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Ratsinformationssystem

Vorlage - 2017/0757  

Betreff: Stadtweite KOMPIK-Ergebnisse 2017
Status:öffentlichVorlage-Art:Berichtsvorlage
Verfasser:1. Anke Schmidt, Tel.: 3151
2. Benjamin Harney, Tel.: 3754
3. Dietmar Jäkel, Tel.: 3075
Federführend:FB 42 - Kinder-Jugend-Familie Beteiligt:FB 31 - Schule und Weiterbildung
Bearbeiter/-in: Kröger, Andreas   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie Entscheidung
22.11.2017 
des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlage/n

Der Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie nimmt den mündlichen Bericht zu den stadtweiten KOMPIK-Ergebnissen 2017 zur Kenntnis.

 

Sachverhalt:
 

Am 29.08.2012 beauftragte der Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie die Verwaltung, die Stadt Herne als Modellkommune an den Projekten KOMPIK (Kompetenzen und Interessen von Kindern) und KECK (Kommunale Entwicklung Chancen für Kinder) zu beteiligen.

 

 

KOMPIK

„KOMPIK“ ist ein Verfahren, mit dem die Entwicklung von 3,5- bis 6-jährigen Kindern nach wissenschaftlichen Standards erfasst und dokumentiert wird. Kernelement von KOMPIK ist ein strukturierter Beobachtungsbogen, der in Kooperation mit dem bayerischen Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) entwickelt wurde und zahlreiche Fragen zu elf Entwicklungsbereichen - beispielsweise zur motorischen Entwicklung von Kindern - umfasst. Eine Besonderheit von KOMPIK ist die EDV-Basierung. Der Beobachtungsbogen kann nicht nur in Papierform, sondern auch direkt an einem PC ausgefüllt werden. Eine eigens entwickelte Software erlaubt es den Erzieherinnen und Erziehern, mit geringem Aufwand eine differenzierte Auswertung zur Entwicklung „ihrer“ Kinder zu generieren.

 

KECK (Kommunale Entwicklung – Chancen zur Kooperation)-Atlas

Die EDV-Basierung ermöglicht es darüber hinaus, die KOMPIK-Ergebnisse in anonymisierter, aggregierter Form mit Daten zum Wohnumfeld der Kinder zu verknüpfen. Damit kann der Frage nachgegangen werden, in welchem Umfeld die Kinder aufwachsen und in wieweit die Bildungs- und Entwicklungschancen dadurch beeinflusst werden. Die Bertelsmann Stiftung hat hierfür ein spezielles Auswertungsinstrumentarium geschaffen. Auf Basis des sogenannten KECK-Atlas lässt sich ein kleinräumiges Monitoring betreiben, welches neben der im Rahmen von KOMPIK gewonnenen Daten zum Entwicklungsstand der Kinder auch Informationen zur sozialen Lage oder zu gesundheitsbezogenen Daten umfasst. Auf dieser Basis sollen Handlungsbedarfe frühzeitig sowie vor allem kleinräumig identifiziert und passgenaue Maßnahmen ergriffen werden. Im Rahmen von KECK wird Wert auf eine möglichst basisnahe Planung gelegt. Das heißt, dass auch „innerhalb einzelner Sozialräume über die Ergebnisse des Monitorings diskutiert wird und Maßnahmevorschläge erarbeitet werden.“ (s. JHA-Vorlage 2012/0479)

 

 

 

Einführungsphase

Die Etablierung von KOMPIK litt unter technisch bedingten Anlaufschwierigkeiten und unvollständiger Beteiligung der Einrichtungen. Nachdem der Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie im Sommer 2016 die verbindliche Nutzung in allen Herner KiTas beschlossen hatte, konnte die stadtweite KOMPIK-Etablierung im KiTa-jahr 2016/17 erfolgreich abgeschlossen werden.

Aktueller Stand

Mittlerweile haben sämtliche Herner Kindertageseinrichtungen KOMPIK als Entwicklungs-Beobachtungsinstrument installiert. Zum Stichtag Ende Juli hatten 90% aller Herner KiTas insgesamt 2.463 anonymisierte Entwicklungsbeobachtungen zur Verfügung gestellt. Damit liegen dem Herner Bildungsnetzwerk die Entwicklungsdaten von 70% der Altersgruppe der 3,5- bis 6-jährigen Kinder bis auf die Ebene von 13 Ortsteilen vor.

Herne ist damit die einzige Stadt in Deutschland, der diese repräsentativen Daten dank der guten Kooperationen von KiTa-Trägern und Bildungsnetzwerk sozialräumig vorliegen.

Am 06. September 2017 wurden die aufbereiteten Ergebnisse den Trägern der Herner Kindertageseinrichtungen vorgestellt.

 

 

Nutzung und Praxis

Die Entwicklungsbeobachtungen ermöglichen zum ersten Mal einen systematischen stadtweiten Blick auf den Entwicklungsstand der jüngeren Herner Kinder. Außerdem erhält jede KiTa einen eigenen sog. KiTa-Bericht bzw. einen Individualbericht für jedes beobachtete Kind.

Herner KiTas bzw. den Familienzentren wird auf diese Weise ein datenbasierter Blick auf die Entwicklung ihrer Kinder ermöglicht. Schon jetzt zeigt sich der große Nutzen für die sozialräumlich orientierten Arbeitsansätze. KOMPIK bietet hier vielfältige Möglichkeiten des Austauschs zwischen KiTas und Grundschulen und für die Bildungsarbeit jeder einzelnen Kindertageseinrichtung.

 

Im Rahmen einer stadtweiten Bildungspartnerschaft ist es jetzt die Aufgabe zu einer gemeinsamen Bewertung im Hinblick auf Stärken und Entwicklungsbedarfe Herner Kinder zu kommen. Dazu hat es schon im November erste Treffen zwischen Kitas und Grundschulen auf Stadtbezirksebene gegeben, um die Ergebnisse gemeinsam zu diskutieren und erste Schlussfolgerungen zu abzuleiten.

In den vom Fachbereich Kinder, Jugend und Familie installierten Sozialraum-konferenzen sind die Daten wichtige Hinweise und Anstöße für gemeinsame Aktivitäten der dort vertretenen Organisationen.

 

Um stadtweite, zielorientierte Maßnahmen zu benennen, ist es noch zu früh.

 

Die Herner Ergebnisse werden online über den KECK-Atlas zusammen mit weiteren, sozioökonomischen Sozialraumdaten zeitnah veröffentlicht.

Die jährlich zu Beginn der Sommerferien durch das Bildungsbüro aktualisierten Beobachtungsdaten können in der jeweils ersten Sitzung der AG-TE (Arbeitsgemeinschaft der Träger von Kindertageseinrichtungen) nach den Sommerferien vorgestellt werden.

Der Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie soll ebenfalls einmal pro Jahr über die neuesten Ergebnisse in Kenntnis gesetzt werden.

 

 

 

 

 

 

 

Weitere Schritte

Im Frühjahr 2018 ist eine gemeinsam mit Herner KiTa-Trägern, Bertelsmann-Stiftung, Fachbereich Kinder, Jugend und Familie und dem Bildungsbüro zu entwickelnde überregionale Fachtagung vorgesehen. Das bundesweite Interesse an den Herner Erfahrungen mit KOMPIK und KECK ist groß.

 

 

 

Der Oberbürgermeister

in Vertretung

 

 

Gudrun Thierhoff

Stadträtin 


Anlagen:
 

Keine