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Beschluss |
Erste Spuren einer Besiedlung auf dem heutigen Schlossgelände lassen sich bereits in vorchristlicher Zeit nachweisen. Ein solches Gräberfeld befindet sich nordwestlich des heutigen Schlosses. Die ehemals westlich des heutigen Schlosses gelegene Wallburg des 11. bis 13. Jahrhunderts war der Vorgängerbau der hochmittelalterlichen Burg Strünkede.
In diesem Zusammenhang bitten wir um die Beantwortung folgender Fragen:
1.Wann wurde im Schloßpark Strünkede nach Bodendenkmälern geforscht?
2.Was waren die Ergebnisse?
3.Wer hat die Maßnahmen veranlasst?
Herr Weichmann-Jäger gibt folgende Antworten:
zu Frage 1:
Für das Schloss Strünkede und den Schlosspark sind archäologische Grabungen in den Jahren ab 1890, 1931, 1938 und 1951 – 1963 dokumentiert.
zu Frage 2:
Von den ersten Ausgrabungen der 1890er Jahre sind keine Fundberichte mehr erhalten. Ab 1910 sind erste Lesefunde beim Erstellen einer Eselreitbahn verzeichnet. Im Zuge der Grabung 1931 wurde das Gelände nordwestlich des Schlosses und östlich des heutigen Westringes untersucht. Im Bereich der Grabungsfläche wurden Grabstellen aus der spätneolithischen Zeit, der jüngeren Bronzezeit und der Römischen Kaiserzeit aufgefunden. Bei der Anschlussgrabung 1938 sollen weitere Gräber untersucht worden sein, zu denen jedoch keine weiteren Informationen vorliegen. Weiterhin wurden über das gesamte Grabungsareal Funde aus mesolithischer und mittelalterlicher Zeit dokumentiert.
Bei den zwischen 1951 und 1963 im Bereich des Schlosshofes und des Schlossparks
durchgeführten Grabungen wurden insbesondere Fundamentreste der mittelalterlichen
Haupt- und Vorburg, Bestandteile des mittelalterlichem Gräftensystems sowie Keramik- und
Kleinfunde entdeckt.
zu Frage 3:
Über den Veranlasser der Grabungen ab 1890 gibt es keine Informationen.
Nachdem Karl Brandt 1910 die Vorgeschichtliche Abteilung des Landesmuseums über Lesefunde unterrichtet hatte, erhielt das Städtische Museum die Ausgrabungserlaubnis und Karl Brandt initiierte diese dann mit Unterstützung der Stadtverwaltung. Die Maßnahmen ab 1931 wurden ebenfalls durch Karl Brandt, dem damaligen Leiter und späteren Direktor des Emschertalmuseums der Stadt Herne, veranlasst.