Cookie-Einstellungen
herne.de setzt sogenannte essentielle Cookies ein. Diese Cookies sind für das Bereitstellen der Internetseite, ihrer Funktionen wie der Suche und individuellen Einstellungsmöglichkeiten technisch notwendig und können nicht abgewählt werden.
Darüber hinaus können Sie individuell einstellen, welche Cookies Sie bei der Nutzung von externen Webdiensten auf den Seiten von herne.de zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei Aktivierung Daten, zum Beispiel Ihre IP-Adresse, an den jeweiligen Anbieter übertragen werden können.
herne.de setzt zur Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit das Webanalysetool eTracker in einer cookie-freien Variante ein. Mit Ihrer Zustimmung zum Setzen von eTracker-Cookies können Sie helfen, die Analyse weiter zu verfeinern. Eine Möglichkeit das Tracking vollständig zu unterbinden finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
eTracker:
Readspeaker:
Youtube:
Google Translate:

Ratsinformationssystem

Auszug - Anfrage: Heizen und Kühlen mit Abwasser  

des Ausschusses für Digitales, Infrastruktur und Mobilität
TOP: Ö 10.2
Gremium: Ausschuss für Digitales, Infrastruktur und Mobilität Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Do, 12.01.2023 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 18:44 Anlass: Sitzung
Raum: Veranstaltungszentrum Gysenberg
Ort: Am Revierpark 40, 44627 Herne
2023/0021 Anfrage: Heizen und Kühlen mit Abwasser
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Anfrage_Formular
Verfasser:Thomas Bloch
Federführend:Stadtentwässerung Herne Bearbeiter/-in: Bensel, Heike
 
Beschluss


Sachverhalt:
 

Unter den Straßen von Herne liegen ca. 400 Kilometer öffentliches Kanalnetz. Die Abwassertemperatur liegt zwischen 10 und 20 Grad. Somit ist es eine regenerative Energiequelle, die ganzjährig zur Verfügung steht. Diese Energie kann zum klimafreundlichen Heizen und Kühlen größerer Gebäude genutzt werden.

 

Die Berliner Wasserbetriebe sind ein Wasserver- und Abwasserentsorgungsunternehmen, das den Wärmeaustausch im industriellen Stil einsetzt. Dort gibt es einen eigenen Fachbereich „Wärme aus Abwasser“, der für Bauprojekte in der Planungsphase beratend zur Verfügung steht.

 

Die Freien Demokraten bitten vor diesem Hintergrund um Beantwortung folgender Fragen:

 

  1. Ist der Verwaltung das Konzept „Heizen und Kühlen mit Abwasser “, bekannt?
  2. Würde sich das Herner Kanalnetz entsprechend dafür nutzen lassen?
  3. Wenn sich das Herner Kanalnetz eignen würde, wie groß wäre der technische und finanzielle Aufwand für eine Nutzung?

 

 

Die Verwaltung beantwortet die Fragen wie folgt:

 

Zu Frage 1:

Ja, die Thematik ist der SEH bekannt. Bereits 2017 wurden Untersuchungen angestellt ob das Herner Kanalnetz Potential hierfür bietet.

 

Zu Frage 2:

Um das Wärmepotential des Abwassers zu nutzen ist ein gewisser Abwassergrundstrom notwendig, dieser wird meist erst in den größeren Sammelleitungen erreicht. Dieser Ab­wasser­strom muss jedoch kontinuierlich anfallen. Der typische Anfall vom Abwasser in Wohnhäusern fällt jedoch kurzfristig zu den Stoßzeiten an.  Zusätzlich zum Abwasseranfall müssen in der Nähe Abnehmer für diese Energiequelle existieren. Hier wurde das Herner Kanalnetz überprüft und potentielle Gebiete ermittelt. 

Aufgrund des stark vermaschten Netzes in Herne und der Übergabe der Abwässer an Pumpwerke / Hauptsammler der EG (z.B. Westbach, HK-Wanne usw.) sind die Möglich­keiten in Herne eingeschränkt. Großkanäle wie in dem angesprochenen Berliner Projekt, wo ein 200m langer Wärmetauscher in einen Kanal DN2000 eingebaut werden konnte stehen in Herne kaum zur Verfügung.

Dennoch werden bei größeren Neubauprojekten (z.B. am Quartier Kaiserstraße im Zuge des Projektes R2Q) diese Konzepte dem Investor nähergebracht.

 

Zu Frage 3:

Pauschal kann dies nicht beantwortet werden, hier ist es davon abhängig welche Abwassermengen in welcher Temperatur zur Verfügung stehen und welcher Wärmebedarf benötigt wird. Grundsätzlich ist die Nutzung der Abwasserenergie nicht für einzelne EFHs, sondern für Großabnehmer wie Schwimmbäder, Einrichtungshäuser usw. wirtschaftlich, da die Investitionskosten im Vergleich zur Nutzung von fossilen Brennstoffen sehr hoch sind.

 

 

Herr Ausschussmitglied Bloch fragt, ob dieses Konzept auch im Zuge der Renaturierung der Emscher umgesetzt wird?

 

Die Verwaltung beantwortet die Frage im Nachgang zur Sitzung wie folgt:

 

Durch die Emschergenossenschaft wurden für Sammler der Emschergenossenschaft und des Lippeverbandes Nutzungspotentiale für Wärme aus Abwasser ermittelt und in einer digitalen Karte dargestellt.

 

Die Karte richtet sich an potenzielle externe Nutzer und stellt für die Sammler der Emschergenossenschaft sowie für einige Sammler des Lippeverbands potenziell geeignete Kanalhaltungen mit einer rechnerisch ermittelten potenziellen Wärmeentzugsleistung dar.  Dargestellt sind die Haltungen mit einem Trockenwetterabfluss > 15 l/s sowie einem Mindestdurchmesser von DN = 800 mm. Mögliche Abnehmer sind aus den Points of Interest (PoIs) des RVR hinsichtlich ihrer Eignung für die Abwasserwärme klassifiziert. Es liegen keine tatsächlichen Verbrauchsdaten oder Informationen zur Heizzentrale zu Grunde, sondern die Annahme eines ganzjährig ausreichenden Energiebedarfs. Eine tatsächliche Nutzung von Wärme aus Abwasser konnte aktuell nicht ermittelt werden.

 

Der Link zur Energiekarte ist nachfolgend aufgeführt:

 

http://www.arcgis.com/apps/MapTools/index.html?appid=4f3a0bb060204625ad0afcaf6def37f9"