Sachverhalt:
 

In den letzten Wochen haben sich vermehrt Bürgerinnen und Bürger mit Berichten über über-schwemmte und feuchte Keller gemeldet. Diese Probleme treten nicht nur bei Starkregen auf, sondern auch bei normalem Niederschlag. Nachdem in der Sitzung der Bezirksfraktion über die Problematik auf der Emscherstraße berichtet wurde, liegen jetzt BürgerInnenmeldungen über feuchte oder überschwemmte Keller, auch aus den Bereichen Unser-Fritz, Wanne und Baukau-West vor. Unter anderem in den Straßen Altcrange, Heinrich-Funke-Straße, etc. Übereinstim-mend wird berichtet, dass die Probleme erst in den letzten Jahren aufgetreten sind und es vor-her keine Probleme gab. Anscheinend häufen sich feuchte und überschwemmte Keller im Be-reich südlich des Kanals.

Vor diesem Hintergrund bitten wir die Verwaltung um die Beantwortung der folgenden Fragen:

1.

Sind der Stadtverwaltung über die Situation in der nördlichen Emscherstraße hin-aus weitere Fälle von überschwemmten, feuchten Kellern im Bereich südlich des Kanals bekannt?

2.

Wie viele AnwohnerInnen im Bereich südlich des Kanals haben in den letzten drei Jahren Probleme mit feuchten Kellern und Überschwemmungen gemeldet?

3.

Wie viele Straßen wurden im Bereich südlich des Kanals überschwemmt?

4.

Wie viele Pumpwerke sind im Stadtbezirk Wanne aktiv und wurden Pumpwerke in den letzten Jahren abgeschaltet?

5.

Wie ist die Entwicklung der Grundwasserhöhe?

6.

Sind im Bereich südlich des Kanals die Durchmesser der Kanalisationsrohre im Rahmen der Renaturierung der Emscher geändert worden, und wenn ja in welcher Form?

Wir bitten um Beantwortung durch einen sachkundigen Mitarbeiter des Fachbereichs.

Die Verwaltung beantwortet die Fragen wie folgt:

Zu Frage 1:

Die Problematik von hohen Grundwasserständen und Überschwemmungen in Folge von Starkregen ist der Verwaltung bekannt.

Zu Frage 2:

Die Anzahl der AnwohnerInnen die sich wegen feuchten Kellern an die Verwaltung wenden werden nicht systematisch erfasst, die Anzahl ist allerdings gering. In den meisten Fällen gab es nach einer ersten telefonischen Beratung keine weitere Rückmeldung der Betroffenen, so dass die tatsächliche Ursache für den feuchten Keller nicht weiter bekannt ist. Wegen Überflutung des Kellers hat sich in den letzten drei Jahren ein Hausbesitzer gemeldet.  

Zu Frage 3:

Ein temporärer Einstau von Wasser auf einer Verkehrsfläche führt nicht unbedingt zu einem Einsatz der örtlichen Ordnungsbehörden oder der Feuerwehr, weshalb Überschwemmungen nicht immer erfasst werden. Straßenbereiche die auf Grund ihrer Lage besonders anfällig für Überflutungen sind, lassen sich aus der Starkregengefahrenkarte ermitteln. 

Zu Frage 4:

Der Verwaltung sind keine Pumpwerke zur Grundwasserhaltung im Stadtbezirk Wanne bekannt. Alle im Stadtbezirk Wanne befindlichen Pumpwerke der SEH und der Emschergenossenschaft dienen dem Ableiten vom Schmutzwasser.

Zu Frage 5:

Aktuell gibt es in Wanne sehr hohe Grundwasserstände. Diese resultieren aus den ergiebigen Niederschlägen im Herbst/Winter 2023 (seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 gab es kein Jahr mit mehr Niederschlag als 2023 mit 1139 mm). Die weitere Entwicklung hängt von der Menge des Niederschlags ab.

Ein weiterer Faktor der sich auf die Grundwasserhöhe auswirkt ist die Sanierung der städtischen Kanalisation. In der Vergangenheit hatten undichte und schadhafte Kanäle eine Drainagewirkung. Die Abdichtung dieser Kanäle führt damit potenziell zu einem Anstieg des Grundwassers.

Zu Frage 6:

Im Rahmen der Abwasserfreiheit der Emscher wurde ein Abwasserkanal (AKE) gebaut, welcher die Funktion der Emscher als Abwasserrinne übernimmt. Der AKE liegt dabei deutlich tiefer als die Emscher, was für die Entwässerung einige Vorteile mit sich bringt. Die städtische Kanalisation auf dem Stadt Gebiet wurde dafür allerdings nicht grundsätzlich in ihrer Leistungsfähigkeit verändert, sondern lediglich auf die Übergabe an den neuen AKE angepasst.