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Ratsinformationssystem

Vorlage - 2024/0014  

Betreff: Ergebnis der Konzeptstudie zur Konkretisierung der städtischen Zielvorstellung für das ehemalige Bergwerk General Blumenthal XI
Status:öffentlichVorlage-Art:öffentliche Beschlussvorlage
Verfasser:Carolin Wolter
Federführend:Büro Dezernat V Bearbeiter/-in: Bensel, Heike
Beratungsfolge:
Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung
16.01.2024 
des Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung beschlossen   
Ausschuss für Umweltschutz
16.01.2024 
des Ausschusses für Umweltschutz beschlossen   
Bezirksvertretung Eickel
16.01.2024 
der Bezirksvertretung des Stadtbezirks Eickel beschlossen   
Ausschuss für Digitales, Infrastruktur und Mobilität
18.01.2024 
des Ausschusses für Digitales, Infrastruktur und Mobilität beschlossen   
Haupt- und Personalausschuss
06.02.2024 
des Haupt- und Personalausschusses beschlossen   
Rat der Stadt
20.02.2024 
des Rates der Stadt beschlossen   

Finanzielle Auswirkungen
Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

 

Finanzielle Auswirkungen in Euro

 

Teilergebnisplan (konsumtiv)

Produkt

Kontengruppe

Ertrag/Aufwand (-)

Nr.:

Bez.:

Nr.:

Bez.:

keine

 

Teilfinanzplan (investiv)

Maßnahme

Kontengruppe

Einzahlung/Auszahlung (-)

Nr.:

Bez.:

Nr.:

Bez.:

keine

               


Beschlussvorschlag:
 

Der Rat beschließt die „Konzeptstudie zur Konkretisierung der städtischen Zielvorstellung für das ehemalige Bergwerk General Blumenthal XI“ in der Fassung vom Dezember 2023

         als sonstige städtebauliche Planung i.S.d. § 1 Abs. 6 Nr. 11 Baugesetzbuch,

         als Grundlage für einen noch auszuarbeitenden städtebaulichen Rahmenplan sowie

         als Grundlage für die Entwicklungsstrategie, für die Fördermittel i.R.d. 5-StandorteProgramms beantragt wurden.

 

               


Sachverhalt:
 

  • Ziele und Prozess:

Mit Beschluss vom 20.06.2023 hat der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung die Verwaltung mit der Erstellung einer Konzeptstudie zur Konkretisierung der städtischen Zielvorstellung für das ehemalige Bergwerk General Blumenthal XI beauftragt (Vorlage Nr. 2023/0392).

Die Konzeptstudie zielt darauf, die ersten Projektskizzen aus den Jahren 2019/2020 entsprechend der neuen Erkenntnisse aus dem bergrechtlichen Abschlussbetriebsplanverfahren, der Seilbahnplanung sowie dem Partizipations-Pilotprojekt „Kommunaler Entwicklungsbeirat (KEB)“ zu aktualisieren und auf einer groben Maßstabsebene (1:5.000) eine orientierende Grundlage für die spätere Ausarbeitung eines konkreten räumlichen Bildes zu schaffen.

r die Erstellung der Konzeptstudie hat die Stadt Herne mit dem Transformationsbooster eine 90-prozentige Landeszuwendung erhalten. Aus dem Vergabeverfahren gem. Nr. 8.3 a) Runderlass MHKBG zu Kommunalen Vergabegrundsätzen vom 28.08.2018 (304-48.07.01/01-169/18, zuletzt geändert am 06.12.2022) ist das Planungsbüro Albert Speer + Partner GmbH als Gewinner hervorgegangen und hat von Anfang September bis Ende Dezember 2023 die Konzeptstudie erarbeitet. Der Erarbeitungsprozess wurde durch Rückkopplungen mit der Verwaltungsspitze, der Fachverwaltung und der derzeitigen Flächeneigentümerin (RAG MI) begleitet. In einem Workshop am 06.12.2023 wurde der Arbeitsstand der Konzeptstudie dem Kommunalen Entwicklungsbeirat, in dem die Fraktionen des Rates vertreten sind, vorgestellt und anschließend in Kleingruppenarbeit Optimierungsmöglichkeiten herausgearbeitet. Der KEB hat im Resümee festgestellt, dass bereits viele Empfehlungen angemessen berücksichtigt wurden und die Flächenentwicklung auf Basis der Konzeptstudie fortgeführt werden soll. Die eingegangenen Verbesserungsvorschläge wurden nach Möglichkeit in die Konzeptstudie eingearbeitet, um das Ergebnis weiterzuqualifizieren.

 

  • Inhalte:

Die Vision der Konzeptstudie sieht für das Blumenthal-Areal unter dem Titel „Techno Ruhr International“ ein nachhaltiges Innovationsquartier vor, welches sich durch

-          Forschung und Entwicklung,

-          der Vernetzung von Ausbildung und Wirtschaft,

-          arbeitsplatzintensive Nutzungen,

-          qualitätvolle Freiraume für Mensch und Natur sowie

-          Strahlkraft und Internationalität

auszeichnet. Um eine gewisse Flexibilität hinsichtlich der zukünftigen Nutzung zu wahren, werden die vorgesehenen übergeordneten Schwerpunktbranchen (z.B. Umweltmedizin, Gesundheit + Chemische Forschung und Entwicklung, neue Energien und Mobilität) in unterschiedlichen Nutzungskategorien abgebildet, die jeweils verschiedene Vorschläge für spätere Nutzungen beinhalten:

         Bildung: Seminarräume, Schulungsräume, Institute

         Arbeitsplätze: Büroräume, Labore, Hallen, Dienstleitungen

         belebende Infrastrukturen: Mobilität, Gastronomie, Kitas, Freizeitnutzungen

         Freiräume: Biotope, Waldflächen, Plätze, Sport- und Spielflächen

Um die Grundlage für eine hohe städtebauliche Qualität zu schaffen, wurde bei der Ausarbeitung der Konzeptstudie auf qualitätvolle und nachhaltige Freiräume, multicodierte Flächen, flexible Baufelder, eine nachhaltige Mobilität, Vernetzung und Erreichbarkeit sowie Elemente mit Strahlkraft geachtet. So lassen beispielsweise die Baufelder eine flexible Einteilung mit großflächigen, kleinteiligen oder gemischten Strukturen zu und sichern auf diese Weise die Zukunftsfähigkeit.

Im Konkreten sieht die Konzeptstudie die Entwicklung eines Campus vor, der sich aus drei Schollen (sogenannten „Clustern“) mit flexibel einteilbaren Baufeldern und jeweils eigenen kleinen Zentren zusammensetzt. Laut den Planungen des Büros Albert Speer + Partner GmbH entsteht ein Verhältnis von 58 % Grün und 42 % Baufeldern.

Die zentralen Bereiche der Cluster werden von den Nutzungskategorien Bildung und belebende Infrastrukturen umspielt. Der mittleren Campusscholle kommt eine besondere Bedeutung zu, da dort die Seilbahnstation verortet ist und dadurch eine hohe Frequentierung ermöglicht wird. Insgesamt bietet der Campus mit seinen drei Clustern Raum für ca. 4.000 Arbeitsplätze.

Das Herz des Freiraums bildet der Blumenthal-Park, der als zentraler Erholungsort für Mensch und Tier dient. Durch die behutsame Integration von Wegen soll sich die Nutzung als Kreuzkrötenhabitat mit der Erholungsfunktion für die Bevölkerung und Umweltbildung vereinen. Über Grünschneisen mit Fuß- und Radwegen wird der Blumenthal-Park mit dem Campus, den angrenzenden Quartieren und in der Nähe liegenden Grünflächen (z.B. Dorneburger Park, Böckenbusch) verbunden. Aktivitätszonen mit beispielsweise Spiel- und Sportmöglichkeiten, Joggingtrails oder multifunktionalen Bereichen sorgen neben urbanen Platzräumen für Begegnungsorte und Belebung jenseits der Arbeitszeiten. Die durch Sukzession entstandenen Waldstrukturen im nord- sowie süstlichen Bereich werden zu einem großen Teil erhalten. Die Fläche des Kraftwerks Shamrocks wurde r den Fall, dass ein Zugriff auf das Gelände möglich wird als Optionsfläche in die Konzeptstudie einbezogen. Die Optionsfläche bietet die Chance, Engstellen zu entkräften, eine stärkere Verknüpfung zur Nachbarschaft herzustellen, die Arbeitsplatzanzahl zu erhöhen (ca. 450 - 650 zusätzliche Arbeitsplätze) und um die Seilbahnstation mehr Entwicklungsfläche zu generieren.

Als Grundlage für die Förderung einer klimafreundlichen Mobilität werden

-          die Seilbahnanbindung zum Hbf Wanne-Eickel,

-          Fuß- und Radwegeverbindungen, die in das übergeordnete Netz eingebunden sind,

-          Mobilitätsknoten/-stationen und

-          die Integration in das bestehende ÖPNV-Netz

vorgeschlagen. Die notwendige Anbindung für den motorisierten Individualverkehr (MIV) erfolgt über die Bielefelder Straße/ Dorstener Straße. Von diesem Anknüpfungspunkt aus verbindet eine Haupterschließungsstraße die Cluster über seitliche Schleifen und Stiche. Weitere Anbindungsoptionen für den MIV sind an der Kastanienallee oder zum ehemaligen Heitkamp-Gelände möglich.

 

  • Beschluss und Ausblick:

Die Konzeptstudie bildet in ihrer groben Maßstabsebene (1:5.000) eine orientierende Grundlage für die Flächenentwicklung, da sie Basisfestlegungen zusammenführt und veranschaulicht. Um jedoch ein konkretes baulich-räumliches Bild für die Flächenentwicklung zu erhalten, ist eine Konkretisierung und Ausarbeitung der Basisfestlegungen zu einem städtebaulichen Rahmenplan notwendig. Die Konzeptstudie dient als Grundlage für diesen noch auszuarbeitenden Rahmenplan.

r die Erstellung des städtebaulichen Rahmenplans wurden im September 2023 im Rahmen einer umfassenden und integrierten Entwicklungsstrategie Fördermittel aus dem 5-StandorteProgramm beantragt.  Die Bewilligung des Förderantrags durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausführkontrolle (BAFA) steht noch aus und wird für das 2. Quartal 2024 erwartet. Die Entwicklungsstrategie dient dazu, eine Grundlage für den gesamten Revitalisierungsprozess und die Marktreifmachung der Fläche zu erarbeiten. Neben dem städtebaulichen Rahmenplan und dessen Vorzertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen umfasst der Förderantrag für die Entwicklungsstrategie auch

-          den Aufbau personeller Kompetenz in den Bereichen Architektur, Stadtplanung und Verkehrsplanung,

-          eine begleitende Öffentlichkeitsbeteiligung und Informationskampagne,

-          eine Machbarkeitsstudie mit Nutzungsszenarien für das stillgelegte Kraftwerk Shamrock,

-          Gutachten zu Beschäftigungseffekten,

-          eine Rechtsberatung für europaweite Vergabeverfahren sowie

-          diverse Vertiefungsstudien in den Bereichen Altlasten, Bodenmodellierung, Entwässerung, Mikroklima, Artenschutz, Vermessung, Verkehr und Mobilität.

 

r diese Arbeitspakete soll die Konzeptstudie ebenfalls als orientierende Grundlage dienen.

Darüber hinaus ermöglicht der Beschluss der Konzeptstudie als sonstige städtebauliche Planung i.S.d. § 1 Abs. 6 Nr. 11 Baugesetzbuch die Berücksichtigung in der Bauleitplanung.

Zudem untermalt der Beschluss das die Fläche betreffende öffentliche Interesse, welches im bergrechtlichen Abschlussbetriebsplanverfahren zu beachten ist.

 

Der Oberbürgermeister

In Vertretung

 

 

 

 

Friedrichs

(Stadtrat)

 

 

                


Anlagen:
 

Dokumentation Konzeptstudie in der Fassung vom Dezember 2023               

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich 231221_Bericht_Herne_gesamt (30619 KB)