Sachverhalt:

In der Zeit vom 17. bis 25. Juni 2023 finden die Special Olympics World Games, die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung, mit dem Ausrichtungsort Berlin erstmals auf deutschem Boden statt.

Im Vorfeld zu diesem Sportevent lernen die knapp 7.000 Athletinnen und Athleten aus mehr als 180 Nationen bei Besuchen in ausgewählten Städten Deutschland und ihre Gastgeber*innen kennen.

Eine Delegation mit 57 Personen kommt auch in die Stadt Herne, die als eine von 216 „Host Towns“ ausgewählt wurde. Insgesamt sind bundesweit 270 Städte und Gemeinden dem Aufruf des Special Olympics World Games 2023 Organizing Committee gefolgt und haben eine Bewerbung einschließlich eines Motivationsschreibens abgegeben.

Die Entscheidungen wurden am 26.01.2023 nach einem spannenden Auswahlverfahren getroffen. Insgesamt 216 kommunale Projekte, davon 41 allein aus Nordrhein-Westfalen, werden eine offene, vielfältige Gesellschaft prägen. Das größte kommunale Inklusionsprojekt in der Geschichte der Bundesrepublik stiftet ein neues Miteinander und öffnet den Raum für Begegnungen weit über die Special Olympics World Games Berlin 2023 hinaus.

Den Ausschlag zur Auswahl als Host Town haben vor allem die überzeugenden inklusiven und kreativen Konzepte vor Ort gegeben. Die Kommunen überzeugten mit viel Engagement, Motivation und Ideenreichtum. Eine Rolle spielten ebenso praktische Gründe wie die Reisezeiten und -wege. Die Bewerbungen haben Gremien mit bis zu zwölf Mitgliedern aus den jeweiligen Landesverbänden, den Athlet*innen von Special Olympics und Mitarbeitende aus dem Organisationskomitee (LOC) gesichtet und bewertet. Auf Grundlage dieser Evaluierung haben das Präsidium von Special Olympics Deutschland und das LOC in enger Abstimmung mit dem SO-Länderrat die Entscheidungen getroffen.

Über vier Tage, vom 12. und 15. Juni 2023, wird die Stadt Herne Gastgeberin für 57 Athlet*innen einschließlich deren Angehörigen vor Beginn der Wettbewerbe in Berlin sein.

Welche Delegation am 12. Juni 2023 letztendlich nach Herne kommt, um Land und Leute vor Ort kennenzulernen, steht bisher noch nicht fest. Die Zuordnung der Delegationen zu den ausgewählten Host Towns erfolgt jedoch in den nächsten Wochen und wird mit großer Spannung erwartet.

Die Sportler*innen sollen in erster Linie die regionalen Besonderheiten und Einzigartigkeiten in den verschiedenen Bundesländern kennenlernen. So liegt es vor allem an den Kommunen, Städten, Landkreisen und Gemeinden, welches Bild Deutschlands in die Welt gesendet wird. Inklusion wird zur Inspiration - 216 Host Towns sind in Vielfältigkeit vereint.

Von den Host Towns wird ein Aufbruch für mehr Teilhabe und Anerkennung von Menschen mit Behinderung ausgehen. Ihre Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit und eine gleichberechtigte Partizipation in allen gesellschaftlichen Bereichen ist der Antrieb für das Engagement der Städte, Gemeinden und Landkreise in den Regionen der Republik.

Ziel des Host Town Programs ist zudem die Schaffung von nachhaltigen inklusiven Strukturen sowohl in der Gesellschaft, besonders auch im Sport.

Nach der erfolgreichen Bewerbung als Host Town beginnt in der Stadt Herne nun direkt die Planungsphase zur Umsetzung dieses ambitionierten und prestigeträchtigen Projektes.

Da die Stadt Castrop-Rauxel bereits im Vorfeld der Bewerbung ihr Interesse an einer Beteiligung am Host Town Program bekundet hat, wird sie bei den folgenden Planungen beteiligt.

In einem ersten Schritt wird zunächst eine Lenkungsgruppe als übergeordnetes Gremium gegründet, das aus lokalen Akteur*innen sowie aus der Stadt Castrop-Rauxel im Bereich des Sports, der regionalen Behindertenhilfe und Selbsthilfeverbände, der Politik, der Verwaltung sowie weiteren wichtigen Stakeholdern besteht, das die wesentlichen Entscheidungen im Hinblick auf die Durchführung, Priorisierung, Steuerung und Finanzierung der verschiedenen zu planenden Projekte treffen soll.

In einem zweiten Schritt wird eine Planungsgruppe gegründet, die sich aus verschiedenen Fachleuten, Organisator*innen aber auch aus engagierten Bürger*innen mit und ohne Behinderung zusammensetzt, die sich mit der konkreten Planung und Umsetzung der verschiedenen Projekte befasst. 

Die Fortschritte in der Projektplanung sowie wichtige Meilensteine werden zudem regelmäßig in den bürgerschaftlichen Gremien kommuniziert.

Für die Durchführung des Projektes wurden Kosten in Höhe von ca. 40.000 Euro ermittelt. Ein entsprechender Finanzbetrag wurde bereits im Haushalt 2023 des Fachbereichs Soziales eingeplant.   

Der Oberbürgermeister

i. V.

(Chudziak)                     

Anlagen:
 

- Liste der Host Towns 2023