Beschlussvorschlag:
 

1. Bei der anstehenden Überarbeitung des Nahverkehrsplanes sollen die folgenden Angebotserweiterungen geprüft und hinsichtlich der Kosten und Nachfrage bewertet werden:

1. Taktverdichtung auf 15 Minuten auf den Linien 312 und 323

2. Ausweitung der Fahrten auf der Linie 351 auch auf Sonntage

3. Taktharmonisierung auf den Linie 390/391 auf 15 min statt 20 min + 10 min

4. Zusammenführung der Linien 367 (HCR) und 366 (BOGESTRA) zu einer Linie –  alternativ Taktharmonisierung auf regelmäßigen 30-Min.-Takt

5. Taktverdichtung der Linie 362 an Samstagen auf 15 Minuten

6. Taktharmonisierung der Linien 306/316 auf 7,5 min

2. Der NVP soll Vorschläge für eine bessere Nahverkehrsanbindung des Shamrockparks über das bisherige Angebot der Linien 390/391 hinaus unterbreiten.

Sachverhalt:
 

1. Taktverdichtung 312 und 323

Auf den beiden Linien sehen wir Potential für eine Taktverdichtung vom 20 min-Takt auf 15 Minuten. Zusätzlich würde der 15-min.-Takt zur Verbesserung von Anschlüssen beitragen, da andere ÖPNV-Linien in Herne mehrheitlich in 15-, 30- oder 60-Min.-Takten fahren und so Anschluss-Harmonisierungen stattfinden würden.

2.  Linie 351

Die Linie 351 – Herne Bahnhof bis Castrop-Rauxel Münsterplatz – über „Am Trimbuschhof“, Castroper Str., Teutoburgia – fährt aktuell auf Herner Gebiet nur montags bis samstags. Sonntags wird nur ein sehr kleiner Teil dieses Linienweges in Herne bedient: die gerade mal zwei Haltestellen weite Strecke von Herne Bahnhof bis zur Vinckestr. – und zwar durch die sonntägliche Verlängerung der Linie 337 über den Linienweg der 351.

Zwischenzeitlich sind mehrere Wohngebiete an der Gesamtstrecke der Linie 351 (sonntags aktuell auf dem kurzen Stück von Herne Bahnhof bis zur Vinckestr. Linie 337) neu errichtet worden: die Reihenhausbebauung auf dem Beien-Gelände, die Neubausiedlung an der Straße „Anger“ und vier Mehrfamilienhäuser an der Castroper Str. in Höhe der Neubausiedlung „An-ger“. An der Hunbergstr. (Güterbahnhof Horsthausen) ist der Standort des THW neu errichtet worden. Die zunehmende Zahl an potentiellen Busnutzer*innen durch diese Baumaßnahmen sollten auch durch ein Linienangebot an Sonntagen Berücksichtigung finden.

 3.  Linien 390 (BOGESTRA) / 391 (HCR)

Die Linien fahren jetzt in einem versetzten Takt von 20 + 10 Minuten. Ursächlich ist hierfür die 15-min-Taktung des 390 auf Bochumer Gebiet, die dann in Herne durch Auslassung je-des 2.Busses auf 30 min gestreckt wird. Dabei beginnt diese Auslassung jedes zweiten Bus-ses zu bestimmten Zeiten schon in BO-Wattenscheid, zu anderen Zeiten erst in Herne-Eickel an der Haltestelle Auf der Wenge. Bei den Fahrten bis „Auf der Wenge“ wird eine kürzere Fahrtstrecke gefahren als bei den Bussen der 390, die bis Herne Bf. Durchfahren. Die Folge davon ist, dass die Anschlusszeiten zur 391 diesen Taktversatz mit sich bringen.

Grundsätzlich wäre es sinnvoll, wenn die Busse im 15 min-Takt fahren würden. In der Abwä-gung, einige Anschlüsse an der Haltestelle Auf der Wenge zur Linie 390 zu gewährleisten, die nur an wenigen Stunden des Tages stattfinden, erscheint es uns wichtiger, dass auf der gesamten Linie zwischen Herne Bahnhof und Röhlinghausen Kirche der gleichmäßige 15-Min.-Takt angeboten wird. Das ist deshalb erstrebenswert, weil sowohl der 390 als auch der 391 nach unserer Wahrnehmung nachgefragte Linien sind.

4.  Linien 367 / 366

Bereits in früheren Jahren haben wir die Führung der Linien und das Angebot kritisiert. Bei der letzten Umsetzung der NVP der Städte Herne und Bochum hat Bochum eine nur auf dem Papier erscheinende Verbesserung vorgenommen, da hier montags bis freitags in den Haupt-verkehrszeiten zwar zwei Busse in der Stunde fahren, diese aber nicht in Abständen von 30 Minuten, sondern beispielsweise zu bestimmten Zeiten in eine Richtung im Takt von 41 und 19 Minuten. Auch als Folge daraus muss man sagen: Das Angebot geht völlig am Bedarf vorbei und wird nicht angenommen. Wir verweisen auch auf unsere Nachfrage im Ausschuss DIM am 7.10.21, inwieweit die Auslastung der Linie 366 überhaupt einen Einsatz dieser Linie recht-fertigt. Die Antwort dazu war, dass wegen Corona und wegen der Baustelle in Bochum Hiltrop bisher keine Zählungen stattgefunden hatten.

Eine Verbesserung kann nur eine Zusammenlegung der Linien mit einem einheitlichen Li-nienverlauf von Herne Bf bis zum Ruhrpark sein, die dann auch im festen, gleichmäßigen Takt gefahren wird.

Da die beiden Linien von verschiedenen Unternehmen bedient werden und eine vollständige Linienübernahme immer zu Abwehrhaltungen führt, schlagen wir eine gemeinsame Bedie-nung durch abwechselnde Fahrten vor.

5.  Linie 362

Die Linie fährt samstags im 30 min-Takt. Aufgrund der hohen Nachfrage auch samstags sehen wir Potential für eine Taktverdichtung auf 15-min. Gleichzeitig besteht durch eine Taktver-dichtung auch die Möglichkeit, neue Fahrgäste zu gewinnen, die dann wiederum in die In-nenstädte von Herne Mitte und Wanne fahren und dort für die Geschäftsleute ein zusätzlicher Gewinn sein können.

6.  Linien 306 / 316

Die Splittung der Linie 306 in eine 306 und eine 316 mit der Folge einer Taktausdünnung in Herne auf 15 min war umstritten. Die Qualität einer einheitlichen Linienführung ist bekannt und muss nicht wiederholt werden. Es bleibt aber weiter offen, wie mehr Fahrgäste gerade für das Teilstück auf Herner Gebiet gewonnen werden können.

Über die reine Entwicklung von Nahverkehrsangeboten hinaus müssen auch Vorschläge zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Nutzung des Nahverkehrs erfolgen, soweit dies im Entscheidungsbereich der Herner Politik liegt.

Gerade die Linie 306, die mit hohem Aufwand saniert worden ist, muss gestärkt werden.

Die nahverkehrliche Anbindung des Shamrockparks sehen wir als verbesserungsnotwendig an. Die jetzige Erschließung durch die Linien 390 und 391 ist schon unzureichend und wird gerade vor dem Hintergrund der anstehenden Erweiterungsbauten weiter an Qualität verlieren. Neben einer anzustrebenden Taktverdichtung auf den Linien sollten aber auch andere nahverkehrliche Erschließungen geprüft werden; dies können z.B. tageszeitlich begrenzte Shuttle-Angebote sein.

Die neue SPNV-Planung einer Direktverbindung von Recklinghausen nach Bochum könnte auch eine Möglichkeit der verbesserten nahverkehrlichen Erschließung sein, wenn ein Haltepunkt in Höhe des Shamrockparks eingerichtet werden würde.

Anlagen:
 

Original des Antrags