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Sachverhalt:
Im Rahmen der Altlastenbearbeitung in Herne wurde zur Unterstützung der laufenden Untersuchungen sowie der weitergehenden Planungen ein Grundwasser-Stofftransportmodell für weite Teile des Stadtgebiets der Stadt Herne erstellt. Grundlage war die „Genehmigung einer Dringlichkeitsentscheidung zur Vergabe eines Auftrages für ein Grundwassermodell zur Erkundung und Überwachung von Schadstofffahnen - 2014/0839“ vom 21.01.2015. Die Maßnahme wurde zu 80 % aus Mitteln des Landes NRW gefördert. Der Eigenanteil der Stadt Herne liegt nach Abschluss bei 18.388,76 €.
Der Norden des Herner Stadtgebiets ist bezogen auf Boden- und Grundwasserschutz in besonderer Weise durch die hiesige 150-jährige Industriegeschichte geprägt. In einem Bereich von ca. 6 km Länge und 4 bis 4,5 km Breite entlang der Emscher befinden sich allein acht Standorte von Kokereien, zumeist in mehreren Generationen und mit entsprechenden Nebenanlagen, daneben diverse Standorte der chemischen und vor allem der metallverarbeitenden Industrie. Für alle Standorte liegt eine Gefährdungsabschätzung vor. Die Gefahrenabwehr für das Schutzgut Grundwasser unterliegt den Pflichtaufgaben der Unteren Bodenschutzbehörde. Die notwendigen Sanierungs- und Überwachungsmaßnahmen befinden sich in unterschiedlichen Stadien. Fast alle Standorte haben erhebliche Grundwasserkontaminationen mit entsprechenden sich teilweise überlagernden Schadstofffahnen verursacht.
Durch den Einsatz eines Grundwassermodells lassen sich beispielsweise Grundwasserfließrichtungen, Flurabstände sowie der Stofftransport innerhalb des Modellgebietes abschätzen. Ein Vorteil des Modells liegt in der Interpolation der Zwischenräume, da so auch Bereiche ohne Messdaten interpretiert werden können. Für eine effiziente Sanierungsplanung und ‑überwachung hat sich ein differenziertes dreidimensionales Grundwassermodell als unabdingbar erwiesen. Innerhalb des Modells wurden langfristige Prognoserechnungen für den Stofftransport erstellt, welche die Entwicklung der vorhandenen Grundwasserkontaminationen darstellen und einen ggfs. notwendigen Handlungsbedarf ableiten lassen.
In der Bearbeitung von Fällen zur Gefahrenabwehr hat sich das Modell für die Verwaltung bereits in mehreren Projekten als hilfreich und effizient erwiesen. Auf Grundlage des Modells kann beispielsweise bei komplexen Grundwasserverhältnissen eine Detailbetrachtung erstellt werden, um hydraulische Einflüsse von Bauwerken darzustellen. Anwendungsgebiete sind aber unter anderem auch die schnelle und unkomplizierte Abschätzung des Flurabstands, welcher von Bürgern oft zur Erstellung von Gartenbrunnen oder im Falle von Vernässungen erfragt wird.
Für die Pilotgebiete Sodingen und Wanne-Nord sind solche Grundwassermodelle bereits früher erarbeitet worden. Somit wurde mit dem vorliegenden Modell die Lücke geschlossen und ein entsprechendes umfassendes Grundwasser- und Stofftransportmodell für das Stadtgebiet von Herne etabliert. Damit ist der größte Teil des Stadtgebietes bereits aktuell erfasst, eine Erweiterung des Grundwassermodells auf verbliebene Stadtgebiete ist jederzeit möglich.
Schwerpunkte der Betrachtung sind die Schadstofffahnen der Zechenstandorte
Darüber hinaus sind als Schadstoffquellen mit entsprechender Fahne die Standorte
Zur Bearbeitung dieser Fragestellung wurde ein dreidimensionales instationäres Stofftransportmodell mit dem Finite Elemente (FE) Programmsystem SPRING [1] erstellt, das die beschriebenen Altlastflächen umfasst. Die Fläche des Modellgebiets beträgt ca. 25,5 km².
Der Oberbürgermeister
In Vertretung
Friedrichs
Stadtrat
Anlagen:
Keine