Beschlussvorschlag:
 

Die Bezirksvertretung Eickel beschließt die Erstellung  eine vertieften Verkehrsgutachtens für den Bereich der Holsterhauser Straße, der zwischen dem Fliederweg und der Dorstener Straße liegt, und fordert die Verwaltung auf,  die erforderlichen Schritte zu veranlassen. Hierbei sind die Verkehrsströme von Zu-Fuß-Gehenden, ÖV-Nutzern, Radfahrenden und dem KFZ-Verkehr mit intelligenten Kameras über mehrere Tage zu beobachten. Dabei sind die räumlichen Funktionen der einzelnen Verkehrsteilnehmer nicht isoliert zu betrachten, sondern in  ihrer Wechselwirkung untereinander zu erfassen und auszuwerten. Dadurch können gefährliche Situationen erkannt und vermieden werden im Sinne einer Visio-Zero.

Sachverhalt:
 

In der Sitzung der Bezirksvertretung Eickel am 02.12.2021 wurde der vorhabenbezogene Bebauungsplan Nr. 27 – LIDL-Discountmarkt Holsterhauser Straße – Beschluss zur öffentlichen Auslegung, vorgestellt (Vorlage 2021/1141).  Bestandteil dieser Vorlage  war die „Verkehrsuntersuchung  zur geplanten Vergrößerung der Verkaufsfläche des Lidl-Discountmarkts Holsterhauser Straße in Herne“, durchgeführt  von Brilon, Bondzio, Weiser, Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen  mbH, Bochum, aus Oktober 2021.   

Das Ergebnis dieser Verkehrsuntersuchung lässt sich im Wesentlichen wie folgt zusammenfassen:

-Das erhöhte Verkehrsaufkommen durch die Erweiterung der Verkaufsfläche ist als unproblematisch zu beurteilen.

-Es gibt aber bereits heute eine Problematik durch einen Rückstau auf der Holsterhauser Straße in Fahrtrichtung Ost. Das Verkehrsgeschehen führt vor allem in den Spitzenzeiten, die auch mit Schulzeiten der Hiberniaschule zusammenfallen, zu Problemen, die zu einer Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit führen können.

-Es wird empfohlen, unabhängig von der geplanten Erweiterung der Verkaufsfläche, „die Ursachen für die beobachtete Staubildung zu untersuchen und nach Möglichkeit abzustellen sowie den gesamten Bereich der Holsterhauser Straße zwischen dem Fliederweg und der Dorstener Straße einer detaillierten Analyse der Verkehrssicherheit zu unterziehen, um alle Möglichkeiten zur Verbesserung der straßenräumlichen Situation und des betrieblichen Ablaufs zu identifizieren und nach Möglichkeit umzusetzen.

-Weiterhin wird empfohlen, die Situation fortlaufend im Rahmen eines systematischen Monitorings zu beobachten.

Das Thema Verkehrssicherheit  auf dem beschriebenen Abschnitt der Holsterhauser Straße ist seit Jahren Gegenstand der Debatte in der Bezirksvertretung Eickel. Kennzeichnend für diese Debatte war stets, dass Anliegen, Bedenken und Anregungen der Bürger und der Politik mit der Haltung und der Argumentation der Verwaltung nicht zusammen zu bringen waren.   Die Stellungnahmen der Verwaltung lassen sich kurz gefasst auf den Nenner bringen,  dass, vereinfacht gesagt, immer mal was passieren könne und man nicht jedes Fehlverhalten  vorhersehen kann.  Beispielhaft sei hier die Vorlage 2020/0929 im Ausschuss für Bürgerbeteiligung, Sicherheit und Ordnung vom 08.12.2020 angeführt, wonach an einem Tag (30.11.2019) zwei mobile Zeichen 131 (Lichtzeichensignalanlage) ausschließlich an diesem Tag angeordnet waren und u.a. der Erforschung des Verkehrsverhaltens dienen sollten. Das Ergebnis dieser „Erforschung“ wäre mal interessant zu erfahren.

Auch die Stellungnahme der Verwaltung zur Anfrage: Fußgängerampel Hiberniaschule  in der Bezirksvertretung Eickel vom  04.02.2021 (Vorlage 2021/0083) hat bisher zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt. Ein Ergebnis der geplanten Aufstellung von zwei Verkehrskameras ist bisher nicht bekannt.

Es ist daher wünschenswert,  das im Gutachten Brilon, Bondzio, Weiser vorgeschlagene vertiefte Verkehrsgutachten in Auftrag zu geben, um endlich zu einer für alle Beteiligten praktikablen Lösung dieser Verkehrsproblematik zu kommen. Das Ziel dieser Untersuchung muß sein, eine „fehlerverzeihende Infrastruktur“ kurzfristig umsetzen zu können – ggf. als Verkehrsversuch – bevor langfristig zu planende  Maßnahmen umgesetzt werden.

Anlage:
 

Original des Antrages