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Vorlage - 2013/0017  

Betreff: Elternbefragung zum Betreuungsbedarf unter dreijähriger Kinder in Herne - Ergebnisse zu ausgewählten Fragestellungen
Status:öffentlichVorlage-Art:Berichtsvorlage
Verfasser:Frau Gentilini, Tel. 3533
Federführend:FB 42 - Kinder-Jugend-Familie Bearbeiter/-in: Deutsch, Christina
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Vorberatung
23.01.2013 
des Jugendhilfeausschusses zur Kenntnis genommen   
Integrationsrat Vorberatung

Sachverhalt
Anlage/n

Sachverhalt:

Sachverhalt:

Zur Ermittlung des Betreuungsbedarfs unter dreijähriger Kinder in Herne wurde im Zeitraum von Februar bis März 2012 im Rahmen der Jugendhilfeplanung eine postalische Elternbefragung durchgeführt.

 

Zentrales Anliegen der Elternbefragung war es, empirische fundierte Daten für den bedarfsgerechten Ausbau der Betreuungsplätze für unter dreijährige Kinder in Herne zu erhalten; denn bis dato musste hier entweder auf Schätzungen zurückgegriffen werden oder es wurden Umfragen anderer Städte bzw. Durchschnittswerte zum Betreuungsbedarf unter dreijähriger Kinder auf Landes- oder Bundesebene herangezogen.

 

Mit der Auswertung dieser Elternbefragung liegen nun erstmals fundierte Erkenntnisse speziell zum Betreuungsbedarf unter dreijähriger Kinder in Herne vor. Der Jugendhilfeausschuss wurde bereits zeitnah nach dem Abschluss der Befragung über die zentralen Ergebnisse der u3-Elternbefragung informiert (vgl. JHA-Vorlage 2012/0359). Dieser Bericht enthält neben der Darstellung der Ergebnisse auch Hintergrundinformationen zur Befragung, zum Konzept und Methode der Elternbefragung sowie zur Feldphase und zum Rücklauf.

 

An dieser Stelle werden daher nur noch einmal die wesentlichen Eckpunkte der Befragung kurz hervorgehoben:

 

 

  • Die u3-Elternbefragung wurde als Kompletterhebung durchgeführt. Insgesamt wurden 3.540 Fragebögen verschickt.

 

  • Die Befragung ist auf große Resonanz gestoßen. Der Rücklauf lag bei rund 54 %.

 

  • Der u3-Betreuungsbedarf in Herne lässt sich anhand der Erhebung mit 42 % (Angabe mit Korrekturfaktor[1]) beziffern.

 

 

Nach der Vorstellung der zentralen Ergebnisse der Elternbefragung wird im Rahmen dieser Vorlage nun drei konkreten Fragestellungen nachgegangen:

 

    1. Wie stellt sich der u3-Betreuungsbedarf von Familien dar, die im Alltag überwiegend nicht deutsch sprechen?

 

    1. Wie stellt sich der u3-Betreuungsbedarf kleinräumig dar?

 

    1. Wie stellt sich der u3-Betreuungsbedarf nach bestimmten Merkmalen dar?

 

 

 

1. u3-Betreuung nach Alltagssprache

 

Im Rahmen der Befragung wurden die Eltern gebeten, Angabe zu ihrer Person und zum Haushalt zu machen. Hier wurde unter anderem die Frage gestellt, welche Sprache normalerweise im Alltag mit den Kindern gesprochen wird. Zur Auswahl standen hier die vier Antwortalternativen „deutsch“, „überwiegend deutsch“, „deutsch und andere Sprache gleich oft“ sowie „überwiegend eine andere Sprache“.

 

Hintergrund dieser Fragestellung war das Interesse zu erfahren, mit welcher Sprachkompetenz die Kinder in die Tagesbetreuung kommen und ob sich im Hinblick auf das Nachfrageverhalten nach einem u3-Betreungsplatz anhand des Merkmals „Alltagssprache in der Familie“ Unterschiede aufzeigen lassen. Insgesamt lag der Anteil derjenigen Eltern, die angaben, überwiegend eine andere Sprache mit ihren Kindern zu besprechen bei 16,4 %. Auf diese Teilgruppe innerhalb der Befragung wird bei den folgenden Ausführungen Bezug genommen.

 

Die aktuelle Betreuungssituation von unter dreijährigen Kindern aus Familien, die im Alltag überwiegend nicht deutsch sprechen, stellt sich wie folgt dar:

 

Drei Viertel dieser u3-Kinder (76,0 %) werden ausschließlich von einem oder beiden Elternteilen bzw. dem Partner betreut. Insgesamt lag dieser Wert in der Elternbefragung bei 58,9 %. Somit lässt sich festhalten, dass Kinder aus Familien, die im Alltag überwiegend nicht deutsch sprechen, deutlich häufiger ausschließlich durch die Mutter und/ oder den Partner betreut werden, als es insgesamt betrachtet der Fall ist.

 

Diejenigen Eltern, die aktuell keine außerfamiliäre Betreuung für ihr unter dreijähriges Kind in Anspruch nehmen wurden im zweiten Themenkomplex des Fragebogens gebeten, Angaben zu ihrem Betreuungswunsch zu machen. Die Ergebnisse stellen sich wie folgt dar:

 

Gefragt nach dem Betreuungswunsch (siehe hierzu auch Abbildung 1) für ihr unter dreijähriges Kind, es standen hier die drei Antwortalternativen „Nein, die Betreuung ist privat innerhalb der Familie organisiert“, „Zurzeit nicht, späterer Bedarf unklar“ und „Ja, ich benötige einen Betreuungsplatz“ zur Auswahl, zeigt sich, dass Eltern, die überwiegend eine andere Sprache im Alltag mit ihren Kindern sprechen, mit einem Anteil von 39,3 % den Betreuungswunsch verneinen. Der Vergleichswert in der Befragung insgesamt lag bei 29,7 % und somit deutlich niedriger.

 

Eltern, die überwiegend eine andere Sprache im Alltag mit ihren Kinder sprechen, scheinen den Betreuungsbedarf für ihr unter dreijähriges Kind perspektivisch unsicherer abschätzen zu können, als die Gesamtheit der befragten Eltern: 22,6 % gaben hier an, dass sie aktuell keine Betreuung benötigen und der spätere Bedarf unklar ist. Insgesamt lag der Anteil in der Befragung bei 17,8 %.

 

Die Frage „Benötigen Sie jetzt oder zukünftig eine Betreuung für Ihr unter dreijähriges Kind“ bejahten insgesamt betrachtet 42,0 % (Angabe mit Korrekturfaktor). Der Anteil derjenigen Eltern, die überwiegend nicht deutsch mit ihren Kindern im Alltag sprechen, liegt hier deutlich niedriger bei 30,5 % (Angabe mit Korrekturfaktor).

 

Auch wenn sich insgesamt betrachtet ein geringes Nachfrageverhalten nach einem u3-Betreuungsplatz von Eltern, die im Alltag überwiegend eine andere Sprache sprechen feststellen lässt, so ergeben sind hinsichtlich der inhaltlichen Ausgestaltungswünsche an einen u3-Betreuungsplatz keine gravierenden Unterschiede zu den Wünschen der Eltern insgesamt.

 

 

Die Tendenzen sind auch hier eindeutig:

 

  • Die institutionelle Kindertagesbetreuung stellt mit einem Anteil von 93,1 % (insgesamt: 91,1 %) die bevorzugte Betreuungsart von überwiegend nicht deutschsprachigen Familien dar.

 

  • Beim Betreuungsumfang dominiert bei den überwiegend nicht deutschsprachigen Familien mit fast der Hälfte der Nennungen bzw. 48,5 % (insgesamt: 46,1 %) der Wunsch nach einem wöchentlichen Betreuungsumfang von 35 Stunden.

 

 

 

2. u3-Betreuungsbedarf auf Ebene der Ortsteile

 

Der für Herne insgesamt ermittelte u3-Betreuungsbedarf lässt sich mit 42 % (Angabe mit Korrekturfaktor) beziffern. Kleinräumig - auf Ebene der Ortsteile betrachtet - stellen sich die Bedarfe zum Teil anders dar: Die Spanne reicht hier von 32,9% in Wanne-Süd bis hin zu 51,0 % in Eickel. Wie sich der Betreuungsbedarf auf Ebene der dreizehn Herner Ortsteile darstellt, kann der folgenden Tabelle entnommen werden. Die Abbildung 2 in der Anlage bietet einen optischen Eindruck zu den kleinräumigen Betreuungsbedarfen unter dreijähriger Kinder.

 

 

Tabelle1: u3- Betreuungsbedarf nach Ortsteilen in %

(Angaben mit Korrekturfaktor)

 

Ortsteil

Betreuungsbedarf

unter dreijähriger Kinder in % - korrigiert

Wanne-Süd

32,9

Wanne

34,1

Baukau-Ost

38,8

Holsterhausen

39,2

Sodingen

40,7

Röhlinghausen

41,7

Herne-Mitte

42,6

Unser Fritz/ Crange

43,3

Horsthausen

43,9

Börnig/ Holthausen

44,7

Baukau-West

46,7

Herne-Süd

50,6

Eickel

51,0

Stadt Herne

42,0

 

 

 

3. u3-Betreuungsbedarf nach bestimmten Merkmalen

 

Im Rahmen der Befragung wurden bestimmte sozialstatistische Merkmale abgefragt, anhand derer ermittelt werden kann, wie sich der Betreuungsbedarf von Alleinerziehenden Haushalten, bei Erwerbstätigkeit beider Eltern sowie bei im Alltag überwiegend nicht deutsch sprechenden Familien darstellt.

 

Die nachstehende Tabelle beinhaltet die Ergebnisse der Auswertung der Frage „ Benötigen Sie jetzt oder zukünftig eine Betreuung für ihr unter dreijähriges Kind?“ nach den eingangs dargelegten Merkmalen (vgl. auch Abbildung 3 in der Anlage).

 

 

Tabelle2: u3- Betreuungsbedarf nach bestimmten Merkmalen in %

(Angaben mit Korrekturfaktor)

 

Merkmal

Betreuungsbedarf

unter dreijähriger Kinder in % - korrigiert

Alleinerziehenden Haushalt

40,4

Beide Elternteile erwerbstätig

55,5

Alltagssprache überwiegend nicht deutsch

30,5

insgesamt

42,0

 

 

Bei der differenzierten Auswertung des Betreuungsbedarfs nach bestimmten Merkmalen zeigt sich, dass der u3-Betreuungsbedarf in der Kategorie „beide Elternteile erwerbstätig“ mit 55,5 % am deutlichsten ausgeprägt ist. Er liegt 13,5 Prozentpunkte über dem insgesamt in der Befragung ermittelten Wert von 42,0 %.

 

 

 

Der Oberbürgermeister

In Vertretung

 

 

 

Gudrun Thierhoff

Stadträtin

 

 


[1] Vgl. hierzu die Ausführungen zum Elternwunsch und Bedarf im Bericht „Zentrale Ergebnisse der Elternbefragung zur Ermittlung des Betreuungsbedarfs für unter dreijährige Kinder in Herne“ (Vorlage-Nr. 2012/0359).

Anlagen:

Anlagen:

Abbildung 1: u3-Betreuungsbedarf nach Alltagssprache

Abbildung 2: u3-Betreuungsbedarf kleinräumig auf Ebene der Ortsteile

Abbildung 3: u3-Betreuungsbedarf nach bestimmten Merkmalen

 

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich Anlage_u3-Elternbefragung (47 KB) PDF-Dokument (55 KB)