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Sachverhalt:
Ausgangslage
Die Stadtbildstelle ist organisatorisch dem Fachbereich Schule und Weiterbildung - Abteilung Schulverwaltungsaufgaben - zugeordnet. Sie ist separat in einem Gebäudeteil der ehemaligen Grundschule Dannekamp - Grimberger Feld - untergebracht.
Die Ortsrandlage ist dabei sicherlich als Standortnachteil zu werten. Da das Gebäude/ Grundstück insgesamt einer anderweitigen Nutzung zugeführt werden soll, waren grundsätzliche Überlegungen mit dem Blick auf eine künftige organisatorische und räumliche Zuordnung anzustellen.
In der Vergangenheit hatte es wiederholt Bemühungen gegeben, die bisherigen Aufgaben der Stadtbildstelle in ein kommunales Medienzentrum zu integrieren. Dabei wurde der Grundgedanke einer Konzentration von Medienangebot und Medienkompetenz verfolgt. Diese Bestrebungen scheiterten bislang an den mangelnden räumlichen Möglichkeiten bzw. an den erheblichen Aufwendungen, die zur Schaffung der erforderlichen Voraussetzungen notwendig gewesen wären.
Leistungsumfang der Stadtbildstelle
Der aktuelle Leistungsumfang der Stadtbildstelle umfasst im Wesentlichen:
- die Auswahl, Beschaffung, Dokumentation, Archivierung, Empfehlung sowie den Verleih richtlinienorientierter Medien,
- die Förderung der praktischen Medienarbeit in Schulen durch Beratung und konkrete Hilfestellung,
- die Beratung zum allgemeinen Medieneinsatz in der Schule sowie zu medienpädagogischen, mediendidaktischen und technischen Themen,
- den Verleih sowie die Wartung und Reparatur technischer Geräte (keine DV-Geräte).
Medienangebot/Verleihstatistik (Stand: 2009)
Die Stadtbildstelle hält ein großes Sortiment der unterschiedlichen Medientypen für den schulischen Einsatz vor. Dabei erfordern insbesondere die alten Medien einen erheblichen Raumbedarf zur Aufbewahrung von rd. 140 qm. Während die Ausleihzahlen vor einigen Jahren noch die Vorhaltung des gesamten Medienbestandes gerechtfertigt haben, hat sich das Ausleihverhalten zwischenzeitlich deutlich verändert. Nachfolgend ein kurzer Überblick über das Medienangebot sowie die Ausleihzahlen im Jahr 2009:
Medientyp | Anzahl der Medien nach Titeln | Anzahl der Medien incl. mehrfach vorh. Titel | Verleihanzahl 2009 |
8 mm Filme | 539 | 748 | 0 |
16 mm Filme | 2155 | 3728 | 20 |
Diareihen | 1832 | 2990 | 77 |
Tonkassetten | 423 | 462 | 0 |
Medienpakete | 15 | 38 | 1 |
VHS-Videofilme | 2737 | 3041 | 380 |
CD-Rom | 215 | 354 | 10 |
Video - DVD | 572 | 637 | 142 |
Neben den Schulen gehören Vereine, Kindergärten, Krankenhäuser, Wohlfahrtsverbände, städtische Dienststellen u. a. zum Kundenkreis der Stadtbildstelle.
Die genannten Zahlen verdeutlichen, dass ein großer Anteil der alten Medien - insbesondere gemessen an ihrem Bestand - nur noch wenig oder gar nicht mehr nachgefragt werden. Der hierfür notwendige Platz-/Lagerbedarf ist enorm.
Der dargestellte Bestand körperlicher Medien wird aktuell erweitert durch ca. 2400 online verfügbare Medien (Audio- und Videodateien), welche nach entsprechender Anmeldung von den Lehrkräften heruntergeladen werden können. Zu den Videodateien zählen auch rd. 100 EDMOND-Kreis- bzw. Landeslizenzen, die mit einer von der Medienberatung NRW ausgehandelten erweiterten Nutzungserlaubnis für Unterrichtszwecke erworben werden können.
Die Stadtbildstelle hält darüber hinaus einen Gerätepark für die Ausleihe bereit. Dieser wird durch den technischen Mitarbeiter gepflegt, gewartet und repariert.
Personelle Ausstattung der Stadtbildstelle
Neuausrichtung der Stadtbildstelle
Der Einsatz von Medien in Schule und Bildung hat sich in den zurückliegenden Jahren grundlegend geändert. Bildung und Lernen in der Informationsgesellschaft sind heute ohne Medien nicht mehr denkbar. Medienkompetenz ist zu einer Schlüsselqualifikation für den Einzelnen wie für die Gesellschaft insgesamt geworden. Durch den Einsatz von Medien in der Schule und in anderen Bereichen des Bildungssystems werden Lern- und Bildungsprozesse nachhaltig unterstützt.
Dies ist angesichts des ständig zunehmenden Wissens und der steigenden Anforderungen an die Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten des Einzelnen dringend erforderlich. Die neuen, digitalen Medien bieten hier sehr viel weitreichendere Möglichkeiten als die bislang verfügbaren analogen Medien. Das Medienangebot muss sich diesen Veränderungen anpassen.
„Bildstelle“ in ihrem bisherigen Zuschnitt wird den sich darstellenden Aufgaben allein nicht gewachsen sein. Die Aufgabenbeschreibung und die zur Aufgabenerfüllung erforderlichen Strukturen des kommunalen Bildstellenwesens sind den veränderten und gewachsenen Anforderungen anzupassen. Angesichts begrenzter Ressourcen bei steigendem Bedarf sind die lokalen Potentiale zu bündeln. Hierbei gilt der medienpädagogischen Beratung, Unterstützung und Vernetzung ein erhöhtes Augenmerk.
Umsetzungsschritte
Folgende Schritte zur Neuausrichtung der Stadtbildstelle befinden sich als Grundlage einer Weiterentwicklung in der Umsetzung:
1. Die alten - nicht mehr nachgefragten - Medien werden aus der Nutzung genommen. Der Bestand ist aufzulösen.
2. Der verbleibende Medienbestand wird in den Bestand der Stadtbibliothek überführt und dort als zielgruppenspezifisches Angebot vorgehalten.
3. Die Stadtbildstelle wird organisatorisch und räumlich der Stadtbibliothek (Kulturzentrum) zugeordnet.
4. Die Stadtbibliothek übernimmt damit die Aufgabe der Medienverwaltung, der medienpädagogischen Beratung, Information und Unterstützung sowie der inhaltlichen und konzeptionellen Netzwerkarbeit mit den Bildungseinrichtungen und den Einrichtungen der Medienberatung.
5. Zur Wahrnehmung der Aufgabe wird bei der Stadtbibliothek zeitnah – zunächst befristet auf 2 Jahre – die Stelle einer bibliothekarischen Fachkraft (Vollzeit) besetzt. Der jetzige Bildstellenleiter scheidet altersbedingt aus. Er hat sich bereit erklärt, den Übergang der Einrichtung zu begleiten. Der in der Stadtbildstelle darüber hinaus tätige Verwaltungsmitarbeiter wird eine andere Aufgabe übernehmen.
6. Der technische Service der Stadtbildstelle wird erhalten. Über die organisatorische und räumliche Zuordnung ist noch zu entscheiden.
Bibliothekskonzept 2011 - 2015
Der Kultur- und Bildungsausschuss hat in seiner Sitzung am 09.09.2010 dem Bibliothekskonzept 2011 - 2015 zugestimmt und die Verwaltung mit der Erarbeitung eines Realisierungskonzeptes (Zeitplanung, Kostenübersicht, Finanzierungsmöglichkeiten) beauftragt. Dieses wurde am 25.11.2010 beschlossen.
Das Bibliothekskonzept beschreibt Aufgabenprofil und Ziele der Stadtbibliothek, Kooperationen und Partnerschaften sowie Maßnahmen und Ressourcen zur Zielerreichung. Die Stadtbibliothek ist bereits heute
Die Stadtbibliothek ist eingebunden in das „Herner Bildungsnetzwerk“. In der Kooperation mit Schulen unterhält sie bereits 28 Kooperationsvereinbarungen „Bildungspartner Bibliothek und Schule“, führt Aktionen mit Schulen durch (z.B. SommerLeseClub) und stellt Themen- und Medienkisten zur Unterrichtsbegleitung und Leseförderung zur Verfügung.
Die Aufgaben der Stadtbildstelle und der Stadtbibliothek haben sich im Laufe der Zeit einander immer stärker angenähert. Die Neuorganisation birgt die zukunftsträchtige Chance, die Bestände beider Institutionen zu einem besonderen Angebot zu bündeln, wodurch Synergieeffekte genutzt und Effektivitätssteigerungen beider Einrichtungen erreicht werden können. Die räumliche und organisatorische Zuordnung der Stadtbildstelle zur Stadtbibliothek soll bis Mitte 2011 umgesetzt werden.
Der Oberbürgermeister
In Vertretung
Thierhoff
Stadträtin