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Beschlussvorschlag:
Der
Schulausschuss beauftragt die Verwaltung
1.
an den Gymnasien und Realschulen in Herne eine Abfrage durchzuführen, ob und an
welchen Schulen ein Interesse zur Umwandlung in eine gebundene Ganztagsschule
besteht.
2.
eine Abfrage bei allen Schulen der Sekundarstufe I durchzuführen, inwieweit
diese
Mittel
oder Lehrerstellenanteile für eine pädagogische Übermittagbetreuung der
Schülerinnen
und Schüler, die Nachmittagsunterricht haben, jedoch keine
Ganztagsschule
besuchen, ab dem 01.02.2009 in Anspruch nehmen wollen.
3.
festzustellen, inwieweit das "1.000-Schulen-Programm" der
Landesregierung zum
Ausbau
von Mensen und Aufenthaltsräumen im Rahmen der Umsetzung der
"Ganztagsoffensive"
genutzt werden kann. Dieses Programm steht insbesondere für
Gymnasien
und Realschulen, aber auch für Haupt- und Förderschulen zur Verfügung.
Sachverhalt:
Die Landesregierung hat am 15. April 2008 eine
"Ganztagsoffensive" zum Ausbau von Realschulen und Gymnasien zu
gebundenen Ganztagsschulen und zur Einrichtung einer pädagogischen
Übermittagsbetreuung für alle weiterführenden Schulen vorgestellt. Im Rahmen dieser
Offensive stellt die Landesregierung bis 2010 zusätzlich 175 Mio. Euro zur
Verfügung. 100 Mio. Euro sind für Baumaßnahmen und 75 Mio. Euro für
Personalkosten vorgesehen. Mit dieser Offensive soll ein flächendeckendes und
bedarfsgerechtes Angebot an Ganztags-Realschulen und Ganztags-Gymnasien
geschaffen werden. Jede der 54 Kreise und kreisfreien Städte soll beginnend ab
2009 jährlich je eine Realschule und ein Gymnasium
zu gebundenen Ganztagsschulen ausbauen können. Somit sind bereits
216 neue
Ganztagsschulen allein bis 2010 in Nordrhein-Westfalen geplant.
Schulen, die nicht in eine gebundene Ganztagsschule umgewandelt
werden wollen, können dabei ebenfalls von dem Programm der Landesregierung
profitieren. Es ist geplant, diese Schulen mit einer pädagogischen
Übermitttagbetreuung zu unterstützen. Zum 1. Februar 2009 können die Schulen
wählen, ob sie Geld oder Lehrerstellen-Anteile für die pädagogische
Übermittagbetreuung beantragen wollen. Das neue Programm "Geld oder
Stelle" wird hierfür zur Verfügung stehen. Das bedeutet beispielsweise,
dass eine Schule mittlerer Größe entweder ein Budget von 25.000 Euro oder
wahlweise eine halbe Lehrerstelle bekommt. Für Schulen, die mit der fünften
Klasse beginnend den Ganztag aufwachsen lassen, werden die
Mittel für den Nachmittagsunterricht der übrigen Schüler anteilig
zur Verfügung gestellt.
Mit dem "1.000-Schulen-Programm" stellt die
Landesregierung finanzielle Unterstützung im Umfang von 100 Mio. Euro für
investive Maßnahmen zum Ausbau von Mensen und Aufenthaltsräumen zur Verfügung,
und zwar über die Erhöhung der Schul-/Bildungspauschale von 460 Mio. Euro auf
540 Mio. Euro hinaus. Je Schule werden seitens des Landes bis zu 100.000 Euro
zur Verfügung gestellt, wenn der Schulträger in gleicher Höhe kofinanziert. Dabei
kann die Kofinanzierung auch aus den Mitteln der Schul-/Bildungspauschale
erfolgen.
Vor dem Hintergrund der Bedeutung des Ganztags zur Verbesserung
der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und der individuellen Förderung von
Schülerinnen und Schülern ist es für unsere Stadt von großer Bedeutung auf der
Basis einer klaren Datenlage die Bedarfe frühzeitig festzustellen, und
gegenüber der Landesregierung benennen zu können.