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Beschlussvorschlag:
Der Rat der Stadt Herne beauftragt die Verwaltung, im 90ten Jahr nach der Machtübertragung auf die NSDAP, die „Lebensschicksale der ehemaligen Stadtverordneten der Weimarer Republik in Herne und Wanne-Eickel ab 1933 “ wissenschaftlich begleitet, systematisch aufzuarbeiten und zu dokumentieren.
Sachverhalt:
Die Pflege der Erinnerungskultur, hier insbesondere an die Zeit der Nazi-Barbarei, hat in der Stadt Herne einen hohen Stellenwert und bezieht seit Jahren viele Bürgerinnen und Bürger der Stadtgesellschaft ein. Dafür stehen beispielhaft die Errichtung des Shoah- Mahnmals, die über die Stadt verteilten Erinnerungstafeln „Nahtstellen-fühlbar hier “, die Pläne zur Einrichtung eines ständigen Lernortes im ehemaligen Polizeigefängnis und jährlich wiederkehrende Gedenkstunden an die Opfer von Krieg und Verfolgung.
Erst am 27. Januar 2023 brachte der Oberbürgermeister der Stadt Herne, Dr. Frank Dudda anlässlich des Gedenktages für die Opfer des NS-Regimes zum Ausdruck: „Es ist wichtig, richtig und notwendig der Opfer der NS-Zeit zu gedenken. Das Eintauchen in die menschlichen Schicksale macht erst die Unmenschlichkeit der Ereignisse deutlich. ( …)
Unsere Pflicht ist es, die Erinnerung an das Unrecht der NS-Zeit wachzuhalten. Die sechs Millionen Opfer des NS-Regimes zeigen, wohin Hass führen kann. Aus der Schuld
von einst erwächst die Verantwortung von morgen".
Während etwa der Deutsche Bundestag bereits im Jahre 1987 eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Lebensschicksale der ehemaligen Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik ab 1933 in Auftrag gegeben hat, die 1991 in der Herausgabe einer biographischen Dokumentation (1) mündete, steht eine solche Dokumentation des Schicksals der Stadtverordneten aus Herne und Wanne-Eickel in den Jahren 1933-1945 noch aus und bildet ein lokalhistorisches Desiderat. Der Rat der Stadt erkennt die Notwendigkeit diese erinnerungspolitische Lücke zu schließen und die Lebensschicksale der damaligen Stadtverordneten dem Vergessen zu entreißen.
1 „M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten in der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933‐1945“ / 1.Auflage 1991/ 1993 erheblich erweiterte 3. Auflage und „M.d.L. Das Ende der Parlamente 1933 und die Abgeordneten der Landtage u. Bürgerschaften der Weimarer Republik in der Zeit des Na onalsozialismus. Poli sche Verfolgung, Emigra on und Ausbürgerung 1933‐1945“/ 1995
Anlage:
Original des Antrags
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Anlagen: | ||||||
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1 | öffentlich | Schicksale Stadtverordnete (89 KB) |