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Ratsinformationssystem

Vorlage - 2021/1224  

Betreff: Herner Brücke
Status:öffentlichVorlage-Art:Berichtsvorlage
Verfasser:Frau Plattner
Federführend:FB 43 - Gesundheit Bearbeiter/-in: Salewski, Julia
Beratungsfolge:
Ausschuss für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Senioren
08.12.2021 
des Ausschusses für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Senioren zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlage/n

Sachverhalt:
 

Im Herbst 2019 hat der Ausschuss für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Senioren der Stadt Herne die Verwaltung mit der Durchführung der kooperativen kommunalen Suchthilfeplanung (KKSHP) beauftragt. Ziel des Prozesses ist es, die Suchthilfestruktur bedarfsorientiert zu gestalten, Steuerungsmöglichkeiten zu etablieren und die Vernetzung der Akteur*innen der Suchthilfe zu verbessern. Mitglieder der Lenkungsgruppe der KKSHP sind maßgebliche Suchthilfeanbieter*innen aus Herne sowie weitere, relevante lokale Akteur*innen. Pandemiebedingt konnte bisher nur die Auftaktveranstaltung im Februar 2020 stattfinden.  Bei dieser wurde sowohl aus der Perspektive der Fachkräfte als auch aus der Sicht der Betroffenen deutlich, dass komplexe Hilfebedarfe den Zugang zu den Angeboten im Bereich Suchthilfe sehr erschweren. Es stellte sich heraus, dass Betroffene, die nach einem ersten Kontakt nicht unmittelbar die richtige Hilfeinstanz erreicht haben, oftmals nicht weiter aktiv werden. Hilfen, die nur einen Teil der Problemlagen abdecken, aber nicht ganzheitlich ausgerichtet sind, laufen Gefahr, frühzeitig abgebrochen zu werden. Ein passgenauer und vereinfachter Zugang zum Herner Hilfesystem kann nicht abgestimmte Parallelhilfe- oder Doppelleistungen verhindern und somit zu einer besseren Nutzung von Ressourcen führen. Auch die Kontaktmöglichkeiten zu Menschen, die bisher nicht erreicht worden sind, sollen erweitert werden.

 

Daraus wurde der Bedarf an einer übergreifenden Koordinierung von Hilfen in die passenden Angebote der Suchthilfe abgeleitet. Hierzu zählen u. a. ein strukturiertes Übergabe-management, die Vernetzung systemübergreifender Hilfen und die Verbesserung der Zugangswege für Menschen mit besonderen Problemlagen (z. B. Doppeldiagnosen, also psychisch erkrankt und suchtkrank).

 

Der Aktionsplan gegen Sucht NRW des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW (MAGS) bietet jährlich die Möglichkeit Projektanträge zu bestimmten Schwerpunkten zu stellen. Aktueller Schwerpunkt ist der Auf- und Ausbau von vernetzter Suchthilfe in NRW.

Der Fachbereich Gesundheitsmanagement hat abteilungsübergreifend den Projektantrag "Herner Brücke - ein Netzwerk der Sozial- und Gesundheitshilfen" entwickelt, der die o. g. Problemlage fokussiert.

 

Kern des Projektes ist die Vernetzung der Sozial- und Gesundheitshilfen im Stadtgebiet und die Installation einer Anlaufstelle für Menschen mit besonderen Problemlagen (Lots*innen). Geplant ist außerdem die Entwicklung eines Online-Tests (Hilfe-Finder-Tool), der als niedrigschwelliger Zugang und konkretes Hilfeangebot genutzt werden soll. Zur Sicherung der Qualität werden neben einem Clearingleitfaden im Rahmen des Projektes auch Handlungsempfehlungen entwickelt, die einen möglichst lückenlosen Übergang in andere Hilfesysteme gestalten und einen einheitlichen Umgang mit schwierigen Situationen (Abgrenzung, Rückfälle, Gewalt, Abbruch der Hilfe, etc.) fokussieren.

 

Das Netzwerk der Sozial- und Gesundheitshilfen wird vom Fachbereich Gesundheits-management verortet und von dort aus durch die Lots*innen (weiter-)entwickelt. Mitglieder des Netzwerkes Sozial- und Gesundheitshilfen sind Fachkräfte der Projekt-Beteiligten, die die häufigen weiteren Problembereiche Suchtkranker repräsentieren. 

 

Aufgaben des Netzwerkes sind:

 

- enge Kooperation untereinander und zur Lenkungsgruppe (LG) KKSHP

- Entwicklung eines Clearingleitfadens zur individuellen Bedarfsermittlung

- Entwicklung eines Übergabe-Konzeptes

- Entwicklung von Handlungsempfehlungen zum Umgang mit schwierigen Situationen

  (Abgrenzung, Rückfälle, Gewalt etc.)

- Fallkonferenzen

- Entwicklung eines "Hilfe-Finder-Tools"

- Erarbeitung eines Handbuches und Abschlussberichtes

 

Durch die gemeinsame Entwicklung von Leitfäden etc. wird einerseits eine gute Vernetzung erreicht, andererseits aber auch die Akzeptanz der Tools in den beteiligten Institutionen gesteigert.

Die Lots*innen sind ständige Mitglieder dieses Netzwerkes und darüber hinaus in der LG der KKSHP vertreten. Damit ist ein enger Austausch und eine lückenlose Abstimmung gewährleistet.

Diese enge Kooperation dient dazu, Synergien zu nutzen und im Laufe des Prozesses mögliche Strukturbedarfe kurzfristig zu erkennen und diese bestenfalls umsetzen zu können.

 

hrend die LG KKSHP insbesondere die Suchthilfeplanung hinsichtlich der städtischen Strukturen und neuer Bedarfe und Trends fokussiert, ist die Aufgabe der Lots*innen die Koordinierung und Begleitung in passgenaue Hilfen anhand individueller Bedarfsermittlungen.

Das Schnittstellenmanagement der Lots*innen erreicht, Strukturbedarfe und Hürden im Hilfesystem von Anfang an in die städtischen Planungen einzubeziehen.

 

Damit wird eine Verbesserung der Versorgung Betroffener (frühe und passgenaue Hilfeangebote, Begleitung, stabile Verankerung im Hilfesystem) erzielt. Die Übernahme der Koordination durch die Lots*innen und Vermittlung in angrenzenden Hilfen, Verhinderung von Doppelbetreuungen, bürgernahe Information über Hilfeangebote in Herne ermöglicht eine effektive Nutzung von Ressourcen. Insgesamt beschränken sich die Aufgaben sowohl der LG KKSHP als auch des Netzwerkes der Sozial- und Gesundheitshilfe auf kommunale Themen.

 

Das Projekt trifft den geforderten Schwerpunkt der Ausschreibung des Aktionsplans gegen Sucht NRW und wurde für einen Zeitraum von zwei Jahren bewilligt. Zur Umsetzung des Projektes wurde u. a. eine Vollzeitstelle (z. B. Soziale Arbeit BA) beantragt. Diese wird im Sozialpsychiatrischen Dienst, Fachbereich Gesundheitsmanagement, angesiedelt. Der Zuwendungsbescheid für das beschriebene Projekt liegt vor. Der Projektbeginn ist vom Zeitpunkt der Stellenbesetzung abhängig.


Über den gesamten Projektprozess wird regelmäßig in den politischen Ausschüssen der Stadt berichtet.

 

 

Der Oberbürgermeister

 

in Vertretung

 

 

 

Chudziak