Jugendberufshilfe und in der Beratungsarbeit an Schulen vorweisen konnten.
Zusätzlich ist eine Koordinierungsstelle bei der Kommune eingerichtet worden.
Die Aufgaben des Gesamtprojektes umfassen:
? Einzelfallhilfen an Schulen:
o Schüler
Lern- u. Leistungsprobleme, Mobbing, Berufsorientierung, Begleitung zu weiteren Beratungsstellen, Streitschlichtung, familiäre Probleme, etc.
o Eltern
Erziehungsfragen, Eltern-Kind Konflikte, Leistungsprobleme, Finanzielle Probleme, Rechtliche Fragen, Hilfen bei Behördengängen
o Lehrkräfte
Fallbesprechungen, Probleme im Klassenverband, Krisenintervention, Inklusion
o BuT
Hilfen bei der Antragstellung
? Projekte an Schulen:
o Schulen können nach festgelegten Richtlinien Projektmittel für besondere Vorhaben beantragen. Dies können z.B. besondere Projekte im Bereich der Förderung der Sozialkompetenzen und der kulturellen Bildung, der Berufsorientierung, Gesundheit etc. sein.
o Im Jahre 2012 konnten ca. 120 Projekte für insgesamt ca. 3000 Schüler und Schülerinnen gefördert werden.
o Besonders hervorzuheben sind die Projekte, die für Schüler und Schülerinnen in den vergangenen Sommerferien angeboten wurden. Auch in 2013 finden Projekte in den Oster- und Sommerferien statt. Diese Projekte werden von den Fachkräften der Schulsozialarbeit geplant und durchgeführt und sind für die Kinder und Jugendlichen kostenlos.
? Übergeordnete Aufgaben:
Die Fachkräfte der Schulsozialarbeit treffen sich regelmäßig zu folgenden
Themenbereichen:
o Fortbildungen,
o Kollegiale Beratungen,
o Projektentwicklung, z.B. Ferienprojekte und langfristige Projekte an Schulen,
o Konzeptentwicklung,
o Zusammenarbeit mit Dritten,
o Schnittstellenmanagement, Supervision,
o Erstellung von Material-/Infokoffern für die weitere Arbeit,
o Erstellung eines Konzeptes zum Thema „Schulabsentismus“, „Sozialkompetenztraining“ und „Lernförderung“ etc.
Darüber hinaus hat in 2012 ein erstes gemeinsames Treffen/gemeinsame Fortbildung aller Schulsozialarbeiter in Herne stattgefunden. Diese Fortbildung soll auch in 2013 weitergeführt werden. Das nächste Treffen soll u.a. zum Thema Sozialkompetenztraining stattfinden.
Zurzeit wird ebenfalls ein Konzept/ eine Arbeitshilfe zum Thema Schulabsentismus erarbeitet. So sollen für alle Schulen Materialien/Hinweise/ Verfahrensabläufe transparent dargestellt werden und den einzelnen Schulen Hilfestellungen bieten.
? Kommunale Koordinierung:
o Initiierung von Vernetzungen und Kooperationen (ASD, Jugendförderung, Familien- und Schulberatung, Jugendgerichtshilfe, Jobcenter etc.),
o Planung von Fortbildungen,
o Organisation von Projekten,
o Koordinierung der Evaluationen,
o Mittelbewirtschaftung; Prüfung, Genehmigung und Abrechnung aller Schulprojekte,
o Abrechnung mit den Trägern und Erstellung von Verwendungsnachweisen,
o Sammlung und Auswertung von Daten und Infos aus anderen Städten,
o Öffentlichkeitsarbeit,
o Teilnahme an übergeordneten Arbeitskreisen,
o Kooperationen und Austausch mit anderen Fachbereichen und Projekten, z.B. „Lernen vor Ort“
Bisherige Ergebnisse der Evaluation
Die Beratungsfälle werden anonym statistisch erfasst. Dabei werden Daten zum Beratungsinhalt, möglichen Weitervermittlungen etc. schulformspezifisch erfasst.
? Beratungen in der Schule:
Insgesamt ca. 3700 Beratungen
Davon Beratungen BuT: ca. 30 %
Beratungsinhalte außerhalb von BuT:
o Gewalterfahrungen, Mobbing, Probleme im Elternhaus, mit Lehrern und
Mitschülern,
o psychische Probleme (Depression, Magersucht, Schulleistungsprobleme, Suchtprobleme)
o Beratungen im Übergang Schule-Beruf,
o Ablösung vom Elternhaus,
o Schulabsentismus,
o Schuldenproblematik,
o Sexualität,
o Kindeswohlgefährdung.
Interventionen durch Fachkräfte der Schulsozialarbeit:
o Präventionsprojekte, soziales Kompetenztraining, Verhaltenstraining,
o Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrern, langfristige Beratung und
Begleitung
Weitervermittlungen und Kooperationen:
o Familien- und Schulberatungsstelle
o ASD und Jugendgerichtshilfe
o Jugendförderung
o RAA
o Drogenberatungsstellen
o Ärzte, Therapeuten, Krankenhäuser
o Kompetenzagentur
o Agentur für Arbeit und Jobcenter
o Schuldnerberatung
? Projekte an Schulen
Anzahl: 123 Projekte in 2012
Anzahl der Schüler: ca. 3000 aller Schulformen
Themenbereiche der Projekte:
o Berufsorientierung
o Erlebnispädagogik
o Gesundheit
o Kulturelle Bildung
o Lernferien
o Sozialkompetenztraining
o Übergang Schule-Beruf
Ausblick
? Vorstellung und Einführung der Konzepte
„Schulsozialarbeit“
„Schulabsentismus“
„Lernförderung“
„Soziales Kompetenztraining“
? Erstellung eines „Materialkoffers“ mit allen wichtigen Informationen zu bestimmten Themenbereichen für die weitere Beratungsarbeit
? Prüfung der Umwandlungsmöglichkeit von Lehrerstellen, um eine Weiterbeschäftigung einzelner Fachkräfte zu ermöglichen (z.Zt. lassen zwei Schulen die Möglichkeit überprüfen)
? Weitere Finanzierungsmöglichkeiten stehen zur Zeit nicht zur Verfügung, das Projekt endet am 31.12.2013
Der Oberbürgermeister
in Vertretung
Gudrun Thierhoff
Stadträtin
Anlagen:
Power-Point-Präsentation: Schulsozialarbeit/Bildungs- und Teilhabepaket (BuT)
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Anlagen: | ||||||
Nr. | Status | Name | ![]() |
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1 | öffentlich | Schulsozialarbeit, PPP (283 KB) | ![]() |