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Sachverhalt:
Nach Beratung durch den Kultur- und Bildungsausschuss im Jahr 1980 erfolgte Abschluss des noch gültigen Nutzungsvertrages mit dem Schollbrockhaus-Verein e. V. Schon seinerzeit wurde davon ausgegangen, dass ein Betrieb in unmittelbarer städtischer Trägerschaft aus Kostengründen nicht realisierbar ist. Die Außenfassade des Gebäudes restauerierte die Stadt Herne, den Innenausbau übernahm der Verein. Da dieses zu einem großen Teil in ehrenamtlicher Tätigkeit geschah und einen letztendlich sehr großen Umfang annahm, wurde der endgültige Ausbau erst 1984 abgeschlossen.
Das Gebäude selbst ist als „Nachfolgegebäude“ der seit 1316 überlieferten ehemaligen Kornmühle des Schloss Strünkede in die Denkmalliste eingetragen. Es kann insofern sowohl baulich als auch historisch als Teil des Gesamtensembles im Park mit dem Schloss, der Schlosskapelle als ältestem erhaltenen Bauwerk in Herne sowie der Galerie betrachtet werden.
Der Schollbrockhaus-Verein füllt auf der Grundlage der vorgenannten vertraglichen Vereinbarung das Haus seit nunmehr über 25 Jahren mit umfangreichen Aktivitäten im Bereich Ausstellungen und generell bildender Kunst. Grundsätzlich stellt der Verein auch über die eigenen Aktivitäten hinaus interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Räumlichkeiten zur Nutzung zur Verfügung. Von städtischer Seite erhält der Verein einen jährlichen Zuschuss, der in etwa mit der zu entrichtenden Jahrespacht korrespondiert. Die Vereinsaktivitäten waren vor diesem Hintergrund von Anfang an nur durch Spenden, Unterstützung weiterer öffentlichen Stellen sowie sehr umfangreiches ehrenamtliches Engagement eines kleinen aber sehr aktiven Kreises der Vereinsmitglieder möglich. Beispielhaft können die Aktivitäten der Jahre 2004 und 2005 genannt werden. In diesen beiden Jahren wurden jeweils zehn Ausstellungen ausgeführt, die inklusive der Vorbereitungs- sowie Auf- und Abbautage eine Belegung des Hauses an jeweils rd. 200 Tagen im Jahr darstellten. Alle Ausstellungen waren, und sind weiterhin, uneingeschränkt bei freiem Eintritt der Öffentlichkeit zugänglich.
Neben den Ausstellungsaktivitäten wird durch den Verein ehrenamtlich der Hausmeister-/ Gebäudeservicedienst vorgenommen. Dieser umfasst auch die Vornahme kleiner und mittlerer Instandhaltungsarbeiten, bei denen lediglich teilweise eine Materialgestellung seitens des Gebäudemanagements Herne erfolgt.
Unter Berücksichtigung der Nutzungsmöglichkeiten sowie Aufteilung des Objektes ist der nunmehr über 25-jährige kontinuierliche und zuverlässige Betrieb über einen ehrenamtlich getragenen Verein als äußerst positiv zu werten. Diese schon in den 80er Jahren gewählte Konstruktion, auch unter Berücksichtigung der begrenzten finanziellen und personellen Möglichkeiten der Stadt Herne, sollte in jedem Fall weiter beibehalten werden.
Der Oberbürgermeister
In Vertretung
Thierhoff