Sachverhalt:

In der Sitzung des Umweltausschusses vom 17.03.2021 wurde die Verwaltung auf-gefordert, die Begrünung der Mittelstreifen zu prüfen und ob die vorhandenen Rasenflächen mit Wildblumenmischungen versehen werden können.

Bei einem ggf. positiven Ergebnis des Prüfauftrages vom 17.03.2021 ist aufgrund der Jahreszeit eine zeitnahe Einsaat und Anpflanzung kurzfristig notwendig, um das Ziel der Begrünung im Jahr 2021 noch zu erreichen.

Die CDU-Fraktion bittet die Verwaltung um die Beantwortung folgender Fragen:

1. Gibt es ein Ergebnis des Prüfauftrages?

2. Wenn nein, wann kann die Verwaltung das Ergebnis dem Umweltausschuss mitteilen?

3. Wenn ja, wann und an welchen Standorten werden die Maßnahmen im Stadtgebiet umgesetzt?

Die Verwaltung gibt Folgendes zu Protokoll:

Die Verwaltung arbeitet bereits an einer Erhöhung der Biodiversität in Herne. Dazu gehört auch die Aufwertung von Straßenbegleitgrün nach ökologischen Gesichtspunkten.

Ein Teil dieser Maßnahmen ist die Aktion „Herne blüht auf“ im Jahr 2020 gewesen. Dabei wurden unter anderem erstmals einige Blühstreifen im Straßenbegleitgrün angelegt z.B. Mittelstreifen Sodinger Str, Ecke Hölkeskampring, Westring, Höhe Innovationszentrum.

Dabei handelt es sich um Versuchsstreifen aus verschiedenem regionalem Saatgut.

Nach dem sehr trockenen und heißen Sommer 2020 ist das Saatgut nur teilweise und verzögert gekeimt.

Aktuell dokumentiert die Verwaltung die Entwicklung dieser Streifen, um geeignete Saatgutmischungen an verschiedenen Standorten, die den Bedingungen in Herne entsprechen und möglichst pflegeleicht sind, definieren zu können.

Die Verwaltung plant in den nächsten Jahren an geeigneten Stellen im Stadtgebiet punktuell weitere solcher Versuchsflächen anlegen. Die nächsten Aussaaten sind im Herbst 2021 geplant. 2

Wenn genauere Erkenntnisse dazu vorliegen, wird die Verwaltung prüfen in wie weit eine schrittweise Umsetzung im gesamten Stadtgebiet möglich ist.

Sollte eine schnelle Umsetzung größerer Maßnahmen gewünscht sein, müssen selbstverständlich auch die Punkte Finanzierung und personelle Ressourcen berücksichtigt werden.

Die Anlage und Pflege solcher Flächen im Straßenraum ist wegen der Verkehrssicherheit für die Ausführenden besonders aufwendig. Aktuell schätzt die Verwaltung die Kosten für die Anlage solcher Flächen auf 5,60 € brutto pro qm und die Pflegekosten auf ca. 1.00 € brutto pro qm und Jahr. In trockenen Sommermonaten fallen außerdem Bewässerungskosten von 1,80 m2 pro Bewässerungsgang an.

Diese Zahlen sind aber noch zu verifizieren. Dazu wird die Verwaltung frühestens in 2022 genauere Angaben machen können. Da bei den Versuchsflächen auch die Anlagekosten und Pflegeaufwendungen ermittelt werden.

Des Weiteren arbeitet die Verwaltung beim Netzwerk Urbane Biodiversität im Ruhrgebiet mit unter der Federführung des RVR. Ziel ist ein Handlungskonzept, das in dem Beteiligungsprozess der Region zur „Strategie Grüne Infrastruktur“ konkretisiert und von der Verbandsversammlung des RVR beschlossen wird.

Möglicherweise werden in den nächsten Jahren in diesem Rahmen auch geeignete Förderprogramme zur Aufwertung des Straßenbegleitgrüns ausgelobt.

Da diese Strategie sehr langfristig angelegt ist, wird zur kurzfristigen Aufwertung die Verwaltung auch in diesem Jahr wieder die schon bekannten und bei der Bevölkerung sehr beliebten Einjährigen Blühmischungen anlegen. Die Aussaat erfolgt im Mai.