Sachverhalt:

Zum 31.12.2011 wurden alle Maßnahmen fristgerecht im Sinne der Förderbestimmungen zum Konjunkturpaket II abgeschlossen.

Fristgerecht zum 15.12.2011 wurden alle Fördermittel abgerufen. Das Gebäudemanagement hat alle Maßnahmenakten zur Testierung aufbereitet, sodass nunmehr noch die letzten Testate durch die Rechnungsprüfung ausgestellt werden (Frist 29.02.2012), damit die Bezirksregierung in Arnsberg dann die entsprechenden Beendigungsanzeigen fertigen kann.

Bei der Aufbereitung der Maßnahmen zur Testierung konnten bei der Maßnahme

„Straßenbeleuchtung“ im Budget zugeordnete Mittel für eine zusätzliche in 2010/2011 im Kulturzentrum durchgeführte und abgeschlossene Maßnahme (Klimatechnik) verwendet werden. Dies waren unter Nutzung des Vorsteuerabzugs (BgA) rd. 179. T€.

Als letzter verwaltungstechnischer Schritt erfolgt anschließend die Abrechnung und Darstellung der Maßnahmen im städtischen Haushalt.

Die Gesamtfördersumme in Höhe von € 21.093.384 wurde vollständig verausgabt.

Bei den Maßnahmen am Spielezentrum Jean-Vogel Straße sowie am Kulturzentrum (bezogen auf den an die TGG verpachteten Anteil) konnten die dafür bereitstehenden Mittel um den 19%igen Mehrwertsteueranteil erhöht werden, da diese Einrichtungen steuerlich als Betrieb gewerblicher Art behandelt werden und der Vorsteuerabzug geltend gemacht werden konnte. Bei beiden Maßnahmen konnten damit rd. 588 T€ zusätzlich verbaut werden.

Die Bauarbeiten, die an der VHS Wanne und dem Schloss Strünkede weiterhin durchgeführt werden, sind über das Konjunkturpaket hinausgehende Bauunterhaltungsanteile, die aus vorhandenen Instandhaltungsmitteln des Gebäudemanagements finanziert werden.

Dieser, die Fördersumme des Konjunkturpakets II übersteigende Instandhaltungsanteil, beträgt zurzeit  rd. 161 T€.

Wie bereits in vorherigen Berichtsvorlagen dargestellt, konnten sich Herner Firmen / Architekten / Ingenieure wegen fehlender Kapazitäten an den Maßnahmen „Energetische Sanierung im Kulturzentrum“ und „Austausch der Straßenbeleuchtung“ nicht beteiligen. Bei dieser Betrachtung beträgt der Anteil der Herner Firmen, Architekten und Ingenieure am Konjunkturpaket II rund 53 %.

In der Fördergruppe I (Bildung) standen € 11.444.161 zur Verfügung. In der Fördergruppe II (sonstige Infrastruktur) € 9.649.223.

Mit diesen Mitteln konnten insbesondere Baumaßnahmen zur energetischen Sanierung an Fenstern, Fassaden, Dächern, WC-Anlagen und technischen Anlagen im Bereich Heizung und Lüftung durchgeführt werden.

Herausragende Projekte

Zur Verbesserung der Betreuungssituation im Offenen Ganztag entstand an der Grundschule Schillerstraße ein zusätzlicher Pavillonbau.

Die naturwissenschaftlichen Fachräume im Gymnasium Wanne wurden saniert. Im gleichen Zuge wurden auch die zu den Räumen gehörenden Fenster erneuert.

Mit den Fördergeldern konnten Maßnahmen zur Schaffung von Barrierefreiheit am Rathaus Herne und am Schloss Strünkede durchgeführt werden. Im Rathaus Herne wurde der barrierefreie Zugang durch eine aufwändige Spezialanfertigung  (Plattformlift) im Seitentrakt geschaffen. Der alte Aufzug wurde mit einer neuen Kabine mit größerer Türöffnung ausgestattet, sodass jetzt auch auf einen Rollstuhl angewiesene Personen die anderen Etagen des Rathauses erreichen können. Die neue behindertengerechte WC- Anlage ist im Erdgeschoss entstanden.

Mit dem Aufzug im Schloss Strünkede sind jetzt das Erdgeschoss und der Keller barrierefrei erreichbar. Im Keller des Schlosses wurde eine behindertengerechte WC – Anlage geschaffen.

Neben der energetischen Sanierung von elf Umkleidegebäuden entstand an der Sportanlage an der Hauptstraße ein Ersatzbau für das alte und marode Umkleidegebäude.

Am Heimatmuseum, am Schloß Strünkede, am Kulturzentrum und an der Hauptschule Gustav- Adolf konnten sehr umfangreiche energetische Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden.

An vierzehn weiterführenden Schulen wurden Verkabelungs– und Vernetzungsarbeiten durchgeführt, um eine Internetnutzung in allen Unterrichtsräumen zu ermöglichen. Neben diesen Komplettvernetzungen konnten Internetzugänge durch Teilvernetzungen (Insellösungen) an fünf weiteren Grundschulstandorten geschaffen werden.

Insgesamt wurden zur Umsetzung aller Maßnahmen 1909 Aufträge erteilt.

Für die Umsetzung des Konjunkturpakets II hat das Gebäudemanagement Herne insgesamt zwölf Personen zeitlich befristet abgeordnet bzw. eingestellt. Dafür betrugen die Personalkosten in den Jahren 2010 und 2011 rd. 954 T€.

Ökologische und finanzielle Auswirkungen

Mit den Mitteln des Förderprogramms konnte die bauliche Situation in den Bereichen Bildung und Infrastruktur entscheidend verbessert und für die Zukunft fit gemacht werden.

Bezogen auf die durchschnittlichen Einsparpotentiale je Sanierungsart werden alle energetischen Sanierungsvorhaben an den Gebäuden zu einer voraussichtlichen jährlichen Energieeinsparung von rd. 4,5 Mio. kWh führen. In der ökologischen Bilanz wird sich die Energieeinsparung mit einer Reduzierung des CO² – Ausstoßes in Höhe von ca. 900 Tonnen/Jahr auswirken.  Bei einer statischen Betrachtung wird bei einer optimistischen Betrachtung für das Verbrauchsjahr 2012 eine Energiekosteneinsparung von 320 -450 T€ erwartet.

Mit den Fördermitteln wurden auch neun Photovoltaikanlagen geschaffen, die eine Maximalleistung von rd. 39 kWp haben. Diese Anlagen können einen Stromertrag von rd. 31.000  kWh/a  produzieren. Der CO²- Ausstoß kann so um ca. 6 Tonnen jährlich  reduziert werden.

Des Weiteren besteht in den ausgestatteten Standorten die Möglichkeit, die Photovoltaikanlagen im Rahmen der Vermittlung von Wissen zu nutzen, damit der Transport dieser Technologie, aber auch der ökologische Gedanke der Ressourcenschonung über eine praktische Komponente vertieft werden kann. Dies ist  durch im Gebäude gut sichtbar aufgehängte Displays mit Permanentanzeige der wesentliche Parameter, wie z.B Höhe des Stromertrages, gewährleistet.

Nach einem kürzlich durchgeführten Abgleich der Einbauzahlen haben die Stadtwerke Herne die ursprünglich gemeldete Zahl der ausgetauschten Leuchten/Leuchtmittel von bisher 4.830 auf 4.065 korrigiert.

Mit dem Austausch von 4065 Leuchten/Leuchtmitteln wurde die Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet mit energieeffizienter Technik ausgerüstet. Gegenüber den veralteten Lampen und Leuchtmitteln kann dadurch eine Verbrauchseinsparung von rd. 48,6 % erreicht werden. Dies bedeutet eine jährliche Verringerung des CO² – Ausstoßes um ca. 408 Tonnen und eine finanzielle Einsparung von rd. 200 T€ / Jahr.

Fazit

Mit den Fördergeldern des Konjunkturpaketes II konnten Maßnahmen umgesetzt werden, die in den Folgejahren gesamtstädtisch zu erheblichen Einsparungen bei den Energiekosten führen werden. Gleichzeitig konnte die Gebäudesubstanz an den betreffenden Liegenschaften mit Durchführung der Sanierungsarbeiten erheblich verbessert werden.

Man muss jedoch auch weiterhin, selbst bei all diesen jetzt für die Stadt Herne erreichten positiven Effekten, den noch bestehenden Instandhaltungsrückstau an den städtischen Gebäuden berücksichtigen. Allein im Bereich der Herner Grundschulen besteht noch ein kurz – und mittelfristiger Instandhaltungsrückstau in Höhe von rd. 22 Mio. €. Weitere Anforderungen ergeben sich aus dem Brandschutz, der barrierefreien Nutzung von Objekten oder den weiteren Anforderungen zur energetischen Sanierung von öffentlichen Gebäuden. Von daher sind natürlich so umfangreiche Förderprogramme wie das Konjunkturpaket II eine wirkliche Hilfe. Gleichzeitig ist es unabdingbar, dass, vor allem unter Berücksichtigung des demographischen Wandels, Maßnahmen zur Verschlankung des Gebäudebestandes und zur Optimierung von Flächen und Gebäuden geplant und durchgeführt werden.

Der Betriebsleiter

(Tschöke)

Anlagen: Durchgeführte Maßnahmen

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