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Ratsinformationssystem

Vorlage - 2021/1321  

Betreff: Wohnungsmarkt Ruhr - Fünfter Regionaler Wohnungsmarktbericht
Status:öffentlichVorlage-Art:Berichtsvorlage
Verfasser:Rogge, Peter, 3015
Federführend:FB 51 - Umwelt und Stadtplanung Bearbeiter/-in: Rogge, Peter
Beratungsfolge:
Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung
22.02.2022 
des Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlage/n

Sachverhalt:
 

Die kreisfreien Städte und Kreise des Ruhrgebiets und der Regionalverband Ruhr arbeiten mit Unterstützung von NRW.BANK und „WiR“ als Zusammenschluss der kommunalen Wohnungsunternehmen in der Region als Arbeitsgruppe Wohnungsmarkt Ruhr zusammen. Nachdem im Jahr 2009 der erste Regionale Wohnungsmarktbericht vorgelegt und eine Fortschreibung im Drei-Jahres-Rhythmus vereinbart wurde, ist Ende 2021 der nunmehr fünfte Regionale Wohnungsmarktbericht Ruhr veröffentlicht worden.

Der regionale Wohnungsmarktbericht ist eine gemeinsame Bestandserhebung zur Wohnungsmarktsituation in den kreisfreien Städten und Kreisen des Ruhrgebietes. Der Bericht versteht sich nicht als Städteranking, sondern soll Gemeinsamkeiten, aber auch siedlungsstrukturelle Unterschiede aufzeigen.

Zusätzlich zu den etablierten Themen gibt es im Fünften Regionalen Wohnungsmarktbericht aktuelle Schwerpunktthemen. So wurde unter anderem eine Befragung der Kommunen durchgeführt, um ihren Umgang mit Problemimmobilien und den Einsatz wohnungs- bzw. bodenpolitischer Instrumente zu erfassen.

Der Bericht Beschreibt die Entwicklung von Immobilienmarkt, Wohnungsangebot und Bedarf und Nachfrage anhand zahlreicher Indikatoren. Ergänzend werden eine Reihe von Schwerpunktthemen betrachtet:

        Quantitativer Neubaubedarf und qualitative Neubaunachfrage: Ergebnisse aus dem GEWOS-Wohnungsmarktgutachten

        Einsatz wohnungspolitischer Instrumente

        Problemimmobilien

        Umweltgerechtigkeit und städtische Gesundheit.

Zudem beinhaltet der Bericht einen Gastbeitrag von Prof. Dr. Torsten Bölting, Geschäftsführer des Instituts für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung (InWIS) im Namen von „WIR Wohnen im Revier“.

Potenzielle Auswirkungen durch die Corona-Pandemie sind in diesem Bericht noch nicht berücksichtigt, die Kernaussagen für die Region beziehen sich überwiegend auf die Datenlage bis zum 31.12.2020.

Der Bericht fasst die zusammengestellten empirischen Befunde zur Entwicklung von Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt Ruhr und die Abrundung dieses Bildes durch die beleuchteten Schwerpunkt-Themen in vier Thesen zusammn:

 

 

  1. Auf dem Wohnungsmarkt Ruhr ist teilräumlich eine zunehmende Anspannung erkennbar. Gleichzeitig nimmt die Polarisierung innerhalb der Region zu.

Ein gestiegenes Preisniveau in weiten Teilen des Wohnungsmarkts Ruhr ist Zeichen einer Anspannung des

Wohnungsmarktes. Dies betrifft die größten Städte, Essen und Dortmund, in besonderem Maße. Gleichzeitig ist eine zunehmende teilräumliche Polarisierung erkennbar. Wohnungs- und Baulandknappheit, Preissteigerungen, Verdrängungsprozesse und Wohnungsleerstände, Problemimmobilien und Desinvestition bestehen auf dem Wohnungsmarkt Ruhr parallel.

 

  1. Qualitätsvollen und gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum zu erhalten und zu schaffen ist eine zentrale Herausforderung auf dem Wohnungsmarkt Ruhr.

Steigende Mieten und Immobilienpreise und ein weiter zurückgehender Bestand an geförderten Wohnungen bedingen zunehmende Herausforderungen für die Versorgung einkommensschwächerer Haushalte mit qualitätsvollem Wohnraum. Die Ergebnisse im Bereich der öffentlichen Wohnraumförderung konnten diese Entwicklung bisher nicht aufhalten. Positive Faktoren des Wohnungsmarktes Ruhr sind die im Vergleich zur Rheinschiene und solitären Großstädten wie Münster geringeren Mieten und Immobilienpreise. Die

Mietbelastungsquote auf dem Wohnungsmarkt Ruhr liegt trotz eines niedrigeren Durchschnittseinkommens unter

dem Landesniveau. Die Vorteile in Punkto Bezahlbarkeit können aber nur erhalten werden, wenn insbesondere

über die Wohnraumförderung qualitätsvoller und bezahlbarer Wohnraum erhalten und neu geschaffen wird.

 

  1. Neubau für unterschiedliche Zielgruppen ist (teilräumlich differenziert) in relevantem Umfang erforderlich, um den Wohnungsbedarf zu decken.

Obwohl für weite Teile des Wohnungsmarkts Ruhr längerfristig wieder moderat sinkende Bevölkerungs- und Haushaltezahlen vorausberechnet werden, ist ein quantitativer, aber vor allem qualitativer Neubaubedarf zu konstatieren, der nur gedeckt werden kann, wenn es gelingt, das gegenwärtig relativ hohe Niveau der Neubautätigkeit zu verstetigen. Das in Folge der Niedrigzinsen trotz gestiegener Baukosten insgesamt intakte Investitionsklima auf dem Wohnungs- und Immobilienmarkt bietet hierfür, wie auch für die Modernisierung des Wohnungsbestands, gegenwärtig günstige Voraussetzungen. Die Neubautätigkeit sollte dabei auf die Wohnbedürfnisse differenzierter Zielgruppen und den demographischen Wandel ausgerichtet werden. Eine zunehmende sozialräumliche Segregation ist dabei zu vermeiden. Ein sparsamer Umgang mit Fläche ist sowohl aus Sicht einer nachhaltigen Baulandbereitstellung als auch zur Vermeidung ökologischer und infrastruktureller Folgekosten sicher zu stellen.

 

  1. Zur Steigerung der Handlungsfähigkeit am Wohnungsmarkt gewinnen wohnungspolitische Instrumente auch auf dem Wohnungsmarkt Ruhr zunehmend an Bedeutung.

Um boden- und wohnungspolitisch handlungsfähig zu sein und erfolgreich gestalten zu können, gewinnen wohnungspolitische Instrumente wie eine aktive Baulandpolitik (etwa durch Baulandbeschlüsse und kommunalen Bodenerwerb), Quoten für den öffentlich geförderten Wohnungsbau, Konzeptvergaben etc. in den Kommunen zunehmend an Bedeutung. Dabei spielen sowohl Instrumente zur Mobilisierung von Flächen als auch zur Qualitätssicherung von baulichen Entwicklungen, zur Entlastung der kommunalen Haushalte und zur Beseitigung städtebaulicher und wohnungspolitischer Missstände, eine Rolle. Kommunale Handlungskonzepte und die kommunale und regionale Wohnungsmarktbeobachtung stellen unverzichtbare Grundlagen einer zielgerichteten kommunalen Wohnungspolitik dar.

 

Der fünfte Regionale Wohnungsmarktbericht steht unter folgendem Link zum Download bereit:

https://www.staedteregion-ruhr-2030.de/cms/regionale_wohnungsmarktbeobachtung_regwob.html

Gedruckte Exemplare können kostenlos über den Fachbereich Umwelt und Stadtplanung (Ansprechpartner: Peter Rogge) bezogen werden.

 

Der Oberbürgermeister

In Vertretung

 

 

 

Friedrichs

Stadtrat

 

                               


Anlagen:
 

Keine