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Sachverhalt:
Seit der Beauftragung durch den Haupt- und Finanzausschuss (17.12.2013) und dem ersten Bericht 2016 wird das kleinräumige Monitoring im dreijährigen Rhythmus fortgeschrieben. Beim vorliegenden Integrierten, kleinräumigen Monitoring 2022 handelt es sich entsprechend um den dritten Bericht. Das kleinräumige Monitoring dient der regelmäßigen systematischen Beobachtung, Analyse und Kommunikation von sozialräumlichen Entwicklungen in den städtischen Teilräumen Hernes.
Die statistische Raumeinheit der Monitoringräume wurde seit dem Monitoringbericht 2019 an die statistischen und datenschutzrechtlichen Anforderungen angepasst, im Ergebnis hat sich die Anzahl auf nunmehr 75 Monitoringräume verringert. Auch das Indikatorenset wurde weiterentwickelt, insbesondere wurden Indikatoren zur Kaufkraft und zur Gefährdung durch Starkregen- und Hochwasserrisiken ergänzt, so dass aktuell 51 Indikatoren abgebildet werden.
Das integrierte, kleinräumige Monitoring ist thematisch breit gefächert und beinhaltet Indikatoren zur soziodemografischen Struktur sowie aus den Bereichen Wohnen, Umwelt und Infrastruktur (u. a. Nahversorgung, Verkehr etc.). In den einzelnen Themenfeldern wird hierbei durch Zusammenfassung der Einzelindikatoren zu einem Index jeweils eine kompakte Zusammenschau „auf einen Blick“ gegeben. Ziel des Monitorings ist die Herstellung von Transparenz. Es soll dabei als Informations- und Diskussionsgrundlage sowohl für die Verwaltung als auch für die lokale Politik und die interessierte Öffentlichkeit nutzbar sein.
Im dritten Monitoringbericht konnte die Datenbasis – insbesondere über die Auswertung von Kaufkraftdaten – weiter ausgebaut werden. Zudem wurden einige Fehlerquellen eliminiert, so dass von einer insgesamt gesteigerten Validität des Monitorings ausgegangen wird. Für zahlreiche Indikatoren lassen sich inzwischen Zeitreihen über längere Zeiträume bilden, so dass ein klareres Bild der kleinräumigen Lebensbedingungen der Herner Bevölkerung und ihrer Veränderungen entsteht.
Nachdem sich im letzten Berichtszeitraum starke soziodemografische Veränderungen durch Zuwanderung aus dem Ausland (fluchtbedingte Zuwanderung und EU-2-Freizügigkeit) niedergeschlagen hatten, ist im aktuellen Berichtszeitraum, der im Wesentlichen Daten von 2017 und 2021 abgleicht, eine gewisse Konsolidierung gesamtstädtischer Entwicklungstrends zu konstatieren:
Die Fluktuation der Bevölkerung ist wieder leicht zurückgegangen, Mindestsicherungsquote und Arbeitslosenrate sind gesunken, der Bevölkerungsanteil einerseits von Ausländer*innen und Menschen mit Migrationshintergrund, andererseits von Hochbetagten hat weiter deutlich zugenommen, die Wohnungsleerstände haben weiter ab-, die Bodenpreise weiter zugenommen. Die fluchtbedingte Zuwanderung im Zuge des Ukraine-Kriegs ist in den Zahlen noch nicht berücksichtigt.
Räumliche Schwerpunkte insbesondere sozio-demografischer Problemlagen liegen weiterhin v.a. in den Bereichen der innerstädtischen Zentren von Wanne-Mitte und Herne-Mitte. Deutlich überproportionale sozio-demografische Problemlagen sind zudem in Teilen von Wanne-Süd, Bickern, Unser-Fritz, Baukau und inzwischen auch in Alt-Horsthausen festzustellen. In der Summe finden sich keine eindeutigen Hinweise auf eine zunehmende sozialräumliche Segregation. Die Bereiche mit überproportionalen Problemlagen liegen überwiegend innerhalb bestehender oder in jüngerer Zeit abgeschlossener Stadterneuerungsgebiete.
Das kleinräumige Monitoring hat sich in der Stadt Herne als Instrument der Raumbeobachtung bewährt. Der Fachbereich Umwelt und Stadtplanung will darum an einer Fortschreibung im Drei-Jahres-Turnus festhalten.
Der Oberbürgermeister
In Vertretung
Friedrichs
Stadtrat
Anlagen:
Dritter Herner Monitoringbericht
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Nr. | Status | Name | ![]() |
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1 | öffentlich | Herner Monitoringbericht 2022 (10323 KB) |