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Ratsinformationssystem

Auszug - Anfrage: Bestand und Zustand von Straßenbäumen  

des Ausschusses für Umweltschutz
TOP: Ö 16.2
Gremium: Ausschuss für Umweltschutz Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Mi, 19.05.2021 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 18:05 Anlass: Sitzung
Raum: Volkshaus Röhlinghausen
Ort: Am Alten Hof 28, 44651 Herne
2021/0333 Anfrage: Bestand und Zustand von Straßenbäumen
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Anfrage_Formular
Verfasser:Vivien Wefringhaus
Federführend:FB 55 - Stadtgrün Bearbeiter/-in: Bensel, Heike
 
Beschluss


Sachverhalt:

 

Neben Grünflächen haben Straßenbäume insbesondere in Hitzeperioden eine große Bedeutung, da sie Schatten spenden und die Umgebungstemperatur spürbar senken. Durch versiegelte Böden und Autoabgase sind diese – insbesondere in trockenen Sommern - besonders gefährdet.

Die letzten Sommer waren durch teils extreme Hitzeperioden und weniger Niederschläge gekennzeichnet. Nach allen Vorhersagen werden die innerstädtischen Temperaturen aufgrund des Klimawandels ansteigen und es ist mit längeren Trockenzeiten zu rechnen. Damit verschlechtern sich gerade für die Straßenbäume die Umweltbedingungen weiter. 

 

 Hierzu stellen wir folgende Fragen:

 

1. Wie viele Straßenbäume gibt es auf dem Stadtgebiet?

2. Wie viele davon mussten im Jahr 2020 entfernt werden und aus welchen Gründen?

3. Wie viele Bäume wurden dafür nachgepflanzt?

4.  Wo erfolgten die Nachpflanzungen (an derselben Stelle, an der Straße oder auf    Grünflächen)?

5. Gibt es ein Pflegekonzept für besonders gefährdete Straßenbäume?

6. Gibt es ein Konzept, um langfristig mehr Straßenzüge zu begrünen?

7. Gibt es ein Konzept, die Straßenbäume in den Sommermonaten zu bewässern?

 

Die Verwaltung gibt dazu Folgendes zu Protokoll:

 

Zu Frage 1:

Es gibt zurzeit ca. 13.000 Straßenbäume.

 

Zu Frage 2:

Im Jahr 2020 mussten 283 Straßenbäume aus folgenden Gründen entfernt werden:

 

Abgestorben: 122 Stück 43%

Abgängig: 92 Stück 32%

Pilzbefall,

spez. Krankheiten: 54 Stück 19%

Sturmschaden: 2 Stück 1%

Sonstiges: 13 Stück 5%

 

Zu Frage 3:

Es wurden in der Pflanzperiode 2019/2020 sowohl an Straßen als auch in Parks und Grünanlagen Bäume gepflanzt. Die Planungen für 2021 dazu laufen noch, weshalb noch keine abschließenden Angaben gemacht werden können. Die nachfolgende Tabelle zeigt die erfolgten Neupflanzungen in den Jahren 2019 bis April 2021:

 

 

Neupflanzungen

Anzahl

2019

305

2020

263

2021 bis April

123

 

Es werden noch ca. 150 Ersatzbäume vorbehaltlich der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel im Laufe der Pflanzperiode 2021/2022 gepflanzt.

 

Zu Frage 4:

Nicht an allen Standorten können uneingeschränkt Bäume nachgepflanzt werden. Bäume z.B. in Park- und Grünanlagen aber auch in Abpflanzungen von öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Kindergärten stehen oftmals so dicht, dass eine Neupflanzung dort nicht sinnvoll und praktikabel ist. Straßenbäume können auch nicht immer am gleichen Ort ersetzt werden, da Leitungen, Kanäle, Einfahrten etc. berücksichtigt werden müssen. Dennoch erfolgt ein Großteil der Neupflanzungen an Straßen, in Bereichen wo bereits Bäume gestanden haben.

 

Zu Frage 5:

Der gesamte städtische Baumbestand wird von vier Baumkontrolleuren/innen durchschnittlich mindestens einmal pro Jahr kontrolliert. Pflegearbeiten und erforderliche Fällungen werden mittels des digitalen Baumkatasters täglich daraus generiert und zeitnah je nach der Verkehrssicherheitserwartung abgearbeitet.

Baumbestand insbesondere an Straßen, der älter ist als 50 Jahre, wird darüber hinaus zweimal jährlich kontrolliert. Die Kontrollintervalle ergeben sich ebenfalls aus dem Baumkataster.

Zusätzlich zur täglichen Baumkontrolle zur Wahrung der Verkehrssicherheit wurde im Jahr 2016/2017 ein Konzept zur Erneuerung des Straßenbaumbestandes (Altbaumkonzept) von der Verwaltung entwickelt, anschließend in den politischen Gremien vorgestellt und beschlossen. Im Jahr 2020 wurde erstmals mit der Umsetzung begonnen.

Beim Altbaumkonzept handelt es sich um ein einmal beschlossenes, starres Konzept, das sukzessive, je nach Bereitstellung der Finanzmittel, realisiert werden soll. Im Gegensatz hierzu steht die alltägliche, sehr dynamische Pflege des städtischen Baumbestandes, die abhängig ist von Klima- und Wettereinflüssen aber auch Krankheiten und Schädlingsbefall.

 

Zu Frage 6:

Es gibt kein Konzept, dass das gesamte Stadtgebiet umfasst und regelt, wo welche Straßen zu welchem Zeitpunkt begrünt werden sollen.

Übergeordnete Planungen wie z.B. das „Städtebauliche Entwicklungskonzept Herne- Mitte“ beinhalten allerdings solche Themen. Unter der Maßnahme „Straßenbegrünungsprogramm“ wurden fachbereichsübergreifend Straßen definiert, in denen neue Baumstandorte als Baumrigolen ausgebaut werden sollen. Werden die Anträge genehmigt, entstehen so 25 Standorte, die aktiv dem Überflutungsschutz bei Starkregenereignissen dienen und zur Abkühlung verdichteter Straßenräumen beitragen.

Das seit 2006 digital geführte Baumkataster dient einerseits als Arbeitsgrundlage für die rechtlich vorgeschriebenen Baumkontrollen im Rahmen der Wahrung der Verkehrssicherheit. Andererseits unterstützt es bei der Umsetzung von Planungen auf städtischen Liegenschaften. So können z.B. Abfragen von Straßen gemacht werden, an denen noch nie Bäume gestanden haben, wie es im „Straßenbegrünungsprogramm“ angewandt wurde.

 

Zu Frage 7:

Neugepflanzte Bäume werden im 1. und 2. Jahr noch vom Unternehmer in Rahmen der Fertigstellungspflege gewässert (8-10 Wässerungsgänge pro Jahr). Danach obliegt die Wässerung und Pflege der Stadt Herne. Es ist beabsichtigt, in den kommenden Jahren bei Neupflanzungen zusätzliche Bewässerungseinrichtungen (z.B. Wassersäcke) einzubauen und noch mehr Bewässerungsgänge während der heißen Monate durchzuführen.

In jedem Stadtbezirk sind Mitarbeiter des FB 55 mit je einem Fahrzeug unterjährig damit beauftragt, Jungbäume zu wässern. Unterstützung kommt hier, je nach Verfügbarkeit, durch Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr.