Sachverhalt:
Seit längerer Zeit plant der SV Sodingen 1912 die Rasen-Spielfläche in eine Kunststoffrasen-Spielfläche umzubauen. Mit Eigenmitteln und Zuschüssen der Stadt Herne soll das realisiert werden.

Die vorgesehene Erneuerung des Kleinspielfeldes ist zugunsten einer neuen, zukunftsfähigen Großspielfläche aufgegeben worden. Darunter leidet sehr stark die gesamte Jugendarbeit des Vereins, da die Mitbewerber den Kindern und Jugendlichen Kunststoffrasen-Spielflächen anbieten.

Es haben schon mehrere Gespräche zwischen dem Verein und Vertretern der Stadt stattgefunden.

Wie ist der aktuelle Planungsstand? Welche Arbeitsabläufe sind geplant?

2.

Wird die Verwaltung die finanziellen Zuschüsse aufstocken, wenn sich durch die Zeitverzögerung die Kosten für den Verein erhöhen?

3.

Gibt es Fördertöpfe, wie z. Bsp. „Programm Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ des Bundesministeriums des „Innern, für Bau und Heimat“, die in Anspruch genommen werden können?

Antwort:

Zu Frage 1:

Im Laufe mehrerer Gespräche zwischen den Vereinsvertretern des SV Sodingen 1912 e. V. und der Stadt Herne (Fachbereich Sport und Fachbereich Stadtgrün) stellte sich heraus, dass die Umsetzung der vorgesehenen Modernisierung des Stadion Sodingen (Umbau der Naturrasenspielfläche in ein Großspielfeld in Kunstrasen) durch den Verein SV Sodingen nicht mit den bisherigen Umwandlungen von Tennenspielfeldern in Kunstrasenspielfelder durch Sportvereine (z. B. Sportplatz Schadeburgstraße – VfB Börnig) vergleichbar ist.

Die Grundvoraussetzungen für einen Umbau der Naturrasenspielfläche in eine Kunstrasen-

spielfläche sind im Stadion Sodingen leider nicht gegeben, da der Aufbau der Spielfläche im Stadion nicht DIN-gerecht ist (Gutachten aus dem Jahr 1992). Hieraus folgt, dass zusätzliche Kosten anfallen werden, die bisher vom Verein nicht berücksichtigt sind.

Darüber hinaus muss zunächst die vorhandene Lärmschutzwand erneuert werden, da diese im Laufe der Jahrzehnte baufällig geworden ist. In diesem Sachverhalt muss vorab verwaltungsintern geklärt werden, in welcher Form die vorhandene Lärmschutzwand ersetzt und letztendlich finanziert werden kann. Ebenso sind die Kosten für den Abbau der vorhandenen Lärmschutzwand zu ermitteln und entsprechend zu finanzieren.

Des Weiteren ist es aus logistischen und finanziellen Gründen sinnvoll, den Belagsaustausch  des vorhandenen Kleinspielfeldes parallel zu der Umwandlung des Großspielfeldes in Kunstrasen durchzuführen. Letztendlich muss auch die Trainingsbeleuchtungsanlage erneuert werden.

Aufgrund dieser Komplexität wurde in einem gemeinsamen Gespräch am 05.02.2021 mit Vereinsvertretern des SV Sodingen 1912 e. V. und Vertretern der Stadt Herne folgende Vorgehensweise vereinbart:

a)      Erstellung eines Baugrundgutachtens

Der Auftrag für die Erstellung eines Baugrundgutachtens ist erfolgt. Die erforderlichen Bohrungen (Spielfeld und Wall) wurden in der KW 9 und 10 durchgeführt. Das Gutachten wird Ende März/Anfang April 2021 vorliegen.

b)      Beauftragung einer Machbarkeitsstudie (Leistungsphasen 1 bis 3):

Aufgrund der Vielfalt des Sachverhaltes „Modernisierung Stadion Sodingen“ soll eine Machbarkeitsstudie an ein Ingenieurbüro für Landschaftsplanung und Sportplatzbau in Auftrag gegeben werden. Die Machbarkeitsstudie soll im Endergebnis folgende valide Daten liefern:

• Kostenschätzung „Umbau Naturrasenspielfeld in Kunstrasenspielfeld“
• Kostenschätzung „Belagsaustausch Kleinspielfeld“
• Varianten „Neubau einer Lärmschutzwand“ mit entsprechenden Kostenschätzungen
• Kostenschätzung „Abbau und Entsorgung der vorhanden Lärmschutzwand“
• Kostenschätzung „Erneuerung der Trainingsbeleuchtungsanlage“

Nach Vorlage der Machbarkeitsstudie soll die weitere Vorgehensweise mit dem Verein Sodingen 1912 e. V., mit der (Sport-) Politik und den beteiligten Fachbereichen der Stadt Herne gemeinsam festgelegt werden.

c)      Rasenrenovation

Es soll geprüft werden, ob eine aufwendigere Renovation des vorhandenen Naturrasenspielfeldes sinnvoll und machbar ist. Im Falle einer Befürwortung der Durchführung einer Rasenrenovation soll diese im Jahr 2021 noch umgesetzt werden.

Hinweis:

Die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie bzw. Prüfung einer Rasenrenovation kann erst nach Vorliegen des Baugrundgutachtens erfolgen.

Zu Frage 2:

Die Verwaltung darf nicht ohne politischen Beschluss den Zuschuss erhöhen. Nach Vorliegen der Machbarkeitsstudie sollten sich alle beteiligten Partner u. a. darüber verständigen, wie die Modernisierung des Stadion Sodingen finanziert werden kann.

Zu Frage 3:

Die Antragsfrist für das unter Frage 3 genannte Förderprogramm ist bereits am 30. Oktober 2020 verstrichen, somit können Fördermittel auch nicht in Anspruch genommen werden.

Darüber hinaus kann mitgeteilt werden, dass die Modernisierung „Stadion Sodingen“ zurzeit für kein aktuelles Förderprogramm in Frage kommt.