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Vorlage - 2021/0424  

Betreff: Interkommunale Konzeptstudie "Grüne Mitte Zeche Hannover"
Status:öffentlichVorlage-Art:Berichtsvorlage
Verfasser:Frau Kowalski, 3030
Federführend:FB 51 - Umwelt und Stadtplanung Bearbeiter/-in: Böhnke, Bianca
Beratungsfolge:
Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung
11.05.2021 
des Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung zur Kenntnis genommen   
Bezirksvertretung Eickel
10.06.2021 
der Bezirksvertretung des Stadtbezirks Eickel zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlage/n

Der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung und die Bezirksvertretung Eickel nehmen den Sachstandsbericht zur Interkommunalen Konzeptstudie "Grüne Mitte Zeche Hannover" zur Kenntnis.

 

Sachverhalt:
 

Die Städte Herne und Bochum haben im Frühjahr 2020 eine Vorstudie für ein interkommunales Handlungskonzept im Umfeld der ehem. Zeche Hannover in Auftrag gegeben (vgl. Vorlage Nr. 2019/0606). In der Studie sollten Handlungsbedarfe sowie Maßnahmenideen und Förderzugänge, die zur Sicherung des siedlungskulturellen Erbes beitragen und gleichzeitig eine Inwertsetzung der Kolonien für zukünftige Generationen unterstützen, erarbeitet werden.

 

Bei der Bearbeitung hat sich herausgestellt, dass es sich bei den identifizierten Handlungsbedarfen und Maßnahmen nicht um typische Aufgaben der Stadterneuerung handelt und daher eine Förderung über die Programme der Städtebauförderung nicht möglich ist. Aus der Studie ergibt sich ein Fundus von Einzelmaßnahmen. Die Konzeptstudie dient der Verwaltung künftig als Themen- und Maßnahmenspeicher, auf den in Abhängigkeit von verfügbaren personellen / finanziellen Kapazitäten bei der Verwaltung sowie bei Identifikation geeigneter Förderprogramme, zurückgegriffen werden soll. In Anbetracht der derzeitigen begrenzten Kapazitäten bei der Verwaltung kommt somit nur eine langfristige und schrittweise Umsetzung der Maßnahmen in Betracht.

 

 

  1. Anlass

 

Im Rahmen des ruhrgebietsweiten Projekts „Siedlungskultur in Quartieren des Ruhrgebiets“ wurden zwischen 2014 und 2017 Handlungsempfehlungen für die Erhaltung des siedlungskulturellen Erbes im Ruhrgebiet erarbeitet. Auf 20 Kommunen verteilt wurden insgesamt 44 Quartiere mit insgesamt 72 Siedlungen untersucht und dokumentiert (vgl. Vorlage Nr. 2017/0696). Nähere Informationen zum Netzwerk Siedlungskultur sind unter folgendem Link zu finden:

 

https://www.rvr.ruhr/themen/regionalplanung-regionalentwicklung/netzwerk-siedlungskultur/

 

Im Rahmen des Projekts wurden für die Arbeitersiedlungen Kolonie Hannover III/IV, Dahlhauser Heide auf Bochumer Stadtgebiet sowie Kolonie Königsgrube und Kolonie Hannover I/II auf Herner Stadtgebiet Handlungsempfehlungen ausgearbeitet. Hierbei wurde die Erarbeitung eines städteübergreifenden Handlungskonzepts in Zusammenarbeit mit der Stadt Bochum angeregt. Das Konzept soll neben der Stärkung des siedlungskulturellen Erbes die vor Ort vorhandenen Freiraum- und Vernetzungspotentiale aufgreifen, qualifizieren sowie den historischen Zusammenhang zwischen diesen vier Siedlungen und ihrer „gemeinsamen Wurzel“ der Zeche Hannover wieder stärker sichtbar machen.

 

Die Städte Herne und Bochum haben auf dieser Basis im Frühjahr 2020 ein externes Büro mit der Erarbeitung einer Vorstudie zur Prüfung der Umsetzbarkeit eines interkommunalen Handlungskonzepts beauftragt. Der Betrachtungsraum umfasst die Arbeiterkolonien Hannover III/IV und die Dahlhauser Heide auf Bochumer Stadtgebiet sowie die Kolonie Hannover I/II und Königsgrube auf Herner Stadtgebiet. Weiterer Bestandteil des Betrachtungsraums sind die durch die Schließung der Zeche entstanden Freiräume im Mittelpunkt der vier Siedlungen. Der Fokus der Untersuchung sollte dabei auf den folgenden Handlungsfeldern liegen:

 

  • Denkmalpflege und Baukultur
  • Gestaltung des öffentlichen Raums
  • Gestaltung der Frei- und Grünräume
  • Klimaanpassung/-schutz
  • umliche Vernetzung der Siedlungen

 

Im Rahmen der Vorstudie sollte untersucht werden, ob ein interkommunales Handlungskonzept ein adäquates Instrument zur Erreichung der Ziele ist und welche Förderkulissen es zur Umsetzung gibt. Es sollten außerdem erste Maßnahmenideen entwickelt werden, die zur Sicherung des siedlungskulturellen Erbes beitragen und gleichzeitig eine Inwertsetzung der Kolonien für zukünftige Generationen unterstützen. Durch die Erarbeitung der Vorstudie sollte eine fachliche Grundlage für die verwaltungsinterne und kommunalpolitische Meinungsbildung für weitere Planungsprozesse im Betrachtungsraum geschaffen werden. Die Kosten für die Vorstudie wurden zwischen den Städten Herne und Bochum aufgeteilt.

 

 

  1. Ergebnisse der interkommunalen Konzeptstudie „Grüne Mitte Zeche Hannover“

 

Im Rahmen der Vorstudie sollte geprüft werden, ob Züge eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) für die Erreichung der Ziele sinnvoll ist. Es zeichnete sich jedoch früh im Prozess ab, dass es sich bei den Maßnahmenideen kaum um typische Aufgaben der Stadterneuerung handelt. Damit einhergehend wurde deutlich, dass eine Umsetzung über die Städtebauförderung nicht möglich ist.

 

Auf Basis dieser Erkenntnis wurde die Aufgabenstellung angepasst. Im Sinne einer Konzeptstudie wurden nunmehr Handlungsfelder, Ziele und Aufgaben für das interkommunale Entwicklungsvorhaben umrissen, die in Abhängigkeit von passenden Förderprogrammen und Verwaltungskapazitäten schrittweise durchgeführt werden sollen.

 

Die Grundidee der „Grünen Mitte“ wurde dabei aus dem regionalen Projekt „Siedlungskultur in Quartieren des Ruhrgebiets“ (s. o.) übernommen. Die sog. „Grüne Mitte“ beschreibt die Freiräume im Mittelpunkt der Bergarbeiterkolonien, die durch die Stilllegung der Zeche Hannover in unmittelbarer Umgebung entstanden sind. Die Konzeptstudie setzt den Bearbeitungsschwerpunkt daher insbesondere auf die vorhandenen Freiraum- und Gestaltqualitäten.

 

Auf Basis einer dezidierten Bestandsanalyse in den vier genannten Kolonien wurden in einem ersten Arbeitsschritt Handlungsbedarfe identifiziert. Der parkhafte Kernbereich im Betrachtungsraum wird aktuell von Barrieren (ehemalige Bahntrassen und Gewässerkorridoren) eingegrenzt und dadurch von den umgebenen Bergarbeiterkolonien isoliert. Diese Barrieren bieten zugleich jedoch Potenziale für eine bessere Vernetzung zur Grünen Mitte sowie zwischen den vier Bergarbeitersiedlungen. Die entlang dieser Barrieren vorhandenen Freiräume bieten aufgrund ihres vielfältigen Charakters (parkähnliche Freiräume, post-industrielle Freiume etc.) hervorragende Potenziale für eine Qualifizierung als Erlebnis- oder Kulissenräume. Die Straßenräume innerhalb der Bergarbeiterkolonien sind ein weiteres verbindendes Element zwischen den Siedlungen und Freiräumen. Diese stadtbildprägenden Räume sind von großer denkmalpflegerischer Relevanz, weisen jedoch punktuell einen hohen Qualifizierungsbedarf auf. Durch die Schließung der Zeche Hannover hat der Betrachtungsraum seinen gemeinsamen Bezugspunkt verloren. Um diese Lücke wieder aufzufüllen, sind neben den genannten strukturellen Ansätzen in den Frei- und Straßenräumen programmatische Ansätze wie siedlungsübergreifende Veranstaltungen mit Bezug zur Historie des Betrachtungsraums denkbar.

 

Auf Basis der Handlungsbedarfe und potenziale wurden im nächsten Schritt die nachfolgenden Handlungsfelder definiert:

 

  • Handlungsfeld Grüne Mitte
  • Handlungsfeld Verbindungskorridore
  • Handlungsfeld Erlebnisräume
  • Handlungsfeld Siedlungen

 

r die einzelnen Handlungsfelder wurden darüber hinaus spezifische Zielstellungen erarbeitet. Im letzten Schritt wurden Maßnahmenideen erarbeitet und potenzielle Förderzugänge identifiziert. Genauere Details zu den Zielen und Maßnahmen können den angehängten Endbericht entnommen werden. Beispiele sind die Schaffung weiterer Fuß- und Radwege auf ehemaligen Bahntrassen sowie die gestalterische Aufwertung der Eingangssituationen zur „Grünen Mitte“ (Park Königsgrube).

 

 

  1. Weiteres Vorgehen

 

Wie bereits beschrieben, kommen die vorhandenen Programme der Städtebauförderung zur Finanzierung der Maßnahmenansätze nicht in Frage. Daher ist keine Umsetzung eines fest definierten Maßnahmenpakets innerhalb eines bestimmten Zeitraums vorgesehen (wie es beispielsweise in ISEK-Gebieten üblich ist). Sondern die Konzeptstudie dient der Verwaltung vielmehr als Themen- und Maßnahmenspeicher, auf den in Abhängigkeit von verfügbaren personellen und finanziellen Kapazitäten bei der Verwaltung sowie dem Vorhandensein entsprechender Förderprogramme, punktuell zurückgegriffen werden soll. In Anbetracht der derzeitig begrenzten Kapazitäten in der Verwaltung kommt eine zeitnahe Umsetzung somit nicht in Frage. Es ist daher eine langfristige und schrittweise Umsetzung der Maßnahmen vorgesehen. Eine dauerhafte, regelmäßige Abstimmung mit der Stadt Bochum ist dabei beabsichtigt. 

 

 

Der Oberrgermeister

In Vertretung

 

 

 

 

(Friedrichs)

   Stadtrat

 

 

 


Anlagen:
 

Endbericht Interkommunale Konzeptstudie "Grüne Mitte Zeche Hannover   

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich Konzeptstudie_Grüne_Mitte Zeche Hannover_final nq (3027 KB)