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Ratsinformationssystem

Auszug - Anfrage: Überflutung Josef-Prenger-Straße  

der Bezirksvertretung des Stadtbezirks Sodingen
TOP: Ö 20
Gremium: Bezirksvertretung Sodingen Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Mi, 15.09.2021 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 20:40 Anlass: Sitzung
Raum: Bürgersaal der Akademie Mont Cenis
Ort:
2021/0906 Anfrage: Überflutung Josef-Prenger-Straße
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Anfrage_Formular
Verfasser:BVO Apel, Alfred
Federführend:FB 51 - Umwelt und Stadtplanung Bearbeiter/-in: Gresch, Norbert
 
Beschluss


Sachverhalt:


Im Bereich des Bachlaufs südlich der Widumer Höfe bzw. nördlich der oberen Saarstr. – der Bachlauf ist an dieser Stelle nicht in der Stadtkarte (Geobasisdaten und Luftbilder) des Stadtplans auf www.herne.ruhr eingezeichnet – ist es am Abend des 14. Juli dieses Jahres zu Überflutungen gekommen.

Das Problem der Überflutung wird aus Sicht eines in der Wasserwirtschaft tätigen Anwohners aus der Nähe der Akademie auch darin gesehen, dass der Durchfluss der Verrohrung zur Unterquerung der Kirchstr. bzw. des Teilstücks Henin-Beaumont-Str. seinerzeit zu gering bemessen worden sein und so zum Rückstau mit den bekannten Überflutungsfolgen geführt haben könnte.

Das Bachbett ist nach dem Hochwasser verbreitert und die Uferböschung teils erhöht worden; zudem wurde die Bepflanzung umfangreich zurückgeschnitten. 

 

Hierzu stellen wir folgende Fragen:

1. Ist die Unterquerung der Kirchstraße zu gering dimensioniert und war dies dann mit ein Grund für den Bachüberlauf?

2. Ist ein Grund für die Überflutung auch darin zu sehen, dass der vor Jahren künstlich angelegte Bachlauf zu gering dimensioniert worden war?

3. Kann durch die bereits ergriffenen Maßnahmen am Bachlauf eine Wiederholung von Überflutungen bei in etwa gleich großen Regen- und Wassermengen ausgeschlossen werden oder werden zeitnah noch weitere Änderungen am Bachlauf zum Schutz vor Überflutungen umgesetzt?

4. Müssen noch weitere Maßnahmen, wie etwa die Anlage von Versickerungsflächen, durchgeführt werden?

 

Herr Pawlicki antwortet:   

 

Zu Frage 1:

 

Der Durchlass unterhalb der Kirchstraße wurde so dimensioniert, dass selbst bei einem Abfluss HQ50 (rechnerische Wiederkehrzeit alle 50 Jahre) keine Vollfüllung der Rohrleitungen erreicht wird, dies entspricht den Regeln der Technik. Die Frage kann somit verneint werden.

Die Leistungsfähigkeit des Grabens wurde im Genehmigungsverfahren nachgewiesen. Ursache für den „Bachüberlauf“ war zum einen ein Starkregenereignis, welches einem 100-jährlichen Ereignis entsprach. Neben dem starken Wasserabfluss kam in diesem Fall ein deutlicher Sandeintrag von Feldern des Oberlaufes hinzu, sodass sich der Gewässerquerschnitt reduzierte. Zusätzlich wurde durch den Bewuchs im Gewässerquerschnitt ein Aufstau erzeugt.

Dies beeinträchtigte in erheblichem Maße die Leistungsfähigkeit des Gewässerprofiles. Die Fließge-schwindigkeit wurde reduziert mit einem Aufstau im Gewässerprofil und den damit einhergehenden Überflutungen. In Kombination mit der Wassermenge und Sandeintrag kam es so zu dem Wasserübertritt.

 

Zu Frage 2:

 

Das Wetterereignis am 14.07.2021 entsprach von den Regenmengen von mehr als 50 l/m² einem 100-jährlichem Ereignis. Die Wetterstationen haben am Pumpwerk Hordeler Mühle Niederschlagsmengen von 67,5 l/m² und Bochum-Riemke von 70 l/m² aufgezeichnet. Für derartig hohe Niederschlagsmengen war der Gewässerabschnitt nicht ausgebaut worden. Der hier in Rede stehende Gewässerabschnitt Langelohbach-Zechenbahn ist auf ein 50 jährliches Regenereignis geplant und angelegt worden.

Zu Frage 3:

 

Die Verwaltung hat bereits gemeinsam mit der Stadtentwässerung (SEH) im Rahmen der Hochwas-sersicherung eine Planung entworfen, um zukünftig zu verhindern, dass es im Bereich des Kindergartens im Auslaufkolk der Verrohrung erneut zu einem Rückstau kommt, der eine Überflutung der angrenzenden Grundstücke verursachen kann. Sobald die Abstimmung abgeschlossen ist und die Freigabe durch die Stadt Herne (Kostenträger) er-folgt, kann die Umsetzung erfolgen. Jedoch ist es nicht möglich einen 100%ige Hochwasserschutz für jedes Regenereignis zu gewährleisten. Somit ist es, wie in diesem Fall, auch in der Zukunft nicht auszuschließen, dass es zu einem Wasserübertritt bei starken Niederschlägen kommen kann. Durch die derzeit vorliegenden Planungen soll dieses Risiko minimiert werden.

Gleichzeitig wird die Verwaltung Maßnahmen ergreifen, um zukünftig den aus dem Oberlauf stammenden übermäßigen Boden - und Sandeintrag aus dem Bereich der landwirtschaftlich genutzten Flächen zu reduzieren.

Durch häufigere und verstärkte Unterhaltungsarbeiten im Grabenbereich nach dem Auslaufkolk in Richtung Kirchstr. soll zukünftig ein verbesserter Wasserabfluss sichergestellt werden.

Grundsätzlich muss in Zukunft, im Rahmen der Unterhaltung ein besonderes Augenmerk auf die Reduzierung des Bewuchses in den Gewässern geachtet werden. Insbesondere dann, wenn das Gewässer nur ein klar definiertes Profil hat und Überflutungsbereiche nicht zur Verfügung stehen.

 

Zu Frage 4:

 

Die SEH begrüßt Maßnahmen welche Regenwasser dem natürlichen Wasserkreislauf zuführen. Das Anlegen von Versickerungsflächen ist grundsätzlich zu begrüßen. Sickerflächen bieten zum einen bei Starkregenereignissen zusätzlichen Retentionsraum und sie verzögern das Abflussgeschehen zeitlich, so dass Hochwasserwellen abgeflacht und in der Folge etwas geringere Mengen zwar über einen längeren Zeitraum ablaufen, aber der Scheitel der Flutwelle niedriger ausfällt.

Im Bereich des Langelohbaches ist die Anpassung der Böschung ausreichend um die Hochwassersi-cherheit zu erhöhen. Neben der geplanten Anpassung der Böschung soll der Kolk im Gewässer vergrößert werden, so dass Sand und weiteres Geschiebematerial einfacher entfernt werden kann. Zusätzlich wird die Gewässerunterhaltung intensiviert, so dass der Fließquerschnitt vollständig von Bewuchs befreit wird.