Cookie-Einstellungen
herne.de setzt sogenannte essentielle Cookies ein. Diese Cookies sind für das Bereitstellen der Internetseite, ihrer Funktionen wie der Suche und individuellen Einstellungsmöglichkeiten technisch notwendig und können nicht abgewählt werden.
Darüber hinaus können Sie individuell einstellen, welche Cookies Sie bei der Nutzung von externen Webdiensten auf den Seiten von herne.de zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei Aktivierung Daten, zum Beispiel Ihre IP-Adresse, an den jeweiligen Anbieter übertragen werden können.
herne.de setzt zur Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit das Webanalysetool eTracker in einer cookie-freien Variante ein. Mit Ihrer Zustimmung zum Setzen von eTracker-Cookies können Sie helfen, die Analyse weiter zu verfeinern. Eine Möglichkeit das Tracking vollständig zu unterbinden finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
eTracker:
Readspeaker:
Youtube:
Google Translate:

Ratsinformationssystem

Vorlage - 2004/0115  

Betreff: Landschaftspflegerische Ausführungsplanung "Landschaftspark Pluto V"
Status:öffentlichVorlage-Art:öffentliche Beschlussvorlage
Verfasser:Herr Landscheid
Federführend:FB 51 - Umwelt und Stadtplanung   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung Vorberatung
02.03.2004 
des Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung beschlossen   
Ausschuss für Umweltschutz Vorberatung
03.03.2004 
des Ausschusses für Umweltschutz beschlossen   
Bezirksvertretung Eickel Vorberatung
11.03.2004 
der Bezirksvertretung des Stadtbezirks Eickel beschlossen   

Finanzielle Auswirkungen
Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Finanzielle Auswirkungen: Ausgaben/Einnahmen in €:

 

Finanzielle Auswirkungen 2004: Ausgaben/Einnahmen in €:

 Haushaltsstelle:

 Verw.-/Vermögenshaushalt:

 

561.000,00 / 504.900,00

 

1.580.950/450/3

 

 

 

Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag:

 

Die Bezirksvertretung beschließt die Herstellung des “Landschaftsparks Pluto V” nach den Grundsätzen des beigefügten “Landschaftspflegerischen Ausführungsplans”.

 

Sachverhalt:

Sachverhalt:

 

A     Rahmenbedingungen

Mit der “Städtebaulichen Rahmenplanung Röhlinghausen-Nord” wurde 1998 beschlossen,

·           die nach Aufgabe der bergbaulichen Nutzung entstandene gewerbliche Gemengelage im Bereich der ehemaligen Zechenanlage Pluto V aufzuheben, indem die Gewerbegrundstücke teilweise in Wohnbauland, teilweise in öffentlichen Landschaftsraum umgewandelt werden und

·           die Fläche der angrenzenden Hochofenschlacken-Halde nach Abtragung des Schlackenmaterials als öffentlichen Landschaftsraum zu entwickeln.

Nachdem das Einverständnis der Eigentümer erzielt und Fördermittel aus dem “Ökologieprogramm Emscher-Lippe” für die Herstellung des geplanten “Landschaftsparks Pluto V” bewilligt worden waren, ist der Grunderwerb im Vorjahr erfolgt.

Ziel des Förderprogramms aus Mitteln der Europäischen Union, des Bundes und des Landes ist die ökologische Aufwertung der Industrieregion im Emscher-Lippe-Raum einschließlich der Verbesserung von Voraussetzungen für die naturverträgliche Erholung. Aus diesem Programm wurden für den “Landschaftspark Pluto V” insgesamt 1.011.000 € bereitgestellt. Die Kosten der Planung, Flächenaufbereitung, Altlastensanierung, des Wegebaus, der Bepflanzung, der Fertigstellungs- und Entwicklungspflege betragen 561.000 € und stehen in diesem Jahr zur Verfügung.

Der für den Bau der nördlich angrenzenden Landesstraße L 639 n zuständige Landesbetrieb Straßenbau hat die Verpflichtung, Eingriffe in Natur und Landschaft aus dem Straßenbau durch Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung auszugleichen. Er realisiert dies auf der Grundlage des planfestgestellten “Landschaftspflegerischen Begleitplanes” in einem Abschnitt des “Landschaftsparks Pluto V”, der mit Hilfe einer “Landschaftspflegerischen Ausführungsplanung” zu konkretisieren war. Um diese Planung in ein einheitliches Konzept einzubinden, hat der Landesbetrieb Straßenbau diese Planung für den gesamten “Landschaftspark Pluto V” erstellt. Der gestalterische Rahmen wurde durch die Stadt Herne vorgegeben.

Die Umsetzung der Planungsziele wird durch folgende kommunale Planverfahren abgesichert:

·           die 77. Änderung des Flächennutzungsplans,

·           die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 189 und

·           die 14. Änderung des Landschaftsplans.

B     Konzept des Landschaftsparks

Entwicklungsziele

Zielvorstellung für den Landschaftspark Pluto V ist eine naturnahe extensive waldartige Parklandschaft. In Verbindung mit der zu einem Fuß- und Radweg umgebauten Erzbahnstrecke wird eine Lücke innerhalb des Grünzuges D und des regionalen Hauptwegenetzes geschlossen und ein Beitrag zur Komplettierung des Emscher Landschaftsparks geleistet. Das Gelände ist nach Westen und Norden durch begrünte Bahndämme eingefasst. Bodenrelief, Bepflanzung und Wegeführung erlauben ein differenziertes Landschaftserlebnis mit abwechslungsreichen Blickbeziehungen.

Maßnahmen

Der Planungsraum des “Landschaftsparks Pluto V” wird begrenzt

·           im Westen und Norden durch den Damm der Erzbahnstrecke, die Trasse der im Bau befindliche Landesstraße L 639 n und den Damm der Emschertalbahn,

·           im Osten und Süden durch die Gelsenkircher Straße, die Wohnbebauung an der Bulmker Straße und die zur Umwandlung in Wohnbaufläche vorgesehenen Gewerbegrundstücke mit einem Teil des Haldenrandbereichs.

In den Jahren 2004 bis 2006 wird schrittweise 12,5 ha Fläche als zusammenhängende, naturnahe Erholungslandschaft gesichert und entwickelt.

Abschnitt 1

Der Landesbetrieb Straßenbau führt die Ausgleichsmaßnahme für den Straßenbau im Abschnitt 1 des “Landschaftsparks Pluto V” in den Jahren 2004 und 2005 durch. Die Fläche von 4,5 ha ist bereits kostenlos an die Stadt Herne übereignet worden.

Zur Trasse der L 639 n wird ein Hügel aufgetragen, der aus Aushubmassen des Straßenbaus gebildet und mit vegetationsfähigem Boden abgedeckt wird. Südlich davon wird ein wechselfeuchter Bereich (Blänke) angelegt, der durch Niederschlagswasser gespeist wird. Entlang der Flanken des Hügels, um die Blänke und ergänzend zum östlichen Waldbereich werden Aufforstungen vorgenommen.

Das Niederschlagswasser von dem geplanten Wohnbauland und den Erdhügeln auf den Abschnitten 1 und 2 soll in einen überwiegend offen geführten und naturnah gestalteten Wasserlauf eingeleitet werden, der an den Hüller Bach angebunden wird. Dieses Vorhaben ist in die “Landschaftspflegerische Ausführungsplanung” einbezogen, wird jedoch noch gemeinsam mit der Emschergenossenschaft weiter konkretisiert.

Abschnitt 2

Auf dem nach Abbau des Schlackenmaterials verbliebenen Rohboden ist Vegetationsboden zu einem Erdbauwerk aufgetragen worden, das inzwischen stark bewachsen ist. Dieser Abschnitt mit 6,7 ha Fläche ist im Vorjahr unter Einsatz der Fördermittel des Ökologieprogramms Emscher-Lippe erworben worden.

Um den Direktkontakt der Besucher mit schadstoffbelastetem freiliegenden Schlackenmaterial auszuschließen, das auf einer Teilfläche südlich des Landschaftsbauwerks offen liegt, wird diese nach Beseitigung des Baumbewuchses mit sauberem Boden abgedeckt.

Im Innenbereich des mit dem Abschnitt 1 zusammenhängenden Abschnitts 2 bietet eine Kombination offener Wiesen-, Hochstauden- und Saumzonen ein erweitertes Biotopspektrum. Neuanpflanzungen auf der mit Vegetationsboden abgedeckten ehemaligen Haldengrundfläche dienen der räumlichen Gliederung und ergänzen den begonnenen Sukzessionsprozess. Zur Vermeidung von Störeinwirkungen in den Randbereichen der zu entwickelnden Vegetationsbereiche und zur Abschirmung gegenüber der Randbebauung werden waldartige Gehölzstreifen mit kurzfristiger Wirksamkeit gepflanzt. Die Flächen der spontanen Birkenwälder im Westen und Osten werden unbeeinflusst in ihrem gegenwärtigen Zustand erhalten.

Bodensanierung, Wegebau und Begrünung werden in 2004 unter Einsatz der Fördermittel durchgeführt. Die Auftragsvergabe an die ausführenden Unternehmen und die Bauüberwachung übernimmt der Landesbetrieb Straßenbau im Auftrag der Stadt.

Abschnitt 3

Die angestrebte Umwandlung der Gewerbegrundstücke südlich der Heinrich-Imbusch-Straße entlang dieser sowie der Bulmker Straße in Wohnbauland und im Hinterland als Abschnitt 3 des Landschaftsparks mit 1,3 ha Fläche konnte wegen unüberwindbarer Schwierigkeiten bei dem erforderlichen Grunderwerb noch nicht erfolgen, wird aber weiter verfolgt. Dieser Abschnitt kann zurzeit nicht realisiert werden.

Abschnitt 4

Der Abschnitt 4 mit 1,3 ha Fläche ist mit dem Abschnitt 2 aus Mitteln des Ökologieprogramms erworben worden. Der Voreigentümer hatte die vorherigen Pachtverträge bereits aufgehoben. In diesem Jahr wird unter Einsatz der Fördermittel mit der Flächenfreilegung und Altlastensicherung durch Andeckung mit sauberem Oberboden begonnen.

Da die Deutsche Steinkohle AG dort eine Baustelle zur Verlegung einer Grubenwasserleitung und die Emschergenossenschaft eine Zufahrt für das Schachtbauwerk eines neuen Abwasserkanals einrichten wird, werden der Landschafts- und Wegebau in diesem Abschnitt erst nach Beendigung dieser Maßnahmen durch die Betreiber in 2006 durchgeführt.

Wegesystem

Erschlossen wird der Landschaftspark durch ein System aus 2,5 m breiten wassergebundenen Wegen, das im Norden an 2 Stellen an den längs der L 639 n verlaufenden Geh- und Radweg mit Übergang zum Ortsteil Bickern und nach Osten über die geplante Wohnbaufläche an die Gelsenkircher Straße angebunden ist. Im Abschnitt 1 ist eine spangenartige Verbindung in Ost-West-Richtung vorgesehen.

Angestrebt wird eine durchgehende nord-südliche Wegeachse zwischen der L 639 n und der Gelsenkircher Straße im Süden. Bis zur Herstellung des Abschnitts 3 werden die Abschnitte 2 und 4 zunächst nur über den regionalen Fuß- und Radweg des Emscher Landschaftsparks auf der Erzbahnstrecke miteinander verbunden.

Die Baumaßnahme der Deutsche Steinkohle AG bietet den Vorteil, dass die dafür erforderliche Arbeitsrampe anschließend weiterverwendet werden kann, indem sie als dauerhafter Aufgang zu der bis dahin durch den Kommunalverband Ruhrgebiet umgebauten Erzbahnstrecke dient. Auch die Betriebszufahrt der Emschergenossenschaft wird in das Wegenetz integriert.

Auf dem Abschnitt 2 werden vorhandene Trampelpfade ausgebaut und an die Erzbahnstrecke angebunden. Da bei dem dauerhaften Ausbau der vorhandenen Wege größere Eingriffe in den Vegetationsbestand vermieden werden, betragen die Steigungen in den Böschungsbereichen punktuell bis etwa 8 %.

Das Wegenetz führt über ausgebaute vorhandene Pfade durch entwickelte Waldzonen und über neue Strecken auf dem gestalteten Haldenbereich. Zur Unterstützung des abwechslungsreichen Landschaftserlebnisses sind dort, insbesondere in Einmündungs- und Kurvenbereichen, torartige Hochstammanpflanzungen vorgesehen. Für die offenen Bereiche sind Wiesenflächen ausgewiesen, die mit einer Saatgutmischung mit Kräuteranteil angesät werden.

Längs der Wege werden Ruhezonen mit Bänken und Abfallbehältern angeboten. Die Wiesenflächen in diesen Bereichen laden zum freien Spielen in der Natur ein, eine Ausstattung mit Spielgeräten ist nicht vorgesehen.

C     Pflege

Die Neupflanzungen werden 3 Jahre gepflegt, das bedeutet eine einjährige Fertigstellungspflege und eine zweijährige Entwicklungspflege. Danach bleiben die Pflanzungen weitgehend sich selbst überlassen. Die Wiesenflächen werden 2 mal im Jahr gemäht, um Grünlandcharakter zu gewährleisten. Das Mähgut wird dabei von den Flächen entfernt. Der Bankettbereich entlang der Wege wird bis zu 10 mal im Jahr gemäht. Die Flächen mit Offenlandcharakter werden einmalig im Jahr bzw. im Wechsel alle 3-5 Jahre abschnittsweise gemäht, um eine Verbuschung zu vermeiden.

Je nach Standorteigenschaft wird sich ein Mosaik unterschiedlicher Strukturen entwickeln, welches stellenweise mehr oder weniger Pflege bedarf. Vor dem Hintergrund, dass die Flächen nach der Entwicklungspflege durch die Stadt Herne zu pflegen und unterhalten sind, stellt die naturnahe Gestaltung auch einen wichtigen Beitrag zur Kostensenkung dar.

 

Der Oberbürgermeister

In Vertretung

 

 

 

 

Terhoeven

(Stadtrat)

Anlagen:

Anlagen:

 

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 2 1 öffentlich PFLEGE-ENTWICKLUNG Layout3 (2) (820 KB)