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Wortprotokoll Beschluss |
Herr Nobert vom FB 54 – Umwelt – gibt
für die Verwaltung folgende Stellungnahme ab:
Die Verwaltung hat im letzten Jahr berichtet, dass sie die
Gründung eines Agenda-Beirates begleite, da für die Nachhaltigkeit und
Dauerhaftigkeit des Agenda-Prozesses die Schaffung selbsttragender Strukturen
entscheidend sei.
Zur Vorbereitung wurde im Hinblick auf eine mögliche
Organisationsstruktur und inhaltliche Aufgabenstellung des Beirates eine
Recherche durchgeführt, wie andere Städte solche Beiräte organisieren und
umsetzen.
Ergebnis dieser Recherche ist, dass
Bisher konnte auch in unserer Stadt nicht festgestellt
werden, dass diejenigen, die die Gründung eines Beirates fordern, sich bei der
Initiative für konkrete Projekte besonders hervorgetan haben. In diesem
Zusammenhang wird auf das Förderprogramm “Agenda 21” hingewiesen, das für
Agenda relevante Projekte der einzelnen Akteure eine finanzielle Unterstützung
in Aussicht stellt. Obwohl dieses Förderprogramm auch den einzelnen Parteien
vorgestellt wurde, sind mit Ausnahme eines Antrages für ein Projekt “Wildnis
für Kinder” keine weiteren Projekte angemeldet worden.
Ausgehend von der Überlegung, dass es Aufgabe eines
Agenda-Beirates sein müsste, Initiativen zu ergreifen, Projektideen zu entwickeln
und zu vernetzen, deren Umsetzung von dem Agenda-Beauftragten unterstützt wird,
ist die Resonanz der möglichen Agenda-Beiratsmitglieder auf das Förderprogramm
sehr ernüchternd. Insofern ist der formalen Einrichtung eines solchen Gremiums
wie bereits im Ausschuss vorgetragen nicht die höchste Priorität zuerkannt
worden.
Aus den dargestellten Gründen macht es wenig Sinn, den
Agenda-Beirat als quasi bürgerschaftliches Gremium mit paritätischer Besetzung
zu organisieren mit der Aufgabenstellung, den Prozess zu fördern und
Entscheidungen zu treffen. Diese Art der Organisation erzeugt nicht nur
erheblichen Aufwand, sondern widerspricht auch der Zielsetzung der Agenda 21,
denn durch Entscheidung und Anregung von “oben” kann ein sich selbst tragender
Prozess von Akteuren an der Basis nicht initiiert werden.
So bleibt die Möglichkeit, einen Agenda-Beirat in der Form
eines “Runden Tisches” mit am Agenda-Prozess beteiligten Institutionen zu
gründen mit der Aufgabenstellung, die Tätigkeiten zu vernetzen und zu unterstützen
und den Organisationsaufwand gering zu halten.
Im Laufe des Jahres 2003 wurden mit den bisher schon am
Agenda-Prozess Beteiligten Gespräche über die Bereitschaft geführt, in einem
solchen Beirat mitzuarbeiten. Als potentielle Mitglieder wurden u.a. folgende
Institutionen angesprochen: Stadtsportbund, Verbraucherschutz, Arbeitskreis
Schulen und LA 21, Eine-Welt Promotor, Sozialpfarramt, Kinderanwältin, ADFC,
Stadtmarketing, Schuldnerberatung und BUND.
Die Sondierungsgespräche waren Erfolg versprechend, da eine
allgemeine Zustimmung zur Zusammenarbeit in Aussicht gestellt wurde.
Konkrete Projekte wurden bisher überwiegend durch die
Verwaltung oder bilateral mit einzelnen Akteuren initiiert und umgesetzt.
Erinnert wird in diesem Zusammenhang an Umweltschule in Europa,
Lehrerarbeitskreis Herner Schulen, Fairer Handel, Zukunftswerkstatt 2010+,
Ökoprofit, Herner Umwelttag.
Hinzu kommt die Mitarbeit des Agenda-Beauftragten im
Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft Lokale Agenda, die für die Stadt Herne
eine wichtige Kontakt- und Informationsquelle bedeutet. So konnte z.B. die
Aufnahme der Stadt Herne in das Modellprojekt Begleitung Nationaler
Radverkehrsplan und auch die Veranstaltung regenerativer Energien in der
Akademie erreicht werden. Die Arbeit an den Projekten musste bei begrenzter
Arbeitskapazität Vorrang haben.
Nachdem nunmehr die Funktion des Agenda-Beauftragten für die
nächsten Jahre sichergestellt ist, wird nach Umsetzung anderer dringender
Aufgaben (Organisation Umwelttag, Ökoprofit, Veranstaltung regenerativer
Energien, Modellprojekt fahrradfreundliche Stadt usw.) ein Konzept zur Gründung
eines Agenda-Beirates vorgelegt werden.