|
Wortprotokoll Beschluss |
Die Grüne Fraktion hat bereits vor einigen Monaten die Sanierung des Freibades als Naturbad ins Spiel gebracht, wobei wir an den seit einiger Zeit zu beobachtenden Trend hin zum Naturbad angeknüpft haben. Leider ist uns bislang nicht ersichtlich, ob unser Vorschlag ernsthaft geprüft worden bzw. in Prüfung ist.
In der WAZ vom 4.11.08 „Geht nicht, gibt´s doch“ wird über die Planungen des RVR´s hinsichtlich der Sanierung des Bades „LAGO“ im Revierpark berichtet. So prüft der RVR zurzeit zwei Lösungen, die zwischen 5 und 8 Mio € kosten sollen. Gegenstand der Prüfung sind auch die Folgekosten beider Lösungen, um den zukünftigen Kostenaufwand in die Sanierungsüberlegungen mit einzubeziehen. Sicherlich eine sinnvolle Vorgehensweise, um langfristig einen vernünftigen Betrieb des LAGO´s zu garantieren.
Weiterhin wird die bereits seit langem bekannte Variante der betriebswirtschaftlichen Abtrennung des Freibades vom LAGO und der Übergabe an die Stadt Herne angesprochen. Sofern diese Variante ernsthaft angestrebt werden sollte, müsste die Stadt frühzeitig eigenständige Überlegungen hinsichtlich des Standards und Folgekosten des dann kommunalen Freibades anstellen.
Hierzu stellen wir folgende Fragen:
1. Wann werden die verschiedenen Varianten der Sanierung durchgerechnet sein und präsentiert werden?
2. Ist die Sanierung des Freibades als Naturbad geprüft worden?
3. Wenn ja, mit welchen Ergebnissen?
4. Wenn nein, warum nicht?
Herr Oberbürgermeister Schiereck beantwortet die Fragen:
Zu Frage 1:
Der
Verwaltungsrat der Revierpark Herne GmbH hat die Geschäftsführung beauftragt,
für zwei Betriebskonzepte des LAGO Investitionskosten, Marktchancen sowie
Folgekosten untersuchen zu lassen.
Die beiden Alternativen sind eine Erneuerung/Modernisierung des Bades im
Rahmen der bisherigen Betriebskonzeption (mit Sauna, Sole, Wellenbad und
Freibadbereich) sowie eine sogenannte Konzentration auf die „Kernkompetenz“ mit
Sauna und Sole (ohne Wellenbadhalle und ohne größeren Freibadbereich).
Beide
Alternativen werden z. Z. von einer beauftragten Ingenieur- und
Beratungsgesellschaft begutachtet. Derzeit geht die Geschäftsführung davon aus,
dass das Gutachten Ende des ersten Quartals 2009 vorliegt. Es soll dann
zunächst im Verwaltungsrat der Gesellschaft erörtert werden.
Zu Frage 2 bis 4:
Bereits
bei den ersten Überlegungen zur Modernisierung des LAGOs wurden von der
Geschäftsführung verschiedene alternative Sanierungsmöglichkeiten
berücksichtigt. Der RVR hat zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Projekte
begleitet bzw. Vorplanungen zur Realisierung von Naturfreibädern durchgeführt.
So wurde auch für einige Revierparks bzw. Freizeitzentren Machbarkeitsstudien
für den Bau eines Naturfreibades bzw. Naturbadesees erarbeitet. Dabei zeigte
sich, dass die voraussichtlichen Investitions- und Betriebskosten für diese
Bäder die Kosten konventioneller Freibäder nicht unterschreiten. Neben diesen
mehr finanziellen Überlegungen haben auch die hohen Besucherzahlen gegen die
Realisierung eines Naturfreibades gesprochen. U. a. aus diesen Gründen wurde
von der technischen Abteilung des RVR im Falle der eventuellen Modernisierung
des Sun and Waves zu einem konventionellen, energetisch optimierten Freibad
geraten.
Unter
Berücksichtigung der Erfahrungen bei den zurzeit bereits auf dem Markt
befindlichen Naturbädern soll im Zuge der derzeitigen Feinplanung auch noch einmal
die Frage, ob für die in der Alternative „Bestandserneuerung“ angedachten
konventionellen Freibadbestandteile ganz oder teilweise eine Naturbadlösung in
Betracht kommt, parallel untersucht werden. Dabei werden die Untersuchungen bei
vergleichbaren Freibädern herangezogen und die technischen und wirtschaftlichen
Ergebnisse bestehender Naturbadanlagen, nicht zuletzt aus der näheren Region,
ausgewertet. Es wird davon ausgegangen, dass diese Ergebnisse grundsätzlich
auch auf Naturbadlösungen im Gysenberg übertragen werden können.
Eine
abschließende Bewertung der bisherigen Informationen und Daten wird noch
erfolgen. Insbesondere sollen auch noch aktuelle Stellungnahmen der seit langem
mit diesem Thema befassten Teams Freizeitmarketing und Freizeitplanung des RVR
eingeholt werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass eine diskussionsfähige
Auswertung auf Basis der derzeit
erhobenen empirischen Daten zur Alternative einer Naturbadkomponente im ersten
Quartal 2009 vorliegt, die dann in den Diskussions- und Beratungsprozess des
Verwaltungsrates der Revierpark Gysenberg Herne GmbH einbezogen werden kann.