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Beschluss |
Sachverhalt:
Auch wenn die Cranger Kirmes in 2021 nicht stattfinden wird, haben die letzten Jahre verdeutlicht, dass im zeitlichen und räumlichen Umfeld zur Kirmes und auch zum Weihnachtszauber in dieser Zeit Verkehrsprobleme festzustellen sind. So gibt es beispielsweise keine ausreichenden P+R Relationen, welche mit Shuttle Bussen bedient werden. Zudem hat der Radverkehr enorm zugenommen. Allerdings sind nur bedingt sichere Radabstellanlagen während der Kirmes vorhanden. Auch fehlen ausreichende Beschilderungen für den Radverkehr. Die Stadt Herne hat über ein Förderprogramm ein Mobilitätskonzept für die Cranger Kirmes erstellen lassen
Vor diesem Hintergrund bittet die SPD-Fraktion die Verwaltung um die Beantwortung der folgenden Fragen:
1. Welche der vorgeschlagenen Maßnahmen aus dem Mobilitätskonzept für die Cranger Kirmes plant die Verwaltung umzusetzen?
2. Nach welcher Priorisierung wird vorgegangen?
3. Welche Finanzierungsmöglichkeiten sind vorhanden? Gibt es ggf. Gegenfinanzierungsmöglichkeiten?
Antwort:
1. Welche der vorgeschlagenen Maßnahmen aus dem Mobilitätskonzept für die Cranger
Kirmes plant die Verwaltung umzusetzen?
Grundsätzlich ist die Umsetzung aller im Mobilitätskonzept vorgestellten Maßnahmen in
Abhängigkeit der Akzeptanz aller Beteiligten denkbar. Nach heutiger Einschätzung sind
Maßnahmen wie die Einführung eines neuen P&R-Parkplatzes, der Ausbau von
Radabstellanlagen, eine Stärkung des fußläufigen Verkehrs sowie ein einheitliches
Parkkonzept zeitnah realistisch. Auch die Ausweitung von Sharing-Angeboten und die
Intensivierung der Zusammenarbeit mit anbietenden Firmen ist geplant.
Hingegen sind Maßnahmen wie die freie Nutzung des ÖPNV, Wassertaxis, Kontingentierung
von Parkplätzen oder Transport von Fahrgeschäften via Schiene, aus heutiger Sicht eher
schwer umzusetzen.
Letztlich müssen die Maßnahmen anhand des jeweiligen Umsetzungshorizonts kategorisiert
werden. Insoweit ergibt sich u.a. Priorisierung:
2. Nach welcher Priorisierung wird vorgegangen?
Neben den Entscheidungsfaktoren des zeitlichen und finanziellen Aufwands, ergibt sich eine
Priorisierung nach der zeitlichen Realisierung der Maßnahmen. Diese wird wie folgt
vorgenommen:
1. Ausbau/Anpassung des P&R-Angebots
2. Ausbau des Angebots für Radabstellanlagen
3. Ausweitung Sharing-Modelle
4. Weitere Öffentlichkeitsarbeit
5. Individuelle Mobilitätsberatung
6. Anbindung des Hauptbahnhofs Wanne-Eickel
7. Pop-Up Protected Bike Lanes
8. Parkleitsystem
9. Einheitliches Parkraumkonzept inkl. digitalisiertes und intelligentes Parken
10. Kirmesbezogene ÖPNV-Tickets
11. Heerstraße als Einbahnstraße (inkl. Busspur)
12. Wassertaxis
13. Transport von Fahrgeschäften per Schiene
31. Mai 2021
Die oben genannte Auflistung versteht sich jedoch nicht als starres Konstrukt, sondern ist
den individuellen Abstimmungen mit den beteiligten Anwohner*innen, Firmen, Behörden und
Schausteller*innen unterworfen. Insoweit können sich im Rahmen der Prüfung und
Umsetzung Änderungen ergeben – insbesondere dann, wenn es einen möglichen
Qualitätsverlust für den Besuch der Veranstaltung bedeuten könnte.
3. Welche Finanzierungsmöglichkeiten sind vorhanden? Gibt es ggf.
Gegenfinanzierungsmöglichkeiten?
Bisher sind keine Fördermöglichkeiten bekannt. Diese werden aber verwaltungsintern
fortlaufend geprüft und, soweit möglich, beantragt. Im Übrigen sei erwähnt, dass die
Organisationsstruktur zur Durchführung der Cranger Kirmes als sogenannter „Betrieb
gewerblicher Art“ geführt wird. Insoweit belasten die Durchführung der Maßnahmen nicht
den städtischen Haushalt, sondern über Entgelte die Teilnehmer*innen der Cranger Kirmes.
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden massiven
Einbußen der Schausteller-Branche scheint eine hohe Mehrbelastung jedoch äußerst
fragwürdig. Insoweit bietet es sich an, wie bisher auch, wirtschaftlich vernünftige
Investitionen zu tätigen, da diese gegenüber den Gebührenzahler*innen zu rechtfertigen
sind.